Insel Rügen: Schloss Ranzow

Schloss Ranzow

Schlossallee
18551 Lohme OT Ranzow

Das Schloss Ranzow erin­nert an ein klei­nes Märchenschloss, das 2001 von sei­nen heu­ti­gen Eigentümern erstei­gert, saniert und zu einem Hotel umfunk­tio­niert wurde. Ranzow wurde erst­mals 1314 urkund­lich erwähnt und befand sich im 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Jasmund. Danach ging es an die Familie von der Osten über und war ab 1596 im Eigentum der Familie von der Lancken.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wech­sel­ten die Besitzer des Gutes Ranzow mehr­fach. Genannt wird zunächst Paul von Bötticher, wel­cher das ursprüng­li­che Gutshaus um 1900 umfas­send umbauen ließ. Nachfolgende Besitzer waren Franz Sungalli, Philipp Isaacsohn und zuletzt der Rittmeister von Seydlitz. Während des Zweiten Weltkrieges begann die mili­tä­ri­sche Nutzung des Schlosses und des Geländes, die bis 1991 andauerte.

Heute wird Schloss Ranzow als hoch­wer­ti­ges Hotel mit angren­zen­dem 18 Loch-​Golfplatz betrieben.

Insel Rügen: Schloss Ralswiek

Schloss Ralswiek

Parkstraße 3
18528 Ralswiek

Das Ralswieker Schloss wurde Ende des 16. Jahrhunderts unter der Familie von Barnekow erbaut und befand sich 1632 im Besitz des Grafen Carl Gustav von Wrangel und des Grafen von Königsmarck. 1665 wur­den am Schloss Erweiterungsbauten aus­ge­führt. Die Familie von Barnekow erhielt das Schloss Ralswiek 1690 zurück. Im Jahre 1890 wurde die Schlossanlage bis auf den Erweiterungsbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts abgerissen.

Möglicherweise erfolgte dies unter Hugo Sholto Graf von Douglas, wel­cher im Folgejahr als Besitzer genannt wurde. Unter ihm wurde drei Jahre spä­ter die neue Schlossanlage in Anlehnung an die fran­zö­si­sche Schlossbaukunst des 16. Jahrhunderts ent­wor­fen. Zeitgleich erfuhr auch der Landschaftspark eine Neugestaltung und Erweiterung. Die Umbauten am Schloss wur­den schließ­lich 1900 aus­ge­führt, wobei die Giebelgestaltung nach Vorbild des alten Schlosses ent­stand. Der Bau des Marstalls erfolgte 1913.

1945 unter­lag Hugo Sholto Graf von Douglas der Enteignung sei­nes Grundbesitzes. Das Gut wurde auf­ge­sie­delt und als Alten- und Behindertenheim genutzt. Kurz nach der Wende wurde Schloss Ralswiek 1990 ver­kauft. Im Jahr 2002 wurde das Schloss vom Eigentümer Gerd Raulff kom­plett saniert und zu einem hoch­wer­ti­gen Hotel mit Restaurant und Seminarräumen aus­ge­baut. Unterhalb von Schloss Ralswiek fin­den jähr­lich die Störtebeker-​Festspiele auf der Naturbühne statt.

Insel Rügen: Schlossruine Pansevitz

Schlossruine Pansevitz

Pansevitz 1a
18569 Kluis OT Pansevitz

1314 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung von „Pansevitze“, das sich im Besitz der Familie von Krassow befand. Der Bau des frü­he­ren Herrenhauses wurde um 1600 im Renaissancestil durch­ge­führt. Umfassende Umbauten am Schloss und an den Ställen folg­ten im 18. Jahrhundert. Der Bau des Kavalierhauses datiert auf das 18. Jahrhundert, die Anlage des Parks bereits auf den Beginn des 17. Jahrhunderts. Pansevitz kam im 19. Jahrhundert durch Heirat an die Familie der Fürsten Knyphausen. In der Zeit zwi­schen 1859 und 1870 wurde dem Schlossbau ein Flügel im Stil der Neorenaissance angefügt.

