Wunderschön die düstern Mienen
Durch das grüne Laubgewind!
Doch das schönste an Ruinen
Ist, daß sie Ruinen sind.
(aus: „Die Ruinen“ von Adolf Glaßbrenner)
So wie sich im Laufe der Zeit und der Jahrhunderte viele Dinge geändert haben, so hat sich auch der Geschmack bei der Landschaftsgestaltung verändert. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann man sich an barocken Gärten zu langweilen und das Interesse ging hin zum emotionalen Landschaftspark. In diesem Zusammenhang wechselten auch die Vorlieben für die Staffagen, dem dekorativen Beiwerk, mit dem seit der Antike die herrschaftlichen Gärten ausgestattet wurden. In den Gärten der Renaissance und des Barocks wurden vor allem antike Tempel, Grotten, Grab- und Denkmäler, Äquadukte und Brücken imitiert. Großer Beliebtheit erfreuten sich auch Wasserfälle und Teufelsbrücken.
Etwas später in der Romantik entstand speziell im deutschsprachigen Raum eine Sonderform der Gartenarchitektur. Die Rückbesinnung auf die Ideale und die Moral des längst vergangenen Zeitalters der Ritter und ihrer Burgen erreichte auch die Bildenden Künste. Vor allem im späten 18. und im frühen 19. Jahrhundert herrschte eine zunehmende Begeisterung für das vergangene Mittelalter vor. Künstliche Ruinen hielten Einzug in die Landschaft, häufig in Form einer Nachbildung einer kleinen verfallenen Burg. Dabei gab es mehrere Varianten: Entweder wurde ein Vorgängerbau in das neue Ruinenobjekt mit einbezogen wie zum Beispiel beim Goßdorfer Raubschloss, oder es wurde als komplett eigenständiges Relikt geschaffen wie beispielsweise die Gersdorfer Ruine, oder es wurde ein zu damaliger Zeit modernes Bauwerk unter Einbeziehung von ruinenhaften Elementen erbaut.
Die Zeit der künstlichen Burgruinen hielt allerdings nicht lange an. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ward schon wieder ein neues Lieblingsbauwerk gefunden und man errichtete an fast jedem sich anbietenden Fleckchen einen Aussichtsturm. So wurden zum Beispiel der Bismarckturm in Berggießhübel und der Aussichtsturm auf dem Pfaffenstein erbaut. Ein Teil der Aussichtstürme, darunter der Mäuseturm in Radebeul und der Wartturm in Weinböhla, wurde ebenfalls als künstliche Ruine erschaffen.
Die künstlichen Ruinen wurden nicht zusammenhangslos errichtet, sondern standen stets im Bezug zur Landschaft oder als Gegenpol zu bereits bestehenden Bauten. Hier soll vor allem die Tempelruine im Dresdner Meixgrund als Beispiel angeführt werden. Die Ruinen sollten die Garten- oder Parkanlage schmücken, einen einsamen Raum zum Nachdenken schaffen oder sie wurden als ein ausgefallener Rahmen für kleinere Festlichkeiten genutzt.
Inspiriert von der Romantik der Burgruinen ließen ab dem 19. Jahrhundert auch einige Schlossbesitzer künstliche Ruinen in ihren Schlossgärten und Parks erstellen. Der Baustil stammte aus dem englischen Empire und wurde in unseren Breiten später als Neogotik oder Neugotik bezeichnet. Dass gotische Ruinen antiken Ruinen vorgezogen wurden lag daran, dass hierzulande etwa ab der Mitte des 12. bis Ende des 15. Jahrhunderts tatsächlich gotische Bauten errichtet worden waren und keine antiken. Man rekonstruierte etwas bereits Dagewesenes.
