Insel Rügen: Schanze auf dem Galgenberg

Schanze auf dem Galgenberg

18573 Altefähr

Südlich von Altefähr wurde auf dem Hochufer ver­mut­lich durch die kai­ser­li­chen Truppen unter Wallenstein 1630 eine Schanze errich­tet. Sie wurde mas­siv befes­tigt und ver­fügte über sechs Bastioen. Das Kernwerk war in Sternenform aus­ge­baut. Die Schanze wurde auch in fol­gen­den Kriegen besetzt, ver­tei­digt, ein­ge­nom­men und gene­rell genutzt.

Bereits 1816 wur­den große Teile der Befestigungsanlage als ver­lo­ren beschrie­ben. Straßen- und Wohnbebauung in der neue­ren Zeit führ­ten dazu, dass Wälle abge­tra­gen und Gräben ein­ge­eb­net wur­den. Nur noch mini­male Reste des Wall- und Grabensystems sind heute erkennbar.

Insel Rügen: Schanze Juliusruh

Schanze Juliusruh

rechts von Wittower Straße 5
18556 Breege OT Juliusruh

Als Schweden und Brandenburg mit deren Verbündetem Dänemark im Krieg mit­ein­an­der stan­den, lan­de­ten die Dänen im Herbst 1678 in der Tromper Wiek an. In der Folge der Zurückdrängung der Schweden errich­te­ten die Dänen am nörd­li­chen Ende der Schaabe eine Schanze. Diese war annä­hernd 40 x 40 m groß und hatte ihren Eingang ver­mut­lich an der Nordseite.

Das Bodendenkmal ist heute mit Wildwuchs ver­se­hen und dadurch nur für das geübte Auge erkenn­bar. Insgesamt ist der qua­dra­ti­sche Wall noch gut erhal­ten. Das Bodendenkmal befin­det sich neben dem Haus des Gastesr Gemeindeverwaltung am Ortseingang von der Schaabe kommend.

Insel Rügen: Schanze Klein Zicker

Schanze Klein Zicker

18586 Thiessow OT Klein Zicker

Die Schanze bei Klein Zicker war eine mili­tä­ri­sche Befestigungsanlage, die sich an der höchs­ten Stelle der Halbinsel befand. Die heute boden­denk­mal­ge­schütz­ten Reste der etwa kreis­för­mi­gen Schanze haben einen Durchmesser von rund 12 m.

Im ers­ten Viertel des 18. Jahrhunderts gehörte die Schanze zum schwe­di­schen Verteidigungssystem unter Karl XII. wäh­rend des Großen Nordischen Kriegs, obgleich ihre stra­te­gi­sche Bedeutung eher gering gedeu­tet wird.

Insel Rügen: Schanze Neukamp

Schanze Neukamp

18581 Putbus OT Neukamp

Die Schanze liegt am Boddenufer und ist über einen Weg erreich­bar, der von der Plattenstraße abzweigt, die Altkamp und Neukamp mit­ein­an­der ver­bin­det. Die Schanze wurde wohl 1678 oder bereits eher errich­tet und war zu jener Zeit schwe­disch besetzt.

Von der Befestigungsanlage sind noch heute Spuren vor­han­den. Der Wallzug ver­lief par­al­lel zum Ufer und ist heute teil­weise mit Bäumen bewach­sen. Wall und Graben sind noch erkennbar.

Insel Rügen: Schanze Seehof

Schanze Seehof

Stolper Haken
18569 Schaprode OT Seehof

Die Schanze am Stolper Haken wurde gegen­über der Fährinsel ver­mut­lich eben­falls im Zusammenhang mit dem Nordischen Krieg um 1715 errich­tet. Sie besaß eine Schutzfunktion für den Schaproder Bodden und wurde letzt­ma­lig 1864 wäh­rend der Auseinandersetzungen zwi­schen Dänemark und Preußen genutzt.

Ihre genaue Form ist inzwi­schen nicht mehr erkenn­bar. Niedrige Aufschüttungen und fla­che Gräben sind die ver­blie­be­nen weni­gen Überreste der Befestigungsanlage.

Insel Rügen: Schanzenberg Granitz

Schanzenberg Granitz

Waldgebiet Granitz | Schanzenort
zwi­schen Binz und Sellin

Im Waldgebiet der Granitz befan­den sich auf den Uferhöhen drei Wälle. Zwei davon waren in der Nähe des Silvitzer und Granitzer Ortes zu fin­den, der mitt­lere Wall wird auch Schanzenberg oder Schanzenort genannt und befin­det sich als geschütz­tes Bodendenkmal in der Nähe des Schwarzen Sees. Er ist über­wach­sen und daher schwer auszumachen.

Im nord­west­li­chen und nord­öst­li­chen Ende des Walls befin­den sich zwei Zugänge, durch die der Hochuferweg führt. Die halb­kreis­för­mige Anlage liegt auf einer natür­li­chen Anhöhe auf einem Ufervorsprung. Die vom Wall umge­bene Fläche misst etwa 200 × 150 m, wäh­rend die Höhe des Wall mit 2 bis 3 m inner­halb der Anblage und 5 bis 9 m außer­halb der Anlage variiert.

Ausgrabungen erfolg­ten bis­lang nicht, was eine Datierung hin­sicht­lich der Entstehung und der Aufgabe der Wallanlage nicht kor­rekt ermög­licht. Die Entstehung der Höhenburg wird in der Bronzezeit ver­mu­tet. Während der sla­wi­schen Besiedlung Rügens wurde das Gebiet wohl aber als Siedlungsort genutzt, ohne dass die alte Wallburg reak­ti­viert wurde.

Der Wall am Silvitzer Ort ist auf­grund von Uferabstürzen nicht mehr vor­han­den, auch der andere äußere Wallabschnitt ist dadurch fast gänz­lich verschnwunden.

Insel Rügen: Schwedenschanze Fährinsel

Schwedenschanze Fährinsel

Fährinsel vor Hiddensee
18565 Insel Hiddensee | Fährinsel

Die Schwedenschanze, auch Alte Schanze genannt, auf der Fährinsel vor Hiddensee liegt am süd­öst­li­chen Ufer. Ihre Überreste sind heute zwar noch gut zu erken­nen, jedoch ist die Fährinsel als Naturschutzgebiet gesperrt und darf nicht betre­ten wer­den. Seit 2013 ist die Insel voll­kom­men unbe­wohnt und renaturiert.