Die Grafenfamilie zu Knyphausen wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss diente fortan als Wohngebäude und wurde in den 1950er Jahren teil­weise instand gesetzt. Dennoch schritt der Verfall voran, so dass die Wohnnutzung schließ­lich auf­ge­ge­ben wer­den musste. In den frü­hen 1980er Jahren wurde die Ruine trotz bestehen­den Denkmalschutzes als Steinbruch genutzt.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam dem gro­ßen Gutspark fast ein hal­bes Jahrhundert lang keine Pflege zuteil. 2000 erwar­ben die Nachkommen der Grafen zu Knyphausen die Schloss- und Parkanlage zurück. Seit 2007 hält die Stiftung „Schloßpark Pansevitz“ den Park instand und schützt die Ruine vor wei­te­rem Verfall. Erhalten sind Fragmente des Treppenturms und des west­li­chen Giebels. Der Treppenturm dient seit 2010 als Aussichtsturm. Das Kavaliershaus wurde kom­plett saniert und kann äußer­lich besich­tigt wer­den. Ein Teil des Schlossparks wird als Friedwald genutzt.

Insel Rügen: Schlossruine Dwasieden

Schlossruine Dwasieden

Waldgebiet Dwasieden
18546 Sassnitz OT Dwasieden

Schloss Dwasieden zählte zu den wert­volls­ten Schlössern, da es das ein­zige Gebäude in Norddeutschland war, das aus Sandstein, Granit und ech­tem Marmor errich­tet wor­den war. Erbaut wurde das Schloss von 1873 bis 1877 im ita­lie­ni­schen Renaissancestil unter einem der reichs­ten Männer der Bismarckzeit, Großbankier Adolph von Hansemann, in einem rund 100 ha gro­ßen Park. Bauliche Besonderheiten waren die bei­den an den Eckseiten ange­ord­ne­ten Aussichtstürme sowie die tem­pel­ar­ti­gen Pavillons.

Adolph von Hansemann hatte das weit­läu­fige Anwesen als Sommersitz ein Jahr zuvor von Baron Eduard von Barnekow erwor­ben. Er war es auch, auf des­sen Betreiben zwi­schen 1887 und 1896 der Sassnitzer Hafen ange­legt wurde. Als er 1903 starb, fiel sein Besitz zunächst an seine Witwe und spä­ter an seine Enkelin von Oertzen. Sie ver­kaufte Schloss und Park 1935 an die Gemeinde, die es an die Reichsmarineverwaltung wei­ter­ver­äu­ßerte. Dadurch wurde das Schloss für mili­tä­ri­sche Zwecke zweckentfremdet.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs diente Schloss Dwasieden als Flüchtlings- und Quarantänelager. 1948 wurde es im Rahmen der Bodenreform zur Gewinnung von Baumaterial gesprengt, wobei nur wenige Gebäudeteile ste­hen blie­ben. Ab 1955 wurde das Gelände mili­tä­risch genutzt, wovon heute noch eine Vielzahl ent­spre­chen­der, gera­dezu gru­se­lig anmu­ten­der Ruinen zeugen.

Ursprünglich war in den frü­hen 1990er Jahren vor­ge­se­hen, das “Kurgebiet Dwasieden” zu ent­wi­ckeln. Dazu sollte das Schloss in einen moder­nen Kurbetrieb mit Hotel ein­ge­bun­den werden.

Diese Pläne zer­schlu­gen sich aller­dings ebenso wie wei­tere Wiederaufbauvorhaben. Der Marstall wurde 1997 durch einen Brand fast voll­stän­dig zer­stört. Seine Ruine, Säulenreste der Pavillons sowie Keller sind die letz­ten Überreste der einst so pracht­vol­len Schlossanlage Dwasieden.