Kennzeichnend für den gotischen Baustil waren vor allem Kreuzgewölbe, Ornamente aus geografischen Figuren, hohe langgestreckte Räume sowie Spitzbogenfenster. Die Raumgröße wurde bei den künstlichen Ruinen vernachlässigt und nicht den Originalen nachempfunden, da es sich nur um kleine Zierbauten handelte. Bei näherer Betrachtung ist gut erkennbar, dass hauptsächlich unregelmäßiges Bruchgestein verwendet wurde, wobei besonderer Wert auf die schmuckelementarische Gestaltung gelegt wurde.
Künstliche Burgruinen in unterschiedlichen Stadien des Verfalls sollten an die Vergänglichkeit der Menschen und ihrer Werke erinnern. Sie sollten Melancholie und Wehmut hervorrufen und auf Traditionsbewusstsein und moralische Vorstellungen verweisen. Ehemals genutzte, aber seit langem verlassene und vergessene Architektur sollte zurück in die Gegenwart geholt werden, und auch der Zauber historischer Raubritterburgen sollte in der sich wandelnden Zeit und der immer moderner werdenden Gesellschaft wieder präsent sein.
Künstliche Ruinen in Dresden
Drachenburg
Meixgrund / Meixstraße 64, Dresden-Pillnitz
Im Jahre 1903 entstand unter Arthur Horn die künstliche Ruine der Drachenburg im Meixgrund. Ihre Erbauung erfolgte rund fünfhundert Jahre nach der Ersterwähnung der gastronomisch genutzten Meixmühle, in deren unmittelbarer Nachbarschaft die Drachenburg steht. Erbaut wurde die künstliche Ruine zur Erinnerung an eine alte Sage, nach der im Meixgrund einst der Drache Meix hauste und jährlich eine Bauernmaid als Opfer forderte. Der Drache wurde der Sage nach von einem mutigen Müllerburschen getötet. Mittlerweile steht die Drachenburg unzählige Jahre leer und ungenutzt. Sie ist stark einsturzgefährdet und darf nicht mehr betreten werden. Ihre künftige Nutzung scheint ausgeschlossen.
Eremitage
Borsberg, Dresden-Borsberg
Die Eremitage ist eine künstliche Grotte, die unter Graf Marcolini zwischen 1775 und 1780 erbaut worden ist. Die Grotte hatte ein unterirdisches Kaminzimmer mit einer flachen, achteckigen Kuppel und verfügte über mehrere Öffnungen sowie kleine Fenster, über die Tageslicht ins Innere gelangte. Über eine Treppe gelangte man zu einer Aussichtsplattform, auf der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Art Aussichtsturm gestanden hatte. Ab etwa 1820 war die Eremitage nicht nur dem söchsischen Hofe vorbehalten, sondern konnte öffentlich besichtigt werden. 1825 wurde nebenan eine königliche Hofküche errichtet, die auf einen Vorgängerbau zurückgeht und 1871 / 1872 zu einem Restaurant mit Hotel erweitert wurde. 1897 verlor das sächsische Königshaus das Interesse an der Eremitage und überließ sie der Familie Bähr, welche die Gastwirtschaft betrieb. Der hölzerne Aussichtsturm galt lange Zeit als einsturzgefährdet. Seine Reste wurden deshalb schon vor vielen Jahren entfernt. Die Eremitage selbst ist abgesperrt und darf nicht betreten werden. Das Areal ist stark verwildert. Im unmittelbaren Bereich der Eremitage befindet sich eine Triangulierungssäule aus dem Jahr 1865.
