Rietschen: Vorwerk Mochholz

Vorwerk Mochholz

02956 Rietschen OT Mochholz

Historisches

Der Ort Mochholz wurde erst­mals 1563 erwähnt und unter­stand zu jener Zeit den Herren von Metzradt. Die Ortssiedlung war um einen Eisenhammer herum ent­stan­den, der wahr­schein­lich schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts errich­tet wurde. 1597 gelangte Mochholz an die Standesherrschaft Muskau. Vermutlich wurde der Eisenhammer im Dreißigjährigen Krieg zer­stört und anschlie­ßend unter Curt Reinicke von Callenberg wie­der aufgebaut.

Zu Beginn der 1660er Jahre wurde der Betrieb ein­ge­stellt und das Hammergut in ein Vorwerk umge­wan­delt. Als sol­ches wurde es einer ande­ren Quelle zufolge schrift­lich bereits 1630 belegt. Auf dem Vorwerk wurde 1662 eine Mühle errich­tet. Der Fürst Pückler ver­äu­ßerte das Vorwerk Mochholz 1811, kaufte es jedoch 1829 wie­der zurück.

Nach 1945

Die Mühle wurde noch bis 1980 betrieben.

Nachwendezeit

1992 wurde die Mühle abge­ris­sen. Das Vorwerk und sein Herrenhaus folg­ten im Jahr 1993, um Platz für die Erweiterung des Braunkohletagebaus zu schaffen.

Horka: Rittergut Mückenhain

Rittergut Mückenhain

Särichener Straße 23
02923 Horka OT Mückenhain

Historisches

Die Grundherrschaft über Mückenhain hat­ten die Herren von Gersdorff bereits seit dem spä­ten 15. Jahrhundert inne. Das dama­lige Gut brannte im Jahre 1585 ab und wurde in der Folgezeit unter Abraham von Gersdorff wie­der auf­ge­baut. Ein Rittergut in Mückenhain wurde erst­mals 1592 urkund­lich erwähnt. Es ver­fügte über eine Ziegelei, in der Tonziegel gebrannt wurden.

Im Dreißigjährigen Krieg soll 1647 eine kleine Fronfeste mit vier Gefängniszellen auf dem Rittergut Mückenhain erbaut wor­den sein. 1710 ver­lie­ßen die Herren von Gersdorff Mückenhain. Unter Abraham von Reibold wurde 1731 ein neues Herrenhaus erbaut. Darüber hin­aus ent­stan­den eine Brennerei, eine Brauerei und eine Mühle. Friedrich Rudolph Lucke erwarb 1840 das Rittergut.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde das Rittergut ent­eig­net und mit dem Vollzug der Bodenreform an Kleinbauern und Vertriebene ver­teilt. Das Herrenhaus wurde auf einen Befehl der SMAD nach 1950 abge­ris­sen. Die Landwirtschaftsflächen des Ritterguts wur­den spä­ter in die LPG ein­ge­glie­dert und von die­ser bewirtschaftet.

Heutige Nutzung

Es sind noch Ruinenreste des Herrenhauses vor­han­den. Die Wirtschaftsgebäude wer­den unter ande­rem zu Wohnzwecken genutzt.

Rietschen: Vorwerk Linda

Vorwerk Linda

02956 Rietschen OT Hammerstadt

Historisches

Das Vorwerk bzw. die Vorwerkssiedlung Linda unter­stand dem Rittergut Hammerstadt. Seit 1936 hieß der Ortsteil Linda Lindfeld. Die Informationslage ist dar­über hin­aus spärlich.

Nachwendezeit

Das Vorwerk Linda musste dem Braunkohleabbau wei­chen und wurde 1992 devastiert.

Hähnichen: Vorwerk Heinrichswalde

Vorwerk Heinrichswalde

Heinrichswalde 9 (?)
02923 Hähnichen OT Quolsdorf

Historisches

Das Vorwerk Heinrichswalde befand sich öst­lich von Quolsdorf. Es gehörte zum Rittergut Quolsdorf. Die Informationslage ist über­aus spärlich.

Die Adressangabe erfolgt unter Vorbehalt.