Es wird ver­mu­tet, dass die drei­eck­för­mige Schanze um 1715 von den Schweden im Zusammenhang mit dem Nordischen Krieg ange­legt wor­den war. Sie soll gemein­sam mit der Schwedenschanze am Stolper Haken der Verteidigung der Meerenge gedient haben.

Bauwerke des Danewerks

Die Thyraburg

Das Danewerk ver­fügte ehe­mals über drei Burgen, von denen noch die Thyraburg anhand des recht­ecki­gen, mit Bäumen bewach­se­nen Plateaus zu erken­nen ist. Außer der Grundfläche der aus Holz erbau­ten und damals von einem Graben umge­be­nen Burg zeugt nicht mehr viel von ihrem ehe­ma­li­gen Bestehen. Die Stelle befin­det sich an einer Landzunge, die in den inzwi­schen ver­lan­de­ten Dannewerk-​See hin­ein­ragt und vor­mals von einem Graben umge­ben war.

Die Thyraburg wurde nach Thyra Danebod, Mutter von Harald Blauzahn, benannt. Sie lebte von etwa 870 bis 935 und ver­an­lasste im 10. Jahrhundert den Ausbau der Wallburg. Errichtet wurde die Thyraburg als Befestigung am öst­li­chen Ende des Danewerks zwi­schen dem Nord wall und dem Hauptwall. Die Erbauungszeit datiert schät­zungs­weise auf das 13. Jahrhundert. Das von Menschenhand auf­ge­schüt­tete Plateau ist etwa 35 m breit, 45 m lang und bis zu 5,5 m hoch. Es wird in der Forschung davon aus­ge­gan­gen, dass auf dem Plateau eine höl­zerne Turmhügelburg stand.

Die Waldemarzeitliche Burg

Die frühe Burg

Das vor­ma­lige Bestehen einer wal­de­mar­zeit­li­chen Burg bei Rothenkrug wurde anhand his­to­ri­scher Berichte erforscht und die gewon­ne­nen Erkenntnisse 2015 ver­öf­fent­licht. 1583 wur­den erst­mals Ruinen eines Tores erwähnt. Die erste Vermutung des Bestehens einer Burg ist 1634 ver­zeich­net. Um 1720 wur­den diese Vermutungen bestä­tigt. Die Burganlage ent­stand offen­bar im 12. Jahrhundert. Von der Burg sind nur Reste der süd­li­chen Erdfront erhal­ten geblie­ben. Im frü­hen 19. Jahrhundert war der nörd­li­che Teil des Burgplateaus voll­stän­dig zer­stört und abgetragen.

Die spä­tere Schanze

Auf dem Plateau der unbe­nann­ten Burg ent­stand zwi­schen 1658 und 1660 eine Schanze, wel­che Verteidigungszwecken gedient hatte. Lange Zeit fand diese Schanze nur wenig Beachtung. Die Schanze wurde erst­mals um 1720 beschrie­ben. Sie befin­det sich west­lich des Ochsenwegs an der Kreisstraße 27 und nörd­lich des Hauptwalles nahe der 2022 abge­ris­se­nen Gaststätte Rothenkrug und des Danevirke Museums.

Der Schanzenbau wurde durch Kaiserliche Truppen fünf­eckig in Sternenform gen Norden aus­ge­führt. Von die­ser Schanze sind eben­falls nur noch wenige Reste erhal­ten. Der Plateaurest ist nörd­lich vom Danevirke Museum zu erken­nen. Er ragt augen­schein­lich aus dem Wall her­aus. Östlich zum Ochsenweg hin ist die Abgrenzung nur noch wage erkenn­bar. Die Schanze hatte ursprüng­lich einen Durchmesser von 75 m.

Der Kograben

In der zwei­ten Bauphase wurde der Kograben ange­legt. Dieser befin­det sich etwa 2 km süd­lich des Danewerks und ist dem Hauptwall vor­ge­la­gert. Er erstreckte sich auf einer Länge von, je nach Quelle, 6,5 bis 7,6 oder gar 9 km von der Rheider Au bei Kurburg bis an die Südspitze des Selker Noors an der Schlei. Er ist schnur­ge­rade, was eine früh­zeit­li­che, archi­tek­to­ni­sche Meisterleistung dar­stellt. Ursprünglich bestand die Anlage aus einem 2 m hohen und 7 bis 8 m brei­ten Erdwall, dem ein etwa 4 m brei­ter und 3 m tie­fer Spitzgraben vor­ge­la­gert war.

Auf der Seite zum Graben hin war die Böschung des Walls mit einer Holzpalisade ver­se­hen, die durch schräge Stützpfeiler zusätz­lich gesi­chert wurde. Nach neue­ren archäo­lo­gi­schen Untersuchungen mit­tels Radiokohlenstoffdatierung ist die Entstehung des Kograbens um 800 mög­lich. Dabei wird er mit dem Göttrikswall gleich­ge­setzt, der im Jahr 808 vom däni­schen Wikingerkönig Gudfred, auch Göttrik genannt, auf­grund krie­ge­ri­scher Auseinandersetzungen zwi­schen den Wikingern und den Franken unter Karl dem Großen ange­legt wurde. Gudfred regierte von 804 bis zu sei­ner Ermordnung 810 von Haithabu aus. Da diese spe­zi­elle Palisadentechnik aller­dings der Bauweise ähnelt, die erst viel spä­ter um 980 beim Bau däni­scher Ringburgen ange­wandt wurde, ist die genaue Bauzeit nur schwer rich­tig zu datie­ren. Dadurch kann auch keine klare Aussage über den Auftraggeber gege­ben werden.

Der Kograben als Schifffahrtsweg?