Insel Rügen: Schloss Lichtenstein Lietzow

Schloss Lichtenstein

Waldstraße 52
18528 Lietzow

Auf einer Anhöhe zwi­schen Kleinem und Großem Jasmunder Bodden steht in Lietzow eine Villa im Stil des Historismus, die strah­lend weiß einem klei­nen Schlösschen ähnelt. Erbaut wurde die Miniatur-​Ausgabe von Schloss Lichtenstein bei Reutlingen (Schwäbische Alb) um 1893. Erst einige Jahre danach bür­gerte sich der Name „Schlösschen Lichtenstein“ ein. Die Eigentümer wech­sel­ten mehr­fach. Seit 1997 befin­det sich das Schlösschen in Privatbesitz und wurde umfang­reich saniert.

Insel Rügen: Schloss & Burg Putbus

Schloss & Burg Putbus

Schlosspark
18581 Putbus

Das ehe­ma­lige Schloss Putbus geht auf eine Burganlage zurück, wel­che bereits vor vie­len Jahrhunderten zur Slawenzeit um 1100 errich­tet wor­den war und an einem klei­nen, heute noch vor­han­de­nen See lag. Um 1371 wurde die dama­lige Burg durch eine stei­nerne Burg als däni­scher Adelssitz ersetzt und im Laufe der Jahrhunderte zu einem Schloss um- und aus­ge­baut, so bei­spiels­weise 1584 unter Ludwig I. und 1637 im Renaissance-Stil.

1723 fiel das Schloss an Malte I., der es sei­nem Sohn Moritz Ulrich I. ver­machte. Unter die­sem wurde der Rittersitz end­gül­tig zum reprä­sen­ta­ti­ven Schloss aus­ge­baut und der Schlosspark nach fran­zö­si­schem Vorbild umge­stal­tet. All dies ver­schlang Unsummen und ließ den Eigentümer und nach­fol­gend sei­nen Sohn mit hohen Schulden zurück, die erst um 1800 getilgt wor­den waren.

Ab 1832 wurde in fünf­jäh­ri­ger Bauzeit der Umbau zu einem klas­si­zis­ti­schen Schloss aus­ge­führt. Ein Brand im Jahre 1865 ver­nich­tete große Teile des Schlosses, der Wiederaufbau erfolgte unter Fürstin Louise ab 1872.

Im Zweiten Weltkrieg befand sich ein Fliegergeneralstab im Gebäude. Die Nachfahren von Fürst Malte, die Familie Veltheim, wurde 1945 aus dem Schloss ver­trie­ben. Im fol­gen­den Jahr wur­den Schloss und Schlosspark an die Gemeinde Putbus übertragen.

Mehrere ange­dachte Nutzungskonzepte schei­ter­ten, dar­über hin­aus fehlt das Geld für die not­wen­dige Sanierung. Schlussendlich wurde Schloss Putbus 1964 abge­ris­sen. Heute erin­nern die Terrasse am See sowie meh­rere Info-​Tafeln im Schlosspark an das Schloss.

Insel Rügen: Landhaus Schloss Semper

Landhaus Schloss Semper

Semper 4
18528 Lietzow

Zu den Besitzern der Gutsanlage zähl­ten die Familie von Jasmund, im 18. Jahrhundert die Familie von der Osten, im 19. Jahrhundert die Familie von der Lancken sowie die Familie Lietz bis 1913. In jenem Jahr erwarb Dr. Walter von Brüning die Gutsanlage Semper und ließ das auch als Schloss bezeich­nete Gutshaus zwi­schen 1916 und 1922 als Neubau errichten.

Im Rahmen der Bodenreform erfolgte 1945 die Enteignung. Bis 1990 wurde das Gutshaus Semper als Kulturhaus und Ausbildungsstätte genutzt. Es ist heute nicht zugänglich.

Die umfang­rei­che Gutsanlage von Schloss Semper (Nr. 4) ist nur teil­weise zugäng­lich und umfasst den Gutspark mit Eiskellerruine, Feuersteinpavillon, Kaskadentreppe, Mauern, Tennisplatz, Badehaus, Teichen und Rhododenronallee. Dazu gehö­ren auch einige Süntelbuchen, die auch als Krüppelbuchen und Hexenwald bezeich­net wer­den. Außerdem gehö­ren zur Gutsanlage Semper die Wasserturmruine, die Orangerie (Nr. 6) sowie zwei Wohnhäuser (Nr. 1 & 5).

