Zwickau: Rittergut Niedermosel

Rittergut Niedermosel

Alter Teichweg 4
08058 Zwickau

Historisches

Bereits 1248 war ein Herrensitz in Mosel unter Fridericus de Musella bekannt, der sich einige Jahrhunderte im Besitz der Familie von der Mosel befand und mehr­fach auf­ge­teilt wurde. 1441 wurde der Grundbesitz inner­halb der Familie in die Vorwerke Niedermosel und Obermosel geteilt. Beide Vorwerke wur­den ein Jahrhundert spä­ter zu Rittergütern erho­ben und als sol­che 1552 genannt. 1559 erfolgte erneut eine Teilung als Erbmasse, aus der nun zusätz­lich das Rittergut Mittelmosel ent­stan­den war. Bereits im Jahr zuvor war Obermosel in zwei Güter auf­ge­teilt wur­den, wovon Obermosel I 1599 von Konrad Heinrich von der Mosel, Besitzer von Niedermosel, auf­ge­kauft wurde.

1744 ver­kaufte Georg Friedrich von der Mosel das Rittergut Niedermosel an Kaspar Siegismund Marschall von Bieberstein, der es drei Jahre spä­ter an Karl Wilhelm von Bose ver­äu­ßerte. Diesem folg­ten als Eigentümer die Familie Neander sowie ab 1766 die Familie Richter, unter der zwi­schen 1770 und 1780 das Herrenhaus erbaut wurde. 1807 erwarb die Familie Richter das Rittergut Mittelmosel dazu. 1838 kam Niedermosel an Gustav Franz Käferstein sowie 1847 an die Familie Ebert. Nach dem Tod von Ottilie von Milkau geb. Ebert 1936 über­nahm die Erbengemeinschaft das Rittergut Niedermosel.

Nach 1945

Das Rittergut Niedermosel blieb auf­grund sei­ner Größe von der Bodenreform ver­schont und wurde ver­pach­tet. Als Pächter sind 1946 Max Herrmann sowie drei Jahre dar­auf Franz Erich Grabisna bekannt. 1953 über­nahm die LPG das Rittergut zunächst in Pacht und erwarb es schließ­lich 1967 von der Erbengemeinschaft von Milkau.

Nachwendezeit

Seit dem LPG-​Konkurs im Jahre 1993 stand das Herrenhaus mit sei­nem Nebengelass leer. 2006/​2007 erfolgte der Verkauf an privat.

Heutige Nutzung

Die Sanierung soll Stück für Stück voll­zo­gen wer­den, ein Nutzungskonzept für das Herrenhaus gibt es noch nicht. Die Wirtschaftsgebäude wer­den über­wie­gend gewerb­lich genutzt.
(Stand Ende 2009)

Zwickau: Rittergut Mittelmosel

Rittergut Mittelmosel

Postweg 8
08058 Zwickau

Historisches

Das Rittergut Mittelmosel ent­stand 1559 durch Erbteilung inner­halb der Familie von der Mosel, die auf Niedermosel ansäs­sig war. Im glei­chen Jahr der Erbteilung ließ Georg von der Mosel die Gutsgebäude errich­ten. Das Rittergut Mittelmosel wurde 1633 erneut geteilt. Georg Ernst von der Mosel über­nahm Mittelmosel I, sein Bruder Ernst Mittelmosel II.

Im Jahr 1757 brann­ten beide Güter ab. Während Bernhard Dietrich von der Mosel auf Mittelmosel II den Gutshof aus Altersgründen nicht wie­der auf­baute, über­nahm sein Vetter Karl Wilhelm von der Mosel auf Mittelmosel I das Gut und ver­einte somit beide Güter wie­der zu einem Rittergut Mittelmosel, das 1792 von Christian Heinrich Petzold über­nom­men wurde. Nur zwei Jahre spä­ter kam es an die Familie Richter und wurde 1807 von dem Richterschen Familienzweig über­nom­men, der bereits auf Niedermosel ansäs­sig war. 1829 kam es an Ludwig Ferdinand Petermann, der es 1855 an Johann Adolf Porst ver­kaufte, dem schon Obermosel I gehörte.

In der Folgezeit besa­ßen die Familien Schubert, Hörner und Schedlich das Rittergut Mittelmosel, das 1932 von Willy Wolf erstei­gert wurde. 1943 über­nah­men Herbert und Edith Griebel geb. Wolf das Rittergut.

