Wasserburg & Schloss Wurschen
Schlossplatz 7
02627 Weißenberg OT Wurschen
Historisches
Bei dem 1486 erwähnten Rittersitz handelte es sich um eine Wasserburg, die bereits um das Jahr 1000 existierte. Besitzer waren die Herren von Kittlitz und von Luzan, ab 1498 Caspar von Sley und ab 1504 die Herren von Nadelwitz. Unter diesen wurde der Rittersitz 1527 zum Rittergut erhoben. 1532 ging der Besitz an die Familie von Muschwitz über. In der folgenden Zeit wechselten die Besitzer häufig. Unter ihnen befanden sich die von Hoym, von Ramsey und von Platen.
Ab 1696 besaß die Familie von Ziegler und Klipphausen das Rittergut. Unter dieser wurde zwischen 1701 und 1708 (andere Quelle: 1720) das Schloss mitsamt Gutshof neu errichtet. Der Gutshof kam 1762 an Johann Erdmann von Gersdorff. 1813 diente das Rittergut als Hauptquartier der Preußen im napoleonischen Krieg, als im Mai die Schlacht um Wurschen ausgetragen wurde. Ab 1821 besaß die Witwe von Rex-Thielau das Rittergut und vererbte es 1832 an ihre Adoptivtochter Clara Maria, die fünf Jahre später den Grafen Theodor zu Solms-Sonnenwalde heiratete.
Nach 1945
Wilhelm Graf zu Solms-Sonnenwalde wurde 1945 enteignet. Danach wurden im Schloss Vertriebene und Flüchtlinge einquartiert. Die Gemeinde als Eigentümer nutzte das Schloss als Kindergarten, Bücherei und Lebensmittelgeschäft. Um 1955 erfolgten die ersten Sanierungsmaßnahmen.
Nachwendezeit
1992 wurde das Dach saniert. 1997 erwarb ein Nachfahre aus der Grafenfamilie zu Solms-Sonnenwalde das Schloss zurück. Er ließ es bis 2002 umfassend sanieren.
Heutige Nutzung
Schloss Wurschen wird von seinem Eigentümer bewohnt und bietet zusätzlich eine Ferienwohnung. Das Nebengebäude dient als Mehrfamilienhaus.
Bodendenkmalschutz
Die mittelalterliche Wasserburg ist komplett überbaut worden. Der wasserführende Graben ist noch vollständig erhalten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit Ende 1970.
Last Updated on 1. November 2023 by Sachsens Schlösser