Der Kograben war mög­li­cher­weise Teil des Schifffahrtweges zwi­schen Nordsee und Ostsee. Da die Jütland-​Umschiffung als gefähr­lich galt, könnte für die Schifffahrt auch die Route über Eider, Treene, Rheider Au und Schlei genutzt wor­den sein. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Schiffe ab dem Selker Noor etwa einen Kilometer auf dem Trockenen gezo­gen wur­den, um auf dem wei­te­ren Weg bis zur Rheider Au den damals was­ser­füh­ren­den Kograben zu nut­zen. Dazu musste ein Höhenunterschied von 25 m bewäl­tigt wer­den. Weiterhin könnte der Kograben eine Schutzfunktion für den Handelsplatz Haithabu aus­ge­übt haben.

Erhaltungsgrad

Der Kograben ist nicht mehr voll­stän­dig erhal­ten, son­dern stel­len­weise unter­bro­chen. Ein nicht ganz 2 km lan­ges Stück ist zwi­schen der K30 /​ Rheider Weg und dem Ochsenweg sicht­bar. Ab der A7 ist der Kograben noch bis zur süd­li­chen Spitze des Selker Noors aus­zu­ma­chen. Grabungen zufolge setzte sich die Befestigung einst bis zur Treene west­lich von Hollingstedt fort. Damit war der Kograben sogar etwa 9 km lang. Heute ver­liert sich die Wallanlage in der Gegend des Ortes.

Der kurze Kograben

Etwa 300 m wei­ter süd­lich vor der Rheider Au war dem Kograben der Kleine Kograben oder auch der Kurze Kograben vor­ge­la­gert. Der Kurze Kograben wurde mög­li­cher­weise bereits vor dem Kograben errich­tet. Er soll 2 m tief und 7,5 m breit gewe­sen sein. Seine spär­li­chen Überreste wur­den 1841 ent­deckt. Er erstreckte sich über eine Länge von 700 m und wurde im Jahre 1936 beim Bau des Flugplatzes voll­stän­dig eingeebnet.

Der Margarethenwall

Je nach Quellenlage war der Margarethenwall etwa 3,3 km oder 4,5 km lang und 30 m breit. Er wurde in meh­re­ren Bauphasen errich­tet und ver­band den Hauptwall mit dem Halbkreiswall um Haithabu. Der erste Bauabschnitt wurde um 968 aus­ge­führt, dar­auf las­sen ana­ly­sierte Holzfunde schlie­ßen. Zu genau jener Zeit regierte König Harald Blauzahn. Bei Ausgrabungen wurde ein drei­pha­si­ger Wallaufbau festgestellt.

Der erste Wallbau war 13 m breit und 4 m hoch. Der zweite Wall war 17 m breit und 5 m hoch. Der dritte Wall schließ­lich erreichte eine Breite von 20 m und eine Höhe von bis zu 6,5 m. Außerdem ver­fügte der dritte Wallbau einen 2 m tie­fen und 5,5 m brei­ten Wehrgraben. Eine Datierung für den Bau der drit­ten Ausführung konnte bis­lang noch nicht durch­ge­führt werden.

Der Margarethenwall hatte die Funktion eines Verbindungswall inne. Nordöstlich der Thyraburg traf er auf den Hauptwall und begann vor­mals am Ufer des zwi­schen­zeit­lich längst ver­lan­de­ten Dannewerker Sees. An die­sem Übergang war er auf einer Länge von unge­fähr 800 m als Doppelwall ange­legt und ver­lief danach wei­ter als ein­fa­cher Wall gen Osten.

Der Doppelwall ent­stand in zwei Bauphasen. Der erste Wallbau erfolgte 968 und war 13 m breit und 2 m hoch. In der zwei­ten Bauphase wurde der Wall 18 m breit aus­ge­führt. Dazu exis­tierte gen Süden ein Vorwall von 11 m Breite und 2 m Höhe, der wohl bereits um 860 ange­legt wor­den war. Im Bereich des Doppelwalls kurz vor dem Haithabuer Halbkreiswall gibt es eine kleine Lücke, die den Gegebenheiten des Originalbaus ent­spricht. An die­ser vor­mals beson­ders feuch­ten Stelle wurde das Wallbauwerk mit einem damm­ar­ti­gen Holzunterbau ver­se­hen. Der Fällzeitraum des Holzes wurde auf 964 ⁄ 965 bestimmt.

Nördlich des Doppelwalls sind einige wenige Reste des zusätz­lich errich­te­ten Bogenwalls sicht­bar. Dieser befin­det sich in einem schlech­ten Erhaltungszustand. Der Margarethenwall selbst ist größ­ten­teils recht gut erhal­ten. Vom Halbkreiswall Haithabu bis zur B77 ver­läuft er über etwa 300 m, gefolgt von einer kur­zen Unterbrechung. Ab der Straße Bergholm in Busdorf ist er bis zur Autobahn A7 erhalten.

Die Margarethenwallstraße sowie kurz dar­auf ein Waldweg, eine Verlängerung der Straße Dannewerkredder, unter­bre­chen den Margarethenwall wie­der­holt. Auf der ande­ren Autobahn-​Seite in Richtung Hauptwall ist der Margarethenwall für das geübte Auge noch auf einer Viehweide zu erah­nen, ver­liert sich dann jedoch schnell.

Busdorfer Schlucht

Neben der Unterbrechung durch den Autobahnbau ver­fügt der Margarethenwall über eine natür­li­che Unterbrechung: Die “Busdorfer Schlucht” unge­fähr in der Mitte des Walls ist ein tro­cken­ge­leg­ter Teil des Busdorfer Teiches. An die­ser Stelle ist der größte Höhenunterschied des Danewerks zu über­win­den. Hier wird der Wall auch Reesendamm genannt.

Der Verbindungswall könnte sei­nen Beinamen von einer der bei­den däni­schen Königinnen Margarete Sambiria “Swarte Gret” († 1282) oder Margarethe I. († 1412) erhal­ten haben. Auch wenn der Baubeginn des Walls, aus­ge­hend vom frü­he­ren Sterbejahr von “Swarte Gret”, min­des­tens drei­hun­dert Jahre zurück­da­tiert, könnte er spä­ter zur Erinnerung an sie ver­ge­ben wor­den sein. Eine Befestigung bei Missunde trug eben­falls den Namen Margarethenwall, stand mit dem Danewerk aber in kei­ner Verbindung.