Gotische Ruine
Schlossberg / Ruinenberg, Dresden-Pillnitz
Graf Marcolini ließ den Friedrichsgrund in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit verschiedenen Staffagebauten versehen und schuf einen zu jener Zeit beliebten sentimentalen Landschaftspark. 1785 wurde als finaler Höhepunkt der Kleinbauten die künstliche Burgruine im gotischen Stil auf dem Schloss- oder auch Ruinenberg errichtet. Beim Bau wurden Reste einer Wallburg integriert. Die Ruine erinnert an eine verfallene, hochmittelalterliche Ritterburg und sollte einen unmittelbaren Kontrast zu Schloss Pillnitz darstellen. Sie wurde vom Königshaus hauptsächlich für kleine Feierlichkeiten noch bis 1918 genutzt. Der Hauptraum, ein Saal, war damals überdacht, die Fenster waren mit Scheiben versehen, es gab einen Kamin sowie eine Küche. Die Ruine wurde nach 1945 sich selbst und damit dem Verfall überlassen. Insbesondere nach Kriegsende wurde sie teilweise abgetragen, um dringend benötigtes Baumaterial zu gewinnen. In späterer Zeit kamen Verunstaltungen durch Graffitis hinzu. 2019 erfolgte die dringend erforderliche Sanierung. Dabei wurden unter anderem die Zutrittsmöglichkeiten ins Innere versperrt, ein begehbares Dach aufgesetzt, eine moderne Stahltreppe auf das Dach hinzugefügt und Sichtachsen im Außenbereich freigeschnitten.
Historischer Eiskeller
Vogelgrund, Dresden-Pillnitz
Am Eingang in den Dresdner Vogelgrund steht der sogenannte Historische Eiskeller. Er wurde um 1780 von Freiberger Bergleuten erbaut und diente der Einlagerung von Kühleis für die höfischen Feste im Schloss Pillnitz. Ein Lüftungsschacht des Eiskellers mündete auf der Bergkuppe in einen gemauerten Schornstein. Im Zweiten Weltkrieg diente der Eiskeller als Luft-schutzbunker, Treibstofflager und zum Einlagern von wertvollen Gegenständen wie dem Goldenen Reiter. Um 1960 verursachten Sprengungen einen teilweisen Einsturz des Gemäuers, so dass von einem weiteren Ausbau abgesehen wurde. Der Eiskeller ist als Fledermausquartier und Kulturdenkmal geschützt. Er wurde 2018 einer aufwendigen Sanierung unterzogen, nachdem er nur wenige Jahre zuvor einem Hangrutsch fast vollständig zum Opfer gefallen war.
Tempelruine
Friedrichsgrund, Dresden-Pillnitz
Als Pendant zur Gotischen Ruine auf dem Pillnitzer Schlossberg entstand die Tempelruine als künstliche Ruine eines antiken Tempels, die sich am Taleingang vom Friedrichsgrund unterhalb der Gotischen Ruine befand. Sie wurde im Auftrag von Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen zwischen 1780 und 1783 errichtet. Einst existierte daneben ein künstlicher Wasserfall mit drei Wasserbecken. Von diesen ist nichts mehr zu sehen. Von der Tempelruine sind heute nur noch unscheinbare Mauerreste vorhanden. Sie befinden sich rechterhand am Eingang in den Friedrichsgrund und sie umfassen die Seitenmauern und die Rückseite. Die Tempelruine war einst ein recht großes Bauwerk.
Weinbergsgrotte
Königlicher Weinberg Wachwitz, Dresden-Wachwitz
Die Weinbergsgrotte wurde unter Ausnutzung eines natürlichen Felsens unterhalb der Wachwitzer Weinbergskapelle errichtet. Sie diente vermutlich der Lagerung von Weinen, die im Presshaus hergestellt wurden. Die Grotte ist heute verschlossen, um sie vor weiterem Vandalismus zu schützen.
