Wasserburg
Leipziger Straße 30
01662 Meißen
Historisches
Ein aquaticum castrum wurde 1221 beschrieben, doch bereits im Jahr 983 fand in einer Urkunde ein Hafen Erwähnung, der von einer Befestigungsanlage, der Unterburg, geschützt wurde. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die bis dato hölzerne Burg befestigt und als Steinbau ausgeführt. Um 1200 erhielt die Unterburg die Jacobskapelle, die als Eckturm an die Wasserburg angebaut wurde. Noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts begann die Kapelle zu verfallen. Ihr Wiederaufbau erfolgte gegen Ende des Jahrhunderts und für 1770 sind Renovierungsarbeiten belegt.
Zwischen 1857 bis 1870 nutzte die Kirche die Jacobskapelle als Armenschule und Wohnung. 1888 erwarb die Meißner Freimaurerloge die Wasserburg und ließ in den folgenden beiden Jahren dringend erforderliche Sanierungsarbeiten vornehmen. 1890 feierten sie die Eröffnung ihres Logenhauses, ein Beiname, der sich bis heute erhalten hat. Nach dem Verbot der Freimaurer-Logen 1933 durch die Nationalsozialisten wurde das Logenhaus an die Frauenkirchgemeinde verkauft, die es als Gemeindezentrum nutzte. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Unterburg als Schule, Lazarett und Flüchtlingsheim.
Nach 1945
Das Verbot der Freimaurer dauerte auch zu Zeiten der DDR fort. 1967 wurde die Unterburg in ein Altenheim umgebaut und als solches bis 1991 genutzt.
Nachwendezeit
Zwischen 1992 und 2000 stand die Unterburg leer, da eine gütliche Einigung zwischen der Loge “Zur Akazie” und der Frauenkirchgemeinde von der Landeskirche vor Gericht angefochten wurde. Nach dem Urteilsspruch übernahm die Loge ihr früheres Logenhaus und veranlasste Rückbauarbeiten in den Zustand von 1890.
Heutige Nutzung
Ende 2008 übernahm das Bankettzentrum Meißen die Vermarktung des Logenhauses für Veranstaltungen. Nachfolgend wurde die Wasserburg wiederholt zum Verkauf angeboten.
Last Updated on 21. Januar 2024 by Sachsens Schlösser