Der Ochsenweg

Da der Abstand zwi­schen Nordsee und Ostsee im Bereich der Schleswigschen Landenge am kür­zes­ten war, wur­den Handel und Verkehr über die Halbinsel geführt. Das Danewerk über­nahm auch hier­für eine Schutzfunktion. Es besaß, wie zunächst ange­nom­men wurde, ledig­lich ein Tor, das Wieglesdor, durch wel­ches der Grenzverkehr über den Ochsenweg, des­sen däni­scher Name Hærvejen (deutsch: Heerweg) lau­tet, führte. Entgegen dem däni­schen Namen wurde der Weg nur sel­ten als Marschroute genutzt. Vielmehr wurde dar­über der Viehhandel abge­wi­ckelt, wor­aus der deut­sche Name resul­tiert. Zur Abkürzung wurde der Heer- oder auch Ochsenweg spä­ter etwas in öst­li­che Richtung ver­legt. Die Route des Ochsenweges führte von Viborg in Dänemark nach Hamburg und Wedel.

Heute ist der Ochsenweg im Bereich des Danewerks ein Stück iden­tisch mit einer Straße, die am mitt­ler­weile abge­ris­se­nen Gasthof Rothenkrug vor­über­führt. Hauptsächlich bie­tet sich das Bild eines brei­te­ren Feld- und Wiesenweges, der teil­weise durch die Anlage des Flugplatzes Jagel zer­stört wurde. Nahe der Tweebargen sind an einem klei­nen Parkplatz über­manns­große Ochsenhörner zu finden.

Das Wieglesdor

Das Wieglesdor wurde einst als die ein­zige Passage durch das Danewerk dar­ge­stellt. Es diente vor allem der Abwicklung des Grenzverkehrs. Weitere urkund­li­che Bezeichnungen waren Weglaßthor, Heggedor, Heckenthor oder Hegthor. Das Wieglesdor wurde in den Reichsannalen von 808 sowie in einem Bericht nach Adam von Bremen im Jahre 974 genannt und war ver­mut­lich bis um 1200 in Nutzung, bevor es ver­füllt wurde.

Im August 2010 wurde ver­kün­det, dass bei archäo­lo­gi­schen Grabungen das lange ver­schol­lene Wieglesdor gefun­den wurde. Der Fundort deckte sich mit Vermutungen über die Lage des Tores. Dem vor­aus­ge­gan­gen war, dass 2008 ein ehe­ma­li­ges Café abge­ris­sen wurde, das einst auf dem heu­ti­gen Parkplatz des Danevirke Museums stand. Bei Ausgrabungen im Wall hin­ter dem ehe­ma­li­gen Standort des Cafés wurde zunächst ein Teilstück der alten Feldsteinmauer frei­ge­legt, bis ein unge­fähr 6 m brei­ter Durchlass gefun­den wurde. Eine Zollstation sowie eine Schänke mit Bordell sol­len sich dane­ben befun­den haben.

Weitere Tore im Danewerk

Mittlerweile konn­ten archäo­lo­gi­sche Befunde auf­zei­gen, dass das Danewerk nicht nur über ein, son­dern über meh­rere Tore ver­fügt hatte. Für den Kograben sind gleich zwei Tore bekannt. Ein Tor wurde bereits 1936 ent­deckt, als bei Erdarbeiten auf dem Flugplatz Jagel eine 36 m breite Lücke ohne Spuren von einem Wall oder Graben frei­ge­legt wor­den ist. An die­ser Stelle querte die Alte Landstraße den Kograben und kreuzte im wei­te­ren Verlauf den Margarethenwall, wes­halb auch in die­sem ein Tor ver­mu­tet wird.

Das zweite, deut­lich klei­nere Tor wurde 1972 öst­lich des Flugplatzes wäh­rend des Ausbaus der Autobahn gefun­den. Hier querte ein Feldweg den Kograben. Die Lücke ohne Wallspuren ist an die­ser Stelle etwa 4 m breit. Aufgrund der bei­den Tore ist es aller­dings frag­lich, ob der Kograben frü­her tat­säch­lich was­ser­füh­rend gewe­sen sein konnte. Im Osterwall, der vom Ochsenweg gequert wird, befand sich ein wei­te­res Tor.

Das Schlei-​Sperrwerk

Das Schlei-​Sperrwerk, gele­gen an der Großen Breite an der Halbinsel Reesholm gegen­über von Stexwig an der ehe­ma­li­gen Insel und heu­ti­gen Untiefe Kockbarg, ent­stand als Seesperrwerk in der ers­ten Bauphase des Danewerks. Es wurde im 8. Jahrhundert errich­tet und war zwi­schen mehr als 900 m und etwa 1.200 m lang. Ungefähr 5 x 5 m große Blöcke aus Holzplanken wur­den im Boden der Schlei ver­an­kert und rag­ten aus ihr her­aus. Damit wurde ver­mut­lich eine alte Furt bei Borgwedel abge­sperrt und gleich­zei­tig eine bestehende Lücke in der Landesverteidigung geschlossen.

Anhand den­dro­chro­no­lo­gi­scher Untersuchungen konnte die Bauzeit die­ses bemer­kens­wer­ten Sperrwerkes auf die Zeit um 737 bis 740 datiert wer­den. Es wurde zwi­schen 1925 und 1928 eher zufäl­lig bei Baggerarbeiten in der Schlei ent­deckt, erhielt aber nicht die erfor­der­li­che Aufmerksamkeit. Erst 1992 wurde diese Stelle der Holzbalkenfunde wie­der­ent­deckt und genauer unter­sucht. Ergebnis der dama­li­gen Forschungen war unter ande­rem, dass das Sperrwerk in frü­he­rer Zeit begeh­bar und sogar mit Gebäuden bebaut war. Heute lie­gen die Überreste unter Wasser.

