Weißwasser: Jagdschloss Mühlrose

Jagdschloss Mühlrose
(Jagdschloss Weißwasser)

Muskauer Heide
02943 Weißwasser

Historisches

Das Jagdschloss Mühlrose war ein klei­nes Schloss etwa 5 km west­lich von Weißwasser in der Muskauer Heide. Verbindliche Informationen über die ursprüng­li­che Entstehung der Schlossanlage sind nicht vor­han­den. Es wird ver­mu­tet, dass Kurt Reinicke von Callenberg um 1650 ein Jagdhaus mit­ten im Wald in Holzbauweise errich­ten ließ. Seine Nachfolger bau­ten die­ses Gebäude wohl aus. Der letzte Besitzer aus der Familie Callenberg, Graf Hermann von Callenberg, hat ver­mut­lich zu Beginn des letz­ten Drittels des 18. Jahrhunderts den Holzbau durch ein mas­si­ves Gebäude erset­zen lassen.

Die Familie von Pückler besaß die Schlossanlage zwi­schen 1785 und 1823. Unter ihr wur­den ab 1820 Baumaßnahmenin Form von Nebengebäuden aus­ge­führt sowie Renovierungsarbeiten am Jagdschloss vor­ge­nom­men. 1840 soll sich das Jagdschloss in einem der­ar­tig schlech­ten bau­li­chen Zustand befun­den haben, dass sich offen­bar nur noch wenige Räume bewohn­bar zeigten.

Unter dem Prinzen der Niederlande wurde ab 1854 ein reprä­sen­ta­ti­ver Neubau des Jagdschlosses aus­ge­führt. Vorhandene Nebengebäude wur­den abge­tra­gen und die Försterei neu errich­tet. Diese wurde als Forstamt und zu Wohnzwecken genutzt. Letzte bau­li­che Veränderungen wur­den 1925 /​ 1926 vorgenommen.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 wurde das Jagdschloss Mühlrose durch Truppen der Roten Armee besetzt. Im Juli 1945 ging das Schloss in Volkseigentum über und wenige Monate spä­ter wur­den im Rahmen der Nutzung durch die Kreisverwaltung Rothenburg Umsiedler im Jagdschloss einquartiert.

Nach Gründung der DDR wurde das Jagdschloss dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Weißwasser über­tra­gen. Um 1955 war eine Nutzung als Kinderferienlager geplant, die jedoch nicht umge­setzt wurde. Ab 1957 wurde ein Teil des Schlosses durch den VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg genutzt.

Ab 1961 erfolg­ten Rekonstruktionsarbeiten am Schloss, die nur schlep­pend vor­an­ka­men und schieß­lich 1964 ein­ge­stellt wur­den. 1963 wur­den das nach 1945 beschä­digte Normannische Tor und die Schlossmauer wegen Einsturzgefahr abge­tra­gen. Das Jagdschloss ver­fiel und wurde 1972 gesprengt. In den 1980er