Sächsische Schweiz: Burgwarte Großstein

Burgwarte Großstein

Großstein
Sächsische Schweiz

Historisches

Am Großstein wur­den kei­ner­lei Grabungsarbeiten durch­ge­führt, die das Bestehen einer mit­tel­al­ter­li­chen Burgwarte ein­deu­tig bele­gen könn­ten. Auch die Informationslage ist mehr als dür­fig. Das Gipfelplateau zeigt ledig­lich einige Abspitzungen. Kurz vor dem Gipfelaufstieg führt ein Weg zu einem Überhang. Hier zei­gen sich eben­falls deut­li­che Abspitzungen. Über die im Felsen ver­ewig­ten Jahreszahlen kann nur spe­ku­liert wer­den. Die älteste Zahl weist das Jahr 1576 aus.

Die Lage des Großsteins darf als stra­te­gisch güns­tig bezeich­net wer­den, wes­halb er durch­aus als Vorposten der Burg Neuer Wildenstein gedient und diese aus Norden geschützt haben könnte. Gleichzeitig zeich­net er sich auf­grund sei­ner Lage aber auch für einen Schutz der Burg Arnstein aus. Von sei­ner Kanzel aus bie­ten sich Sichtbeziehungen hin zu Arnstein, Winterstein, den Lorenzsteinen, zum Neuen Wildenstein und zum Falkenstein, die alle­samt Standorte von Felsenburgen und Burgwarten waren.

Stollberg: Wasserburg Oberdorf

Wasserburg Oberdorf

Dorfstraße | öst­lich des Oberdorfer Baches
09366 Stollberg OT Oberdorf

Historisches

Oberdorf wurde erst­mals 1447 urkund­lich erwähnt. Für den Ort sind weder ein Herrensitz noch ein Burgbau nach­ge­wie­sen. Im Jahr 1999 wurde bei einem archäo­lo­gi­schen Überflug eine Geländeform ent­deckt, die nach einer wei­te­ren Untersuchung ein­deu­tig als frü­here Wasserburg iden­ti­fi­ziert wer­den konnte. Die Überreste der Wasserburg befin­den sich auf einer Wiesenfläche zwi­schen Oberdorfer Bach und Dorfstraße zwi­schen den Hausnummern 8 und 10.

In Ermangelung eines frü­her nach­ge­wie­se­nen Herrensitzes wird ver­mu­tet, dass die Wasserburg von den Bauern des Dorfes zu deren Schutz errich­tet wor­den war. Eine zeit­li­che Einordung der Ebauung ist nicht mög­lich. Vermutet wird eine Entstehung im 13. oder 14. Jahrhundert. Die Burganlage weist einen Durchmesser von 33 bis 35 m auf. Das Turmhügelplateau ist etwa 15 m breit, der umlau­fende, jetzt tro­ckene Graben 8 bis 10 m. Der Außenwall ist an der Westseite bereits stark ver­flacht. Die ehe­ma­lige Wasserburg ist mit geschul­tem Auge noch sehr gut erkennbar.

Roßwein: Vorwerk Siebeneichen

Vorwerk Siebeneichen

04741 Roßwein OT Wettersdorf

Historisches

Das Vorwerk Siebeneichen wurde 1791 und 1875 nach­ge­wie­sen. Es unter­stand dem Rittergut Wetterwitz, die Grundherrschaft übte das Rittergut Choren aus. Weitere zuver­läs­sige Informationen lie­gen der­zeit nicht vor.

 

Erlau: Vorwerk Beerwalde

Vorwerk Beerwalde

Alte Dorfstraße 19 (?)
09306 Erlau OT Beerwalde

Historisches

Ein Vorwerk in Beerwalde wurde 1930 beschrie­ben, wel­ches aller­dings schon min­des­tens im 19. Jahrhundert exis­tierte. Seit 1825 befand sich das Vorwerk Beerwalde im Besitz der Familie von Arnim.

Das Vorwerk ging aus einer 1529 erwähn­ten Schäferei her­vor, wel­che ihrer­seits ihren Ursprung in einem Herrensitz hatte, der 1285 erst­mals urkund­lich nach­ge­wie­sen wurde und sich zwei Jahre zuvor im Besitz von Hermannus de Beremwalde befand.

Eppendorf: Jagdschloss & Lehngut Eppendorf

Jagdschloss & Lehngut Eppendorf

Freiberger Straße 21
09518 Eppendorf

Historisches

Unter dem Erbauer der Augustusburg, Kurfürst August, wurde um 1560 in Eppendorf ein Jagdschlösschen mit Rittergut und Vorwerk errich­tet. Das Schlösschen ver­fiel infolge von Nichtnutzung und aus­blei­ben­den Erhaltungsmaßnahmen.

Das Rittergut wurde mit dem Lehngericht zusam­men­ge­legt. Das Herrenhaus des Lehngerichts wurde etwa um 1870 erbaut. 1920 erfolgte ein umfas­sen­der Umbau zur Wohnvilla des Lederfabrikanten Kurt Leonhardt, wobei das Kellergeschoss ori­gi­nal erhal­ten blieb. Zur glei­chen Zeit wurde die Kastanienallee gepflanzt.

Nach 1945

Nach 1945 wurde die Villa viele Jahre als Kindergarten genutzt.

Heutige Nutzung

Vom ehe­ma­li­gen Jagdschlösschen sind ledig­lich der Fürstenkeller und der Fürstengarten erhal­ten. Diese befin­den sich nahe der alten Turnhalle.

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird als Wohnhaus und Museum für Polizeigeschichte genutzt. Der Eigentümer ver­an­lasste die Unterschutzstellung als Denkmal. Die Wirtschaftsgebäude des Lehngerichtes wur­den abge­tra­gen oder umgebaut.

