Gutshaus Bisdamitz
Dorfstraße 1
18551 Lohme OT Bisdamitz
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1314 als „Bisdomitze“. Der Ort wurde als Einzelhof angelegt. Im 15. Jahrhundert gehörte das Gut Bertram von Lübeck sowie dem Stralsunder Bürgermeister Möller. Bertram von Lübeck verkaufte seinen Anteil 1486 an das Stralsunder Kloster Mariakron. Der Möllersche Teil wurde nach dessen Tod 1498 der St. Marien-Kirche Stralsund übertragen und zur Armenversorgung genutzt. Bisdamitz wuchs im Laufe der Zeit und verfügte 1532 über vier Höfe.
1558 übergaben die auf dem Gutshof lebenden Nonnen den klösterlichen Anteil ebenfalls der Marienkirche. Die Verwaltung erfolgte seit dem 17. Jahrhundert durch das evangelische Konsistorium Greifswald. Die Pächter wechselten im Laufe der Zeit mehrfach. Unter ihnen war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Familie Tiburtius. Zu diesem Zeitpunkt war das Gutshaus ein Fachwerkbau mit Ziegelwerk und Strohdach. Es brannte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ab.
Bis zur Enteignung war Karl Friedrich Julius Otte Pächter des Gutshofs. Im Zuge der Bodenreform wurde zwar der Pächter enteignet, die Kirche blieb jedoch weiterhin Eigentümerin. Zu DDR-Zeiten war der Landwirtschaftsbereich in eine LPG eingegliedert. In der Nachwendezeit wurde das Gut aufgrund von Unrentabilität aufgelöst. 1993 gründete sich der Förderverein Kirchgut Bisdamitz/Rügen, Verein für ökologischen Landbau, Naturschutz und Pflege der Kultur e. V. Damit sollte unter anderem eine angedachte Nutzung als Hotel oder Gaststättenbetrieb verhindert werden. 1994 wurde die ökologische Bewirtschaftung des Guts aufgenommen.
Ab 2002 wurden die touristische Entwicklung und der Ausbau zu einem Erlebnishof betrieben. 2014 wurde der Biolandhof aufgrund von Insolvenz und stark rückläufiger Besucherzahlen geschlossen.
Last Updated on 9. Februar 2024 by Sachsens Schlösser