Die Tweebargen

Nordwestlich vom Flugplatz Jagel befin­den sich am Kograben die Tweebargen. Die zwei Hügelgräber gehö­ren zu einer Kette von Grabhügeln, die einst aus mehr als 80 Monumenten ent­lang des Ochsenwegs am Danewerk bestand. Erhalten sind vier Grabhügel west­lich des Ochsenweges. Die Grabhügel der Tweebargen haben einen Durchmesser von 35 m. Sie ste­hen unter Denkmalschutz und sind 4,20 bzw. 4,40 m hoch und über einen Zwiebackweg genan­nen Weg über den Kograben zu errei­chen. Die bei­den klei­ne­ren Grabhügel befin­den sich einige Meter nord­west­lich bezie­hungs­weise süd­öst­lich entfernt.

Der Sage nach soll der legen­däre König Dan von Dänemark in einem der Tweebargen-​Hügel auf sei­nem Königsstuhl sit­zend zusam­men mit sei­nem Pferd in einer Felsenkammer begra­ben sein. So erklärt sich auch der Beiname Danhöje oder dänisch Danhøje. Aber auch in Eiderstedt bei Tönning gibt es solch einen Erdhügel mit Höhle, über den genau diese Sage erzählt wird. Darin sitzt König Dan mit sei­ner Gefolgschaft. Ein zum Tode ver­ur­teil­ter Soldat war beauf­tragt zu berich­ten, was er in der Höhle sähe. Er traf auf den schla­fen­den König Dan, dem sein Bart mitt­ler­weile lang gewach­sen war. König Dan trug dem Soldaten auf zu berich­ten, er werde zur rech­ten Zeit wie­der­kom­men und Hilfe brin­gen, und der König, wel­cher den Soldaten in die Höhle schickte, werde dann über die ganze Welt herrschen.

Das kommt bekannt vor? Schon mal so ähn­lich gehört? König Friedrich I., genannt Barbarossa, sitzt schla­fend mit lang gewach­se­nem Bart im Kyffhäuser und will eben­falls wie­der­kom­men, wenn sein Volk ihn braucht.

Die Waldemarsmauer

Die Waldemarsmauer ist eine Ziegelmauer, die auf Anordnung von König Waldemar I. dem Großen etwa ab 1165 errich­tet wurde, Höhepunkt und Endphase der Danewerk-​Bautätigkeiten. Sie sollte der Verstärkung des Hauptwalls die­nen. Vermutlich han­delt es sich bei der Mauer um die älteste ihrer Art in Nordeuropa.

Ursprünglich umfasste die Waldemarsmauer eine Länge von, je nach Quellenlage, rund 3,5 bis 4,5 km, eine Höhe von 5 bis 7 m und eine Breite von bis zu 1,8 m. Sie besaß Zinnen und einen Wehrgang aus Holz, der seit­lich an der Maueroberkante vor­bei lief. Ihr vor­ge­la­gert war zum Schutz ein 15 bis 22 m brei­ter und zwei­ein­halb Meter tie­fer Graben. Der dahin­ter lie­gende Wall war 18 m breit und 4 m hoch. Beim Tod von König Waldemar I. war der Bau der Mauer noch nicht been­det. Ob ihr Bau jemals tat­säch­lich fer­tig gestellt wurde, bleibt offen.

Abtragung der Waldemarsmauer

Nachdem das Danewerk auf­ge­ge­ben wurde, wur­den große Teile der Waldemarsmauer abge­tra­gen und ihre Ziegel noch bis ins zei­tige 19. Jahrhundert als Baumaterial genutzt. Möglicherweise wur­den auch beim Bau von Schloss Gottorf in Schleswig Steine aus der Waldemarsmauer ver­wen­det. Der Großteil der erhal­te­nen Überreste der Waldemarsmauer befin­det sich etwa 100 m vom Danevirke Museum ent­fernt. Das etwa 50 m lange Mauerstück wurde 1863 frei­ge­legt, als ein Teil des Hauptwalls zu der mili­tä­ri­schen Schanze 14 umge­baut wurde. Auch im Wall west­lich der K39 von Dannewerk in Richtung Ellingstedt sind klei­nere Mauerreste zu sehen.

Restauration der Waldemarsmauer

Die Reste der Waldemarsmauer wur­den ab 2006 bis 2008 umfang­rei­chen Sanierungs- und Sicherungs arbei­ten unter­zo­gen. Ein extra dafür auf­ge­stell­tes Schutzzelt wurde 2008 offen­bar zu zei­tig wie­der abge­nom­men, wes­halb die not­wen­di­gen che­mi­schen Reaktionen im Zuge der Mauersanierung nicht voll­stän­dig ablau­fen konn­ten. Noch im glei­chen Jahr begann der neu ein­ge­brachte Kalkmörtel zu brö­ckeln und im Herbst 2015 war der Mörtel voll­kom­men aus­ge­wa­schen. Letztlich befand sich die Waldemarsmauer in einem schad­haf­te­ren Zustand als vor der Sanierung.

Der Krummwall

Der Krummwall wurde auf einer Länge von etwa 6,5 km errich­tet. Er ver­band den süd­west­li­chen Teil des Hauptwalles mit Hollingstedt und gilt als unmit­tel­bare Fortsetzung des Hauptwalls an der Schanze 19, stellt jedoch keine bau­li­che Einheit in sich dar. Der Krummwall war teils mit und teils ohne Palisadenwall erschaf­fen wor­den. An ver­schie­de­nen Stellen konn­ten ins­ge­samt bis zu drei Bauphasen nach­ge­wie­sen werden.

Der bis zu 2,5 m hohe Krummwall ist mitt­ler­weile nicht mehr kom­plett erhal­ten. Wegdurchschnitte und Einebnungen kenn­zeich­nen sei­nen Gesamtverlauf. Wallreste haben sich auf jenen Flächen erhal­ten, die auf­grund von moo­ri­gem Untergrund in Verbindung mit einem hohen Grundwasserstand für den Ackerbau unge­eig­net sind. Der Name Krummwall geht ver­mut­lich auf seine kur­vige, nicht gerad­li­nige Ausführung zurück. Bereits im 17. Jahrhundert wurde er als „Krumbwal“ bezeichnet.