Wiedemar: Vorwerk Kölsa

Vorwerk Kölsa

Landsberger Straße
04509 Wiedemar OT Kölsa

Historisches

1222 wurde ein Henricus de Coltsowe genannt, was auf die Existenz eines Herrensitzes schlie­ßen lässt, wel­cher in spä­te­rer Zeit in ein Vorwerk umge­wan­delt wurde. Besitzer des Herrensitzes und spä­te­ren Vorwerks waren Thimo von Zehmen 1446, Jakoff von Dieskau, wel­cher 1454 belehnt wurde, Thimo, Nickel und Hans von Zehmen 1463, Hans der Ältere von Zehmen 1487, Christoph und Thilo von Zehmen 1513 sowie Erdmann von Dieskau 1698. Danach wurde nur noch das Vorwerk erwähnt. Die heute noch erhal­tene Bausubstanz kann auf das 18. und 19. Jahrhundert datiert werden.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks soll sich in einem sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Zustand befin­den und teil­weise bewohnt sein. Der Hof war­tet mit teil­weise stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gen bis hin zu rui­nö­sen Wirtschaftsgebäuden auf.

Delitzsch: Vorwerk Forsthaus Spröde

Vorwerk “Forsthaus in der Spröde”

04509 Delitzsch OT Beerendorf

Historisches

Das Vorwerk wurde gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. 1915 erwarb Robert Messerschmidt das Vorwerk gemein­sam mit dem Rittergut Beerendorf.

Nachwendezeit

Auf dem ehe­ma­li­gen Hof des Vorwerks wur­den nach 1990 einige Gebäude erbaut.

Heutige Nutzung

Der über­wie­gende Teil der Vorwerksgebäude wurde abge­bro­chen. Die noch vor­han­de­nen Gebäude sind saniert und befin­den sich in einem ordent­li­chen Zustand. Sie wer­den bewohnt.

Delitzsch: Rittergut Neuhaus

Rittergut Neuhaus

04509 Delitzsch OT Paupitzsch

Historisches

Für Neuhaus ist erst­mals 1486 ein Rittersitz erwähnt, bei dem es sich aller­dings um den Rittersitz Paupitzsch han­delte. Dieser wurde erst­mals 1459 als “Neuhaus” bezeich­net. Das Rittergut Neuhaus ent­wi­ckelte sich dem­zu­folge aus dem vor­ma­li­gen Rittersitz Paupitzsch heraus.

Um 1442 befand sich das Gut im Besitz von Caspar von Spiegel. Dessen Nachkommen ver­kauf­ten das Rittergut 1610 an den Rat der Stadt Delitzsch, der es wie­derum 1626 an den bis­he­ri­gen Pächter Magister Gregorius Luppe ver­äu­ßerte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Rittergut ver­wüs­tet. 1652 erstei­gerte Christoph Vitzthum von Eckstedt das wüste Rittergut Neuhaus. Seine Familie behielt es bis 1787 in ihrem Besitz. In jenem Jahr ver­kaufte Erdmuthe Dorothea Magdalene Gräfin Vitzthum von Eckstedt das Rittergut an Günther von Bünau, der es bis 1812 besaß. Ab 1827 befand sich das Rittergut im Besitz von Friedrich Wilhelm Schirmer. Seine Familie besaß den Hof bis zur Enteignung.

Nach 1945

1945 wurde die Familie Schirmer ent­eig­net. In Vorbereitung des Kohletagbaus wurde das ehe­ma­lige Rittergut Neuhaus 1975 umge­sie­delt. Im fol­gen­den Jahr wurde der Ort zur Kohlegewinnung aufgelöst.

Chemnitz: Freigut Glösa

Freigut Glösa

Chemnitztalstraße 186
(Zugang über Freigutweg)
09114 Chemnitz OT Glösa

Historisches

Die Informationslage über das Freigut Glösa ist nicht sehr ergie­big. Glösa selbst war offen­bar nie ein eigen­stän­di­ger Herrensitz, son­dern viel­mehr ein kirch­li­ches Gut, was durch die Anlage eines Pfarrguts gegen Mitte des 12. Jahrhunderts belegt ist. Das Pfarrhaus wurde ab 1522 von Heinrich von Schleinitz als Ruhesitz genutzt.

Erst 1919 wurde ein Freigut genannt, als die Gemeinde Freigutbesitz auf­kaufte und in die­sem Zuge das Gemeindeamt in das ehe­ma­lige Wohnstallhaus des Freiguts ver­legte. Die Bausubstanz des Wohnstallhauses datiert auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Heutige Nutzung

Das Wohnstallhaus ist heute das ein­zige noch erhal­tene Gebäude des Freiguts Glösa.

Stolpen: Wallburg Hussitenschanze

Wallburg Hussitenschanze

Pirnaer Straße
01833 Stolpen

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage befand sich süd­west­lich von Stolpen öst­lich der Pirnaer Straße in Höhe des Ortseingangsschildes. Die weit­läu­fige Wallanlage dürfte ent­spre­chend ihrem Namen wäh­rend der Hussiteneinfälle errich­tet und etwa zwi­schen 1419 und 1436 zur Verteidigung genutzt wor­den sein. Sie war ursprüng­lich offen­bar voll­stän­dig von einem Ringwall umgeben.

Erhalten ist nur noch ein Wallrest, wel­cher sich ein Stück von der Straße zurück­ge­setzt auf einem Feld befin­det. Angedeutet ist die­ser durch eine sehr abge­flachte Hügelung mit Bäumen.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1934 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Der Schutz wurde Ende 1959 erneuert.