Insel Rügen: Jagdschloss Prora (Altes Forsthaus)

Jagdschloss Prora | Altes Forsthaus

Forsthaus Prora 1
18609 Binz OT Prora

Das im Stil des Historismus erbaute Jagdschloss Prora wurde bis 1867 als Sitz des Försters des Putbuser Fürsten genutzt, wor­aus sich der Beiname “Altes Forsthaus” ablei­tete. Heute dient das Schlösschen dem Naturerbe Zentrum Rügen unter ande­rem als Kasse für den Baumwipfelpfad.

Insel Rügen: Jagdschloss Karnitz

Jagdschloss Karnitz

Am Jagdschloss 2
18574 Garz

Die erste urkund­li­che Erwähnung von Carnitze erfolgte 1314. In den fol­gen­den Jahrhunderten kam es nicht nur zu meh­re­ren Besitzerwechseln, son­dern lag Karnitz teil­weise auch wüst. Letztlich war 1782 nur noch das eigent­li­che Gut vor­han­den, aller­dings ohne zuge­hö­rige Bauernhöfe.

Um 1834/​1835 erfolgte der Bau des heu­ti­gen Jagdschlosses im Stil der Tudorgotik für den Grafen Guido von Usedom. Hermann Ruperti über­nahm das Rittergut Karnitz mit­samt Schloss 1868. 1930 befand sich der Grundbesitz im Eigentum von Dr. Freiherr von Vietinghoff. Diesen traf 1945 die Enteignung. Im Schloss wur­den Flüchtlingsfamilien unter­ge­bracht, der Park wurde teil­weise zu Gärten umge­stal­tet. Das Untergeschoss des Schlosses Karnitz diente um 1956 als Schule, 1962 als Kindergarten und wurde 1964 schließ­lich zur Gaststätte umgebaut.

Zwischen 1966 bis 1969: erfolg­ten umfang­rei­che wert­erhal­tende Maßnahmen am Schloss, wobei diese Arbeiten teil­weise als Eigenleistungen der Ortansässigen aus­ge­führt wur­den. 1971 wurde der Schlosspark unter Naturschutz gestellt. Sechs Jahre spä­ter wurde die Fassade des Schlosses saniert. Die Gaststätte wurde 1977 reno­viert und 1989 geschlossen.

1991 wurde in Anlehnung an die damals geplante Nutzung als Hotel eine kom­plette Fassadensanierung durch­ge­führt. 2006 erwarb Gerhard Strotkamp das Jagdschloss Karnitz. Unter ihm ent­stan­den ein Sommercafé im Schlosspark sowie selbst­ge­nutzte Gewerberäume im Schloss selbst.

Insel Rügen: Jagdschloss Juliusruh

Jagdschloss Juliusruh

Park Juliusruh
18556 Breege OT Juliusruh

Julius Christoph von der Lancken ließ das Jagdschloss um 1795/​1796 erbauen und geriet dadurch in finan­zi­elle Schwierigkeiten. Ein ers­ter Verkaufsversuch 1803 schei­terte. Danach konnte das Jagdschloss an Philipp Karl Rickmann von der Lancken ver­kauft wer­den. Dieser bewohnte das Schloss jedoch nicht selbst, son­dern ver­pach­tete es an Adolf Friedrich von Platen, einen Offizier aus Stockholm.

Bereits 1807 soll sich das Jagdschloss in einem unbe­wohn­ba­ren Zustand befun­den haben. Der Abriss erfolgte kurz nach 1820. Einer ande­ren Quelle zufolge erwarb die Stadt Stralsund das Jagdschloss Juliusruh 1835, wobei ihr Augenmerk mehr auf der Parkanlage lag, wel­che sie zum Kurpark umnutzte. Das Jagdschloss brannte 1945 aus und wurde in der Folge abge­tra­gen. 1935 spä­ter erfolgte die Aufstellung eines Gedenksteines zu Ehren Julius von der Lancken.