(Beitrag zum Königlichen Weinberg Wachwitz mit Foto der Weinbergsgrotte)
Künstliche Ruinen rund um Dresden
Blechburg
oberhalb von Augustusweg 110, 01445 Radebeul
Oberhalb vom Schloss Jägerberg befindet sich die Blechburg, ein Aussichtsturm, der heute ruinös ist. Die Blechburg wurde um 1844 unter dem Weinhändler August Traugott Hantzsch im Gotikstil erbaut. Sie wurde damals als Unterstellmöglichkeit genutzt und verfügte über einen Vorrats- und Geräteraum. Der obere Hauptraum war über eine Außentreppe zu erreichen. Noch vor der eigentlichen Aussichtsplattform befand sich eine Aussichtsbastion. 1895 erwarb der Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz den Aussichtsturm gleichzeitig mit dem Schloss Jägerberg, welches das Kurhaus IV wurde. Die Blechburg wurde damit Teil des Parkgeländes, das für die Sanatoriumsbewohner angelegt wurde. 1944 wurde die Blechburg von Hitlerjungen brandzerstört. Die Ruine des achteckigen Turmes steht unter Denkmalschutz.
Bilzburg mit Grotte
oberhalb von Augustusweg 110, 01445 Radebeul
Die künstliche Ruine der Bilzburg wurde 1844 zeitgleich mit der in ihrer Nachbarschaft befindlichen Blechburg für den Weinhändler August Traugott Hantzsch erbaut. Die in Privatbesitz befindiche Bilzburg verfügt über eine Aussichtsplattform. Sie wurde umfassend saniert, wobei der Ruinencharakter beibehalten wurde. Daneben befindet sich eine Art Grotte, die ebenfalls als künstliche Ruine erscheint und als familiäre Gedenkstätte genutzt wird.
Künstliche Ruine
am Herrenhaus Mohrenhaus, 01445 Radebeul
Die künstliche Ruine befindet sich im Parkgrundstück des Herrenhauses Mohrenhaus. Dieser Park wurde um 1870 unter Wilhelm Theodor Demiani angelegt, welcher auch den Neubau des schlossähnlichen Herrenhauses auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus beauftragt hatte. Der Bau der künstlichen Ruine datiert möglicherweise ebenfalls auf diese Zeit. Die künstliche Ruine liegt in Höhenlage. Sie besteht aus einer halbrunden Bastion aus Bruchstein, einer zweigeschossigen Turmruine, ebenfalls aus Bruchstein, mit Rundbogenfenstern und angedeuteten Mauerresten.
Mäuseturm
oberhalb vom Bilzsanatorium, 01445 Radebeul
Der Mäuseturm in Radebeul wurde zwischen 1837 und 1840 als künstliche Ruine errichtet. Der damalige Besitzer wollte den Turm ursprünglich für sich als Begräbnisstätte nutzen. 1995 wurde der Mäuseturm durch Blitzschlag zerstört. Er ist seitdem nicht nur eine künstliche, sondern auch eine echte Ruine und befindet sich oberhalb vom ehemaligen Bilzsanatorium. Es besteht Einsturzgefahr. Das Gelände ist dennoch zugänglich.
Wartturm
Am Börnchengrund, 01689 Weinböhla
Der Wartturm ist eine künstliche Ruine, die nie eine echte Wehr‑, Wart- oder sonstige bedeutende Funktion innehatte. Sie wurde von dem Rittergutsbesitzer Carl Wilhelm Wießner 1900 im damaligen markgräflichen Jagdrevier, der Burggrafenheide, geschaffen und sollte über 13 Meter hoch werden. Kurz vor Fertigstellung stürzte der Turm jedoch ein. Stehen blieb die 6 m hohe Ruine, der Besitzer sah vom Wiederaufbau ab. Die Zinnen wurden um 1930 verändert. Der Wartturm wurde 1990 nicht ganz originalgetreu saniert und verfügt über eine Aussichtsplattform
Burgruine Schomberg
Schlossberg, 01814 Bad Schandau
Die Burgruine Schomberg wurde 1883 als künstliche Ruine erbaut. Dabei wurden Mauerreste der originalen, mittelalterlichen Burg Schomberg integriert, welche um 1200 auf dem Schlossberg in Bad Schandau errichtet worden war. Diese frühere Befestigungsanlage diente als Strom- und Straßenwarte zur Sicherung des Warenverkehrs auf der Elbe sowie auf den ländlichen Handelswegen zwischen Böhmen, der Mark Meißen sowie der Lausitz. In Fehden zwischen 1419 und 1436 wurde die Burg zerstört. Von der einstigen Burganlage sind nur wenige Überreste vorhanden, so der doppelte Wall, der Graben und geringe Mauerreste. Die Anlage steht als frühgeschichtliches Bodendenkmal unter Schutz. Eine Informationstafel weist auf den früheren Standort der verschütteten Zisterne hin. Die Burgruine kann als Aussichtsturm genutzt werden.