Ende des Krummwalls

Die Wallanlage des Krummwalls ist bis zur Ortschaft Morgenstern ziem­lich gut erforscht. Noch nicht ein­deu­tig erwie­sen ist, ob der Krummwall bis zur Treene in Hollingstedt aus­ge­baut wor­den ist. Möglicherweise endete er bereits öst­lich der Gehöftgruppe Matzenkamp in den Wiesen auf dem Flurstück Achterwall. Dort ist der Wall 20 m breit und es konn­ten drei Bauphasen fest­ge­stellt werden.

Die in den his­to­ri­schen Quellen nie­der­ge­schrie­be­nen Aussagen über den Ausbau des Krummwalls bis Hollingstedt gehen auf jahr­hun­der­te­lang münd­lich über­lie­ferte Berichte der Bevölkerung zurück. Als die älteste schrift­li­che Quelle ist ein Schriftstück vom Husumer Caspar Danckwerth bekannt, wel­cher 1652 die “Newe Landesbeschreibung der zwey Herzogthümer Schleswich und Holstein zus­ambt vie­len dabeij gehö­ri­gen Newen Landkarten” ver­öf­fent­lichte und eben jenen Ausbau des Krummwalls bis zur Treene in Hollingstedt beschrieb.

Hollingstedts Umwallung

Schon um 1641 wurde Hollingstedt auf meh­re­ren Karten mit einer Umwallung dar­ge­stellt, wobei die Forschung noch kei­nen defi­ni­ti­ven Nachweis für die­sen Ausbau erbrin­gen konnte. Ein Grund könnte sein, dass, wie eben­falls in der his­to­ri­schen Quelle von Danckwerth über­lie­fert ist, das Wallstück schon im Mittelalter abge­tra­gen wor­den ist, um den Wallgraben auf­zu­fül­len. Diese Aussage wird in einer Beschreibung aus dem frü­hen 18. Jahrhundert wiederholt.

In der Wikingerzeit war Hollingstedt der Nordseehafen von Haithabu, im spä­te­ren Mittelalter der von Schleswig. Im Laufe der Jahrhunderte ver­än­derte sich die Landschaft durch natür­li­che Einflüsse und mensch­li­che Eingriffe. So lässt sich auch erklä­ren, dass die noch bis ins Hochmittelalter bis Hollingstedt schiff­bare Treene heute teils ver­lan­det, teils als Auenlandschaft erhal­ten ist. Möglicherweise war Hollingstedt als wich­ti­ger Umschlagplatz für den Ost-​West-​Handel ebenso in das Verteidigungssystem des Danewerks ein­be­zo­gen wie Haithabu.

Hollingstedt ist gewach­sen und dem­entspre­chend über­baut wor­den. Etwas west­lich von Schlott ist eine leichte Bodenerhebung erkenn­bar, die in einen Feldweg über­geht und am Treene-​Deich endet. Es könnte sich hier­bei ver­mut­lich um den süd­li­chen Arm der Umwallung Hollingstedts und damit um die Fortsetzung des Krummwalls han­deln. Bereits 1841 wurde fest­ge­stellt, dass meh­rere Häuser auf dem nach Norden füh­ren­den abge­flach­ten Wall stün­den, der nörd­lich vom Ort am Wiesenweg endet. Damit könnte ein Anzeichen für den nörd­li­chen Arm der Hollingstedt-​Umwallung vor­lie­gen. Was dem­nach noch aus­steht, ist eine umfas­sende Untersuchung die­ser weni­ger als einen hal­ben Meter hohen Erhebungen.

Der Nordwall

Der Nordwall wurde um 1720 erwähnt und ist erst­mals 1757 auf einer Karte zu fin­den. 1842 wurde er in ein­schlä­gi­ger Literatur als Alter Wall bezeich­net. Einst auf einer Länge von etwa 1.600 m ange­legt, ist er heute nur noch über rund 700 m vor­han­den und stark ver­flacht. Der Nordwall ver­lief fast gerade vom Westende der Schlei bis zum ver­lan­de­ten Danewerker See. Noch recht gut zu erken­nen ist der Nordwall beid­seits der Straße Holzredder in Schleswig auf einer Weide.

Ausgrabungen fan­den sowohl in den frü­hen 1930er als auch wie­der­holt in den zei­ti­gen 1970er Jahren statt. Dabei wurde rekon­stru­iert, dass der Nordwall ursprüng­lich zwi­schen 14 und 15 m breit war. Zum Teil war der Wall mit Holzpfosten an der Frontseite ver­stärkt und im Bereich des Pulverholzbaches mit einem mas­si­ven Rahmenwerk aus Eichenholz. Davor lag ein 3 m brei­ter Absatz und wie­derum davor ein 5 m brei­ter und 3 m tie­fer Wehrgraben. Anhand den­dro­chro­no­lo­gi­scher Untersuchungen konnte eine Entstehungszeit um 737 bestimmt werden.

Der Osterwall

Einige Kilometer ent­fernt nahe Eckernförde befand sich der Osterwall (dänisch: Østervold), der mit dem eigent­li­chen Danewerk in kei­ner direk­ten bau­li­chen Verbindung stand. Der Osterwall bil­dete damals den öst­li­chen Teil der gigan­ti­schen Schutzanlage. Besondere Bedeutung kam dem Osterwall zu, da er nicht nur ins Verteidigungssystem des Danewerks inte­griert war, son­dern gleich­zei­tig auch Bestandteil wei­te­rer Verteidigungsanlagen an der jüt­län­di­schen Landenge war.

Der Osterwall erstreckte sich über etwa 3,5 km und er reichte vom Windebyer Noor bei Eckernförde im Osten bis zur Großen Breite der Schlei im Westen. Er diente der Sicherung der Halbinsel Schwansen und ver­hin­derte zusätz­lich eine Umgehung der Hauptwälle des Danewerks zwi­schen Haithabu und Hollingstedt. Einst war er bis zu 3,5 m hoch und bis zu 7,5 m breit. Der Osterwall wird von einem Hohlweg gequert, der älter als der Wall selbst ist.

