Burgwarten & Raubschlösser

Die Sächsische Schweiz zählt zu den schöns­ten Wandergebieten Deutschlands und bie­tet ne­ben ab­wechs­lungs­rei­chen Routen und herr­li­chen Ausblicken auch eine Vielzahl von mit­tel­al­ter­li­chen Befestigungsanlagen. Reisen Sie zu­rück ins Mittelalter, als diese Burgen noch ge­stürmt und ver­tei­digt wur­den, als das Essen noch frisch zu­be­rei­tet wer­den musste, weil es keine Dosenravioli gab, als Kleidung aus Leinen ge­näht und Kettenhemden an­ge­fer­tigt wur­den, als man zu spät kam, weil das Pferd un­ter­wegs zu­sam­men­ge­bro­chen war und nicht der ge­samte öf­fent­li­che Personennahverkehr auf­grund dreier Schneeflocken, als mit Gold- und Silbertalern an­statt EC-​Karte ge­zahlt wurde, als es noch keine Hausbesetzer gab, son­dern Raubritter.

Auch wenn tat­säch­li­che oder selbst­er­nannte Fachleute die Begriffe “Raubschloss” und “Raubritter” oft ab­leh­nen, wer­den diese Bezeichnungen hier ver­wen­det, denn lang­wei­li­ges Fachchinesisch ist nicht das Ansinnen von “Sachsens Schlösser”.  Als wander- und ge­biets­er­fah­rene Hobby-​Burgenforscherin möchte ich die Ausführungen we­ni­ger wis­sen­schaft­lich ge­stal­ten, son­dern all­ge­mein ver­ständ­lich – und mit dem Hauch Faszination, den Mythen und Legenden aus­üben. Die Zugänge zu den Resten der Burganlagen sind oft aben­teu­er­lich, da­her ist in meh­re­ren Fällen auch Schwindelfreiheit not­wen­dig. Es wer­den in je­dem Fall aus­ge­wie­sene Wanderwege und Bergpfade benutzt.

Die Sächsische Schweiz war einst Standort zahl­rei­cher Raubschlösser, Felsenburgen und Burgwarten. Insgesamt 32 habe ich mitt­ler­weile aus­fin­dig ma­chen kön­nen. Zu die­sen Raubschlössern und Burgwarten lie­gen Informationen in un­ter­schied­li­chem Umfang vor, und nicht alle diese mit­tel­al­ter­li­chen Bauwerke kön­nen ohne wei­te­res be­sich­tigt wer­den. Einige Anlagen be­fin­den sich auf Klettergipfeln, an­dere in der Kernzone, die nur mit Sondergenehmigung be­tre­ten wer­den darf. Wieder an­dere Anlagen er­for­dern Höhentauglichkeit und Schwindelfreiheit, wenn man sie be­sich­ti­gen möchte.

Für ge­schicht­li­che Infos über die Raubschlösser, Burgwarten und Felsenburgen kli­cken Sie ein­fach auf die je­wei­lige Verlinkung:

Burgen und Raubschlösser:

Burgwarten, die auf Wanderwegen er­reicht wer­den können:

Burgwarten, die nur durch berg­sport­li­che Kletterei er­reicht wer­den können:

Für Burgwarten in der Kernzone des Nationalparks gel­ten be­son­dere Vorschriften. Um die Burgwarten auf­su­chen zu dür­fen, muss eine Genehmigung der Nationalparkverwaltung be­an­tragt werden.

Darüber hin­aus gibt es im Rathener Gebiet die Hirschgrundwarte und die Wetterwarte und im Gebiet am Winterstein die Bärfangwarte und die Pechofenwarte. Die Namen sor­gen mög­li­cher­weise für et­was Verwirrung, doch bei al­len vier “Warten” han­delt es sich um reine Kletterfelsen, die of­fen­bar nicht im his­to­ri­schen Zusammenhang mit Burgwarten stan­den. Bisherige Recherchen ha­ben keine an­ders­lau­ten­den Erkenntnisse gebracht.