Goßdorfer Raubschloss
Schwarzberg, 01848 Hohnstein OT Goßdorf
Die künstliche Ruine des Goßdorfer Raubschlosses geht auf einen früheren realen Burgbau, die Burg Schwarzberg, zurück. 1372 wurde die Burg Schwarzberg erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg diente als Sicherungsposten für die zu jener Zeit durch das Schwarzbachtal führende Handelsstraße und der Sicherung der beiden Hauptburgen Wildenstein und Hohnstein. Der Verfall der Burg Schwarzberg begann wohl im frühen 15. Jahrhundert. 1443 kam die Burg an Sachsen. Zu dieser Zeit diente sie Raubrittern als Unterschlupf, woraus sich letztlich der heute bekannte Name Goßdorfer Raubschloss ableitete. 1858 ließ der Besitzer des Ulberndorfer Rittergutes auf den Fundamenten der Burg Schwarzberg eine künstliche Ruine erbauen. Heute ist das Goßdorfer Raubschloss ein beliebtes Ausflugsziel.
Gersdorfer Ruine
im Cottaer Busch, 01819 Bahretal OT Gersdorf
Die Gersdorfer Ruine steht im Cottaer Busch nördlich vom öslichen Ortsrand von Gersdorf. Sie ist als Wanderziel ausgeschildert und am besten von Gersdorf oder Berggießhübel kommend erreichbar. Die künstliche Ruine wurde um 1820 durch den Generalleutnant von Leyßer, welcher unter anderem das Rittergut Gersdorf besaß, als Jagdunterkunft errichtet. Der oft in Karten eingezeichnete Aussichtspunkt ist mittlerweile sehr bewaldet, ein kleiner gemütlicher Picknickplatz ist noch vorhanden. Die Gersdorfer Ruine ist aufgrund mutwilliger Zerstörung stark gefährdet.
Kaiser-Wilhelm-Feste
Bielablick, 01824 Rosenthal-Bielatal
Die Kaiser-Wilhelm-Feste ist manchem Einwohner und Wanderer auch unter dem Namen “Bielablick” bekannt. Es handelt sich um einen Aussichtspunkt, an dem 1880 eine kleine künstliche Feste in Form einer Bastion errichtet wurde. 1992 erfolgten an der Bastion notwendige Sanierungsarbeiten. Die künstliche Ruine wirkt wie der letzte Überrest einer früheren Bergfestung und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel auf Wanderungen durch das Bielatal.
Ruinentürmchen
nahe Vorderer und Hinterer Bielaturm, 01824 Rosenthal-Bielatal
Das künstliche Ruinentürmchen befindet sich von der Zerklüfteten Wand kommend in nördlicher Richtung nahe der beiden Felsen Vorderer und Hinterer Bielaturm. Es entstand, als der recht vermögende Julius Feßler 1887 ein Waldgrundstück erworben hatte und sich darauf einen repräsentativen Alterssitz einrichtete. Dazu gehörten Aussichtspunkte, Steiganlagen, Brücken, eine heute teils verfallene künstliche Grotte und auch die kleine künstliche Turmruine.
Weitere künstliche Ruinen in Sachsen
Bärenburg
Colditzer Weg, 04668 Grimma
Die künstliche Ruine befindet sich südwestlich von Schloss Gattersburg und nahe der Hänebrücke. Das Areal verfügt außerdem über eine künstliche Grotte.
