Sächsische Schweiz: Burg Winterstein /​ Hinteres Raubschloss

Burg Winterstein | Hinteres Raubschloss

Sächsische Schweiz
Bad Schandau OT Ostrau

Historisches

Als die älteste und größte Burganlage der Hinteren Sächsischen Schweiz gilt die Burg auf dem Winterstein, nicht zu ver­wech­seln mit dem Winterberg. Nur wenige Quellen sind für den Winterstein greif­bar, und so kommt es bereits bei der Entstehungsgeschichte zu unter­schied­li­chen Interpretationen.

Eine erste Datierung fin­det sich im Jahr 1379, mög­lich ist aber auch, dass die Burg bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts gegrün­det wurde. Aus der Urkunde von 1379 geht her­vor, dass der Winterstein vom böh­mi­schen König Wenzel IV. an Thimo von Colditz ver­pfän­det wurde. 1396 folgte die Verpfändung an Burkhard Strnad von Janowitz. Vermutlich im fol­gen­den Jahr über­nahm Johann von Wartenberg den Winterstein als Pfand, nach­dem von Janowitz ermor­det wor­den war.

1404 kam die bis dahin böh­mi­sche Burg im Zusammenhang mit der Dohnaischen Fehde an den Markgrafen von Meißen. Um 1440 gelangte sie wahr­schein­lich wie­der in böh­mi­schen Besitz und wurde 1441 vor allem als Unterschlupf von Raubrittern genutzt. Diese wur­den noch im glei­chen Jahr wie­der ver­trie­ben und die Anlage kam, nach­dem sie erneut in den Besitz von Johann von Wartenberg gekom­men war, im Juli 1441 an den Oberlausitzer Sechsstädtebund, der sie ein Jahr dar­auf schlei­fen ließ. Ein kur­zer Zwischenbesitz der Berken von der Duba endete 1451 mit dem Verkauf der Herrschaft an die Wettiner, bereits fünf Jahre spä­ter berich­tet eine Quelle von der Burg in der Vergangenheit.

Die tou­ris­ti­sche Erschließung des Wintersteins begann mög­li­cher­weise im spä­ten 18. Jahrhundert; für 1812 ist eine Instandsetzung einer Steiganlage belegt. Um 1850 bestand die heu­tige Eisenleiter noch aus Holz.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Steiganlage bau­fäl­lig und wurde 1948 abge­ris­sen, wor­auf­hin die Nutzung als Kletterfelsen ein­setzte. Eine neue Steiganlage wurde 1952 errich­tet. Damit wurde die kurze Ära des Wintersteins als Klettergebiet wie­der beendet.

Heutige Nutzung

Der heu­tige Zugang zum Winterstein ent­spricht dem frü­he­ren Burgzugang. Die Burg mit ihrer Unterburg und Oberburg bestand einst, wie zu jener Zeit üblich, vor­wie­gend aus Holz, so dass ledig­lich Balkenauflagen, Steinbearbeitungen, Mauerreste, eine Zisterne und ein künst­lich erwei­ter­tes Höhlengemach mit Steinbänken und Rauchabzug heute noch die Ausdehnung und den Aufbau der Burg ver­an­schau­li­chen. Auf dem Plateau des Wintersteins sind noch deut­lich erkenn­bare Fundamentreste eines alten Wohnturmes zu erkennen.

Wissenswertes zum Aufstieg

Unter den Burgen in der Sächsischen Schweiz, die von Wanderern erreicht wer­den kann, ist die Burg Winterstein die­je­nige mit dem aben­teu­er­lichs­ten Aufstieg. Unter ande­rem muss eine etwa 8 m hohe senk­rechte Leiter über­wun­den wer­den, von der aus sich ein wei­ter Blick ins Tal offen­bart. Der Aufstieg will bei Höhen- und/​oder Platzangst gut über­legt sein.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Last Updated on 10. Februar 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.