Nachwendezeit

1993 über­nahm eine Nachkommin der letz­ten Besitzer das Rittregut Mittelmosel.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude des Rittergutes Mittelmosel wur­den abge­tra­gen. Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Callenberg: Rittergut Callenberg

Rittergut Callenberg

Altenburger Straße 28
09337 Callenberg

Historisches

Vermutlich bereits um 1150 war Callenberg ein Herrensitz, der als sol­cher 1244 im Zusammenhang mit der ers­ten Erwähnung Callenbergs genannt wurde. Ansässig waren die Ritter von Callenberg, die das Gebiet um 1300 auf­ga­ben und an die Herren von Kauffungen über­tru­gen. 1491, als Anna von Schönburg Dietrich und Bernhard von Kauffungen mit Callenberg belehnte, sind die Bezeichnungen Rittersitz sowie Vorwerk nachweisbar.

Im Jahre 1551 erfolgte die Nennung als Rittergut, 1582 endete die Herrschaft der Herren von Kauffungen und die Herren von Schönburg-​Waldenburg kamen in den Besitz des Rittergutes. Sie bezeug­ten 1617 den Verkauf des Rittergutes durch Christoph Haliaes an Jakob Bellyn. Diesem folg­ten die Familie von Dobeneck sowie bis 1714 die Familie von der Planitz. Einer ande­ren Quelle zufolgte han­delte es sich bei den Verkäufen um eine Verpachtung durch die Familie von Schönburg-​Waldenburg, wozu auch die Angabe der Enteignung im Jahre 1945 passt. Nachdem das Rittergut 1799 groß­teils abge­brannt war, wurde es 1805 an neuer Stelle neu errich­tet. Im alten Herrenhaus wurde ein Gasthof eingerichtet.

Nach 1945

Die Familie von Schönburg-​Waldenburg wurde 1945 enteignet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 1996 abgerissen.

Crimmitschau: Kitzschergut

Kitzschergut

Kirchplatz 5
08451 Crimmitschau

Historisches

Das Kitzschergut fand 1474 Erwähnung als Vorwerk und befand sich bis 1530 im Besitz der Familie von Stange, die es in jenem Jahr an Nicol von Kitzscher, dem Namensgeber, ver­äu­ßerte. 1557 erfolgte die Teilung des sechs Jahre zuvor als Rittergut nach­ge­wie­se­nen Kitzschergutes. Der Rat von Crimmitschau und Abraham von Thumbshirn teil­ten sich zunächst den Grundbesitz, bis von Thumbshirn 1572 sei­nen Anteil eben­falls an die Stadt Crimmitschau ver­kaufte. Um 1775 wurde das Herrenhaus errichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Kitzschergutes wird heute als Sitz des Kultur‑, Sport- und Freizeitstättenbetriebes Crimmitschau genutzt.

Crimmitschau: Wasserburg & Schloss Blankenhain

Wasserburg & Schloss Blankenhain

Am Schloss 7–9
08451 Crimmitschau OT Blankenhain

Historisches

Der erste Hinweis auf das Bestehen einer Wasserburg, die aller­dings bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll, im Zusammenhang mit den Rittern von Blancken stammt aus dem Jahre 1423. Zuvor wurde unter Ludewik von Blankenhain im Jahre 1316 ein Herrensitz nachgewiesen.

1480 kam die Wasserburg an die Familie von Ende. Auf den Grundmauern der zuvor abge­tra­ge­nen Burg ließ Balthasar von Ziegler, seit 1567 Besitzer, 1573 ein neues Schloss errich­ten. Zehn Jahre spä­ter wech­selte der Besitz an Heinrich von Winkler, 1597 an Friedrich von Schönberg und 1614 an die Familie von Bünau. Unter die­ser fiel das Schloss 1661 einem Brand zum Opfer.

Die letz­ten drei adli­gen Besitzer waren ab 1670 Hans Georg Haubold von Schleinitz, ab 1677 Karl Gottlob von Neitschütz, unter dem 1699  /​1700 der Brandschaden beho­ben und gleich­zei­tig ein Vorschloss errich­tet wor­den war, und ab 1703 die Herren von Rex. Ab 1774 folg­ten die Familien Scheuereck bzw. Jokisch-​Scheuereck. Unter die­sen erfolg­ten zwi­schen 1780 und 1784 baro­cke Umbauten sowie Sanierungsarbeiten, bei denen gleich­zei­tig einige Wirtschaftsgebäude neu errich­tet wur­den. 1861 über­nahm die Familie Münch-​Ferber den Besitz. 1924 erwarb Wilhelm Zacher Schloss Blankenhain.