Künstliche Ruine
Schloss Lauske, 02627 Weißenberg OT Lauske
Die künstiche Ruine wurde 1807 unter dem Grafen von Bressler auf der Wallburg Lauske, einer frühen mittelalterlichen Befestigungsanlage erbaut. Sie diente als Gartenhaus und Aussichtsturm. Die Ruine hat einigen Schaden genommen, ist im Großen und Ganzen aber sehr gut erhalten.
Kupferbergturm
Kupferberg, 01558 Großenhain
Der Turm auf dem Kupferberg wurde in Form einer künstlichen Ruine 1894 vom Verschönerungsverein der Stadt Großenhain erbaut. Im Herbst 1928 wurde die heute noch bestehende Schankwirtschaft eröffnet, die an das frühere Wärterhaus angebaut worden war. Bis zu den 1930er Jahren konnten Besucher vom Turm aus eine gute Fernsicht genießen. Aufgrund des zunehmenden Baumwuchses wurde eine Erhöhung des Turmes um zehn Meter notwendig. Zu DDR-Zeiten war der Turm gesperrt, da offenbar ein sowjetischer Flugplatz zu gut eingesehen werden konnte. Der Kupferbergturm bietet heute Ausblicksmöglichkeiten von mehreren Turmebenen.
Mausoleum
Schloss Hohenwendel, 09518 Großrückerswalde OT Streckewalde
Die imposante, aus mehreren Teilen bestehende künstliche Ruine im Park von Schloss Hohenwendel wurde bis 1916 unter Arthur Schmidt, Besitzer des Schlosses und Kommerzienrat, weiter ausgebaut. Es ist davon auszugehen, dass die Ursprünge der Ruinenanlage in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lagen, als die Ruinenbaukunst Einzug in die Landschaftsgestaltung gehalten hatte. Die Ruine ist heute als Ausflugsziel in das örtliche Wanderwegenetz integriert.
Raubschloss Ringethal
Burg Lewenhain, 09648 Mittweida OT Ringethal
Die Burg Lewenhain ist der Nachfolgebau der Wallburg Einsiedelei, die um 1315 ebenfalls als Höhenburg errichtet wurde. Erhalten sind noch deutlich erkennbare Wall- und Grabenreste. Die Burg wurde spätestens um 1450 aufgegeben, als die damaligen Besitzer ihren Wohnsitz ins Tal verlegten und dort eine Wasserburg, das Schloss Ringethal, erbauen ließen. 1804 wurde auf dem Gelände der Burg Lewenhain eine künstliche Ruine errichtet. Sie ist heute überwiegend unter dem Namen Raubschloss Ringethal bekannt.
Ritterburg
Schlosspark Machern, 04827 Machern
Seit 1430 befand sich Schloss Machern im Besitz der Grafen von Lindenau, welche 1795 ⁄ 1796 den Bau der Ritterburg veranlassten. Die Ritterburg gilt als eine der größten künstlichen Ruinen in Sachsen. Genutzt wurde die künstliche Ritterburg damals als Privatmuseum. Kurze Zeit später wurde der Park um eine weitere künstliche Ruine ergänzt. 1950 erlitt die Ritterburg Brandschäden. Die bereits 1988 begonnene Sanierung der Burgruine konnte erst 1995 abgeschlossen werden.
Turmruine Schreckenberg
Schreckenberg, 09456 Annaberg-Buchholz
Auf dem Schreckenberg wurde zwischen 1854 und 1856 die künstliche Ruine eines Turms mit Mauerresten geschaffen. Auftraggeber war Carl Friedrich Reiche-Eisenstuck. Finanziert wurde der Bau überwiegend aus Privatmitteln vermögender Einwohner. Die Turmruine dient heute als Ausflugsziel und Aussichtspunkt. Sie befindet sich in einem bemerkenswert guten Zustand.
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Last Updated on 22. Februar 2024 by Sachsens Schlösser