Die Entstehungszeit des Ostwalls, wie er auch genannt wird, wird im Zeitraum von etwa 700 bis um das Jahr 737 ver­mu­tet. Archäologische Ausgrabungen zwi­schen 1972 und 1981 erga­ben, dass die Aufschüttung des Walls offen­bar in zwei Bauphasen erfolgte und der Wall aus zwei Abschnitten bestand. Zunächst ent­stand um 700 der öst­li­che Abschnitt nahe des Windebyer Noors. Hier hatte der Osterwall einen zusätz­li­chen Graben erhal­ten. Der west­li­che Bereich des Osterwalls an der Großen Breite wurde auf 737 datiert. In die­sem Bereich konnte eine frü­here höl­zerne Palisade nach­ge­wie­sen wer­den. Der Osterwall ver­fügte wei­ter­hin über ein Tor. An die­ser Stelle, an wel­cher ein Weg gekreuzt wurde, ver­lau­fen die bei­den Wallenden ein Stück neben­ein­an­der, so dass sich ein Versatz ergab.

Der Osterwall wurde nach der Wikingerzeit jedoch nicht wei­ter aus­ge­baut und ist heute nur stel­len­weise und extrem abge­flacht noch zu erken­nen. Sichtbare Abschnitte von einer Höhe von bis zu 3 m befin­den sich zwi­schen Kochendorf und Möhlhorst sowie in einem Waldstück in Dürwade. In Kochendorf wurde der Wall teil­weise über­baut. In der Nähe des Osterwalls konn­ten sechs wei­tere Kurzwälle aus­ge­macht wer­den. Diese sind teil­weise nur durch Luftaufnahmen über­haupt noch erkenn­bar. Ihre Funktion sowie ihre even­tu­elle Verbindung zum Osterwall konn­ten bis­lang noch nicht erforscht wer­den. Nebenwälle gibt es in Christianshöh und in Schnaap. Nördlich des Bültsees ver­läuft über 1,4 km ein Nebenwall par­al­lel zum Osterwall.

Weitere Wälle

Alter Wall auf Reesholm

Auf der Halbinsel Reesholm war mit dem 270 m lan­gen Alten Wall ein wei­te­rer Wall mit Schutzfunktion vor­han­den. Er sicherte eine Furt bei Stexwig.

Stummes Werk

Eine erste Eintragung des etwa 860 m lan­gen Stummen Werks auf einer Karte erfolgte 1757. Es trifft im Westen auf den heute tro­cke­nen Dannewerker See und geht im Osten in den Nordwall über. Der noch unda­tierte Bau wurde so aus­ge­rich­tet, dass er zum Schutz gegen Angriffe aus Richtung Norden diente. Heute ist das Stumme Werk sehr stark ver­schleift und dadurch schwer auszumachen.

Wälle im Thiergarten von Schleswig

Im bewal­de­ten ehe­ma­li­gen Thiergarten von Schloss Gottorf in Schleswig befin­den sich zwei Wallzüge, die bis­lang noch unda­tiert und nicht kon­kret zuor­den­bar sind. Sie sind jeweils etwa 400 m lang und ver­fü­gen über nach Westen vor­ge­la­gerte Gräben.


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Reaktivierung des Danewerks

Die Reaktivierung des Danewerks

Erster und Zweiter Schleswiger Krieg

Militärische Reaktivierung erfuhr das Danewerk sowohl im 19. als auch im 20. Jahrhundert. Das Gebiet des heu­ti­gen Dänemarks und Deutschlands war im 18. Jahrhundert in viele Kleinstaaten und Fürstentümer zer­split­tert. Als der natio­nale Gedanke auf­kam und sich das Volk lang­sam als Nation ver­stand, gewann auch das Danewerk wie­der an Bedeutung.

Erneut ein­ge­nom­men wurde die Grenzbefestigung von den Dänen im Schleswig-​Holsteinischen bezie­hungs­weise Ersten Schleswiger Krieg von 1848 bis 1851. Nach Kriegsende stellte der däni­sche König Friedrich VII. das Danewerk unter Schutz. Zehn Jahre spä­ter erwei­ter­ten die Dänen es unter gro­ßem Kostenaufwand um Artillerieschanzen und bau­ten es zur stark befes­tig­ten Verteidigungsanlage aus.

Die Danewerk-​Stellung galt als eine unein­nehm­bare Festung und hatte durch die Ausbauten fast seine ursprüng­li­che Größe wie­der­erlangt. 1864 unter­lag das däni­sche 40.000 Mann starke Heer im Zweiten Schleswiger Krieg, auch Deutsch-​Dänischen Krieg
genannt. Schneestürme, stren­ger Frost sowie das Übersetzen der Preußen mit­samt der öster­rei­chi­schen Verbündeten über die damals ver­eiste Schlei zwan­gen die Dänen zum Rückzug. Sie ver­lo­ren 40 % ihres Territoriums, dar­un­ter auch das Danewerk.

Zweiter Weltkrieg

1927 ist die “Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der nord- und ost­deut­schen vor- und früh­ge­schicht­li­chen Wälle vom Stromgebiet der Elbe bis zur Memel” in Kiel gegrün­det wor­den. Erste Forschungsschwerpunkte waren Haithabu und das Danewerk. Noch im Zweiten Weltkrieg sollte das Danewerk in eine Panzersperranlage umge­stal­tet wer­den. Für die Ausführung der Bauarbeiten waren 9.000 Arbeiter abkom­man­diert. Den Bemühungen von Søren Telling, däni­scher Archäologe, Angestellter im Landesmuseum in Kiel und ehe­ma­li­ges Stabs-​Mitglied der Dänischen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei, ist es zu ver­dan­ken, dass im November 1942 die Arbeiten ein­ge­stellt wur­den. Das geschah auf Intervention des SS-​Reichsführers Heinrich Himmler, an den sich Søren Telling gewandt hatte. Himmler war für das “Amt für Ahnenerbe” zustän­dig und sah sich über­zeugt, dass das Danewerk für die ari­sche und ger­ma­ni­sche Kultur bedeut­sam sei.

Lage der Schanzen

Die Schanze 14 befin­det sich in unmit­tel­ba­rer Nähe des heute frei­ge­leg­ten Teilstückes der Waldemarsmauer. Die Schanzen 15 bis 18 ste­hen im wei­te­ren Verlauf des Hauptwalls, wobei die Schanze 16 sich am heu­ti­gen klei­nen Parkplatz an der Stelle befand, wo die Straße in Kurburg den Wall unter­bricht. Die Schanze 18 stand an der vor­letz­ten Gehöftgruppe, bevor der Hauptwall endet und in den Krummwall über­geht, die Schanze 19 wurde am Wallknick und Übergang vom Hauptwall zum Krummwall erbaut.