Nach 1945

Die Erbengemeinschaft der Familie Zacher wurde 1945 ent­eig­net. Die Flächen wur­den auf­ge­teilt. Das Schloss und die Rittergutsgebäude wur­den bis zu Beginn der 1970er Jahre als Wohnraum für Vertriebene genutzt. Schon ein Jahr nach Kriegsende wurde ein Teil der Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen, ein Abriss des Schlosses konnte durch die Nutzung als Wohnraum ver­hin­dert wer­den. 1981 eröff­nete ein Freilicht- und Agrarmuseum im Schloss.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird durch das Deutsche Landwirtschaftsmuseum genutzt. Diese Gesamtanlage, zu der auch wei­tere Gebäude als die des Schlosses und Rittergutes zäh­len, umfasst ein Angebot von 100 Ausstellungen, die sich auf 80 Gebäude verteilen.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch den Bau des Schlosses über­baut und ver­än­dert. Erhalten ist ledig­lich ein kaum erkenn­ba­rer Grabenrest in der Wiese nörd­lich und west­lich des Schlosses. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1970.

Crimmitschau: Rittergut Gablenz

Rittergut Gablenz

Lauenhainer Weg 35
08451 Crimmitschau OT Gablenz

Historisches

Gablenz wurde erst­mals 1273 bzw. 1291 als Herrensitz erwähnt, der sich im Besitz des Theodericus de Gabelence befand. Möglicherweise reicht die Geschichte jedoch bis ins frühe 10. Jahrhundert zurück. Die Herren von Gablenz waren im 14. Jahrhundert u. a. Vögte auf Schloss Schweinsburg. 1533 kam der Herrensitz an Heinrich von Schönfels, 1570 an Abraham von Thumshirn. Das Gut ver­blieb in Familienbesitz und gelangte gegen Ende des 17. oder zu Anfang des 18. Jahrhunderts an die Familie von Zehmen. 1724 fiel das Rittergut an die Herren von Planitz und um 1764 an die Herren von Schmerzing. 1820 kaufte Christian Gotthelf Kirsch das Rittergut Gablenz von Carl Gottlob Müller. 1827 erwarb Ernst von Stutterheim das Rittergut, ihm folg­ten 1831 der Amtsrat Leukart sowie 1848 Adelbert Hager. Ab 1901 war Herbert Zimmermann Besitzer des Ritterguts Gablenz.

Nach 1945

1945 wurde der letzte Besitzer im Zuge der Bodenreform ent­eig­net. Im Rittergut wur­den ab 1947 Neubauernfamilien sowie Umsiedler unter­ge­bracht, die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wur­den unter Neubauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch das Milchhaus, eine Scheune sowie der Park.

Crimmitschau: Klostergut Frankenhausen

Klostergut Frankenhausen

Leipziger Straße 244
08451 Crimmitschau OT Frankenhausen

Historisches

Das Kloster wurde zwi­schen 1276 und 1292 in meh­re­ren Etappen nach Frankenhausen ver­la­gert und erst­mals 1276 erwähnt. Der Vorgängerbau ist wahr­schein­lich ein Rittersitz (castrum) gewe­sen. 1410 brannte das Kloster ab. Das Priorhaus sowie die um 1500 erbaute Klosterschule sind heute die ältes­ten, noch exis­tie­ren­den Teile. Nach der Reformation wurde das Kloster säku­la­ri­siert und von Pächtern bewirt­schaf­tet. Im Jahr 1543 wurde es erneut zum Rittergut erho­ben und ging nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel an die Edlen von Planitz über. 1741 wurde gegen­über dem Priorhaus das Herrenhaus errich­tet. 1764 kaufte es der Kauf- und Handelsherr Oeler. Der letzte Besitzer war die frei­herr­li­che Familie von Mansbach bis 1945.

Nach 1945

1946 /​ 1947 wurde das Herrenhaus abge­ris­sen und an sei­ner Statt eine Motoren- und Traktoren-​Station errichtet.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch einige Wirtschaftsgebäude.