Lohsa: Vorwerk Geißlitz

Vorwerk Geißlitz

02999 Lohsa OT Geißlitz

Historisches

In Geißlitz wurde erst­mals 1622 ein Rittergut erwähnt. 1825 wurde es als Vorwerk bezeich­net. Dieses wurde offen­bar zuletzt als Forsthaus genutzt.

Nach 1945

Zugunsten des Braunkohleabbaus wurde das Vorwerk Geißlitz mit­samt dem Ort 1960 devastiert.

Lohsa: Herrenhaus Kolpen

Herrenhaus Kolpen

02999 Lohsa OT Kolpen

Historisches

In Kolpen soll ein Gutshof mit einem Herrenhaus bestan­den haben, wel­ches auf­grund feh­len­der Informationen schwer iden­ti­fi­zier­bar ist.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde 1960 abge­ris­sen, als der gesamte Ort zuguns­ten des Braunkohleabbaus deva­stiert wurde.

Lohsa: Rittergut Ratzen

Rittergut Ratzen

02999 Lohsa OT Ratzen

Historisches

Im Jahre 1562 wurde erst­mals ein Rittergut in Ratzen urkund­lich erwähnt. Dieses bestand auch noch 1885. Informationen über das Rittergut sind äußerst spär­lich vor­han­den. Isaak Wolfgang Freiherr von Riesch ver­kaufte das Rittergut Ratzen 1781 an Carl David Schuchardt, der wie­derum ver­äu­ßerte es 1807 an Carl Traugott Hennig.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde 1960 abge­ris­sen, ebenso das gesamte Dorf. Hier ent­stand der Tagebau Lohsa.

Moritzburg: Hellhaus

Hellhaus

Alter Tiergarten /​ Moritzburger Forst
01468 Moritzburg

Historisches

Das Hellhaus wurde 1787 auf einem Hügel für den Kurfürsten Friedrich August III., dem spä­te­ren König Friedrich August der Gerechte, errich­tet. Als Architekt zeich­net Johann Daniel Schade ver­ant­wort­lich, unter des­sen Federführung auch das Fasanenschlösschen ent­stan­den war. Ursprünglich diente das Hellhaus als könig­li­cher Jagdpavillon zur Parforcejagd, in wel­chem das Frühstück nach den Jagden ein­ge­nom­men wurde. Das Belvedere ist ein spät­ba­ro­cker Bau, der als zen­tra­ler Mittelpunkt in einer strah­len­för­mi­gen Schneisenanlage nord­öst­lich von Schloss Moritzburg im Forst entstand.

Nachwendezeit

Den Zweiten Weltkrieg hatte das Hellhaus über­stan­den, doch wurde es 1988 durch Brandstiftung kom­plett zer­stört. In den fol­gen­den Jahren wurde ein Notdach aufgesetzt.

Heutige Nutzung

Das Hellhaus wird auch als das dritte Schloss von Moritzburg bezeich­net. Es gilt als wich­ti­ges Zeugnis baro­cker Parkgestaltung in Deutschland und als euro­pa­weit das letzte sei­ner Art. Nach jah­re­lan­gem Leerstand und Verfall wurde Ende 2020 der Sanierungsbeginn durch den Staatsbetrieb Sachsenforst öffent­lich bekannt.

Im Umfeld wur­den große Flächen frei­ge­holzt und dadurch unter ande­rem bereits eine Sichtachse zu Schloss Moritzburg geschaf­fen. Das Dach des Hellhauses ist bereits rekon­stru­iert, die Fassade gibt an einer Seite des Oktogons bereits einen Ausblick auf die künf­tige Gestaltung.
(Stand /​ Foto unten: Februar 2023)

Rietschen: Rittergut Nappatsch

Rittergut Nappatsch

02956 Rietschen OT Altliebel

Historisches

In Nappatsch bestand seit 1644 ein Rittergut. Dieses wurde zuletzt als Schäferei genutzt und dafür erheb­lich umge­stal­tet. Der Charakter eines typi­schen Rittergutsgehöfts ging dadurch verloren.

Heutige Nutzung

Die Formulierungen der unter­schied­li­chen Quellen las­sen dar­auf schlie­ßen, dass gege­be­nen­falls heute nichts mehr von der Bausubstanz des frü­he­ren Rittergutes vor­han­den ist.