Südöstlich von Ellingstedt ent­stand die Schanze 20. Die Schanzen 21 bis 23 wur­den süd­lich von Morgenstern vor dem Krummwall errich­tet. Zusätzlich wur­den vor den Schanzen Schleusen und Staudämme erbaut, wel­che die Rheider Au-​Niederung bei Bedarf unter Wasser set­zen konn­ten und damit unpas­sier­bar mach­ten. Beim Einmarsch der Deutschen im Februar 1864 war es aller­dings so kalt, dass außer der Schlei auch eben diese Flächen zufro­ren und kei­ner­lei Abwehrfunktion mehr dien­lich waren. Südöstlich von Hollingstedt auf der Hye befan­den sich die Schanzen 24 und 25.

Das Danewerk-​Umfeld heute

Das Danewerk wurde 1950/​1951 unter Naturschutz und im Jahre 1958 unter Denkmalschutz gestellt. Es ist eines der größ­ten archäo­lo­gi­schen Denkmäler im Norden Europas, ins­be­son­dere für die deutsch-​dänische Geschichte, und es war ein Bauwerk von höchs­ter mili­tär­stra­te­gi­scher Bedeutung. Mit der Bildung des Staates Dänemarks steht es in enger Verbindung und besitzt trotz sei­ner Zugehörigkeit zu Deutschland noch immer eine hohe emo­tio­nale Bedeutung für das däni­sche Volk. Sie betrach­ten das Danewerk nach wie vor als ein däni­sches Denkmal. Dieser Gedanke wird von deut­schen Archäologen bei der Forschung respektiert.

Seit 1990 infor­miert das Danevirke-​Museum direkt am Wall über die Geschichte des zwi­schen dem 7. und dem 12. Jahrhundert errich­te­ten Danewerks. Besonderes Augenmerk liegt auf der Dokumentation der Wikinger-​Zeit bis zu den Schleswigschen Kriegen. 2002 erfolgte ein Ausbau des Museums. In den Außenanlagen kön­nen die Überreste des berühm­ten Grenzwalls der Dänen besich­tigt wer­den, die von der “Arbeitsgemeinschaft Ochsenweg” unter Gesichtspunkten des Denkmal- und Naturschutzes instand gehal­ten wer­den. Hauptwall, Waldemarsmauer, Thyraburg und die rekon­stru­ierte Schanze 14 bil­den den archäo­lo­gi­schen Park, in dem Informationstafeln auf deutsch und dänisch über das Danewerk Auskunft erteilen.

Haithabu, die wikin­ger­zeit­li­che Handelsmetropole, als auch das Danewerk, das als das größte Bodendenkmal Nordeuropas gilt, zäh­len beide zu den bedeu­tends­ten Denkmälern der Wikingerkultur. Beide haben eine hohe tou­ris­ti­sche Anziehungskraft und sind wei­test­ge­hend unter Berücksichtigung ihres Alters noch sehr gut erhal­ten. Im Juni 2018 wur­den das Danewerk und Haithabu nach lang­jäh­ri­gen Bemühungen in dem län­der­über­grei­fen­den Projekt von Deutschland, Dänemark, Island, Lettland, Norwegen und Schweden namens “Phenomena and Monuments of Viking Culture” von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.

Im Frühjahr 2022 wur­den der his­to­ri­sche Gasthof Rothenkrug und auch das Danevirke-​Museum abge­ris­sen. Ab Mai fan­den umfang­rei­che archäo­lo­gi­sche Grabungen statt, bei denen die Fläche am Tor zum Norden unter­sucht wurde. Anschließend ent­steht bis vor­aus­sicht­lich Mitte 2024 ein moder­ner Neubau des Danevirke-​Museums. Interimsweise zieht das Museum in das Besucherzentrum am Parkplatz gegenüber.

Militärischer Flugplatz Jagel

Der Fliegerhorst Jagel bei Schleswig ist ein mili­tä­ri­scher Flugplatz, der vom Aufklärungsgeschwader 51 “Immelmann” der Luftwaffe der deut­schen Bundeswehr genutzt wird. Zum Fliegerhorst gehört die Kai-​Uwe-​von-​Hassel-​Kaserne Kropp. Bei der Anlage des Flugplatzes wur­den Teile des Danewerks unwi­der­bring­lich zer­stört. Gegründet wurde der Fliegerhorst 1916, seit­her erfolgt eine mili­tä­ri­sche Nutzung. Während der Berlin-​Blockade 1948/​1949 führ­ten die Westalliierten unter ande­rem von Jagel aus die Berliner Luftbrücke durch. In der Zeit des Kalten Krieges von 1945 bis in die 1980er Jahre war in Jagel das Marinefliegergeschwader 1 stationiert.

Das Geschwader wurde zu Beginn der 1990er Jahre als Aufklärungsgeschwader 51 “Immelmann” in die Luftwaffe über­führt und ist damit das jüngste der Luftwaffe. Eine wei­tere Besonderheit ist, dass das AG 51 “I” das ein­zige inner­halb der Bundeswehr ist, das tak­ti­sche Luftaufklärung sowohl bemannt als auch unbe­mannt aus­füh­ren kann. Von 1995 bis 2001 war das Aufklärungsgeschwader 51 “Immelmann” an Einsätzen über Ex-​Jugoslawien betei­ligt. Im Januar 2005 über­nahm es den Auftrag zur Seekriegsführung aus der Luft. Seit 2007 befin­den sich Einsatzkräfte des AG 51 “I” zur Unterstützung der ISAF in Afghanistan. Seit März 2010 leis­tet die 2. Staffel ihren Dienst als Staffel für Unbemannte Aufklärungssysteme. Im glei­chen Monat wurde mit dem Einsatz von Drohnen in Afghanistan begonnen.

DANEVIRKE-​MUSEUM
Ochsenweg 5
D‑24867 Dannewerk
www.danevirkemuseum.de


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In eige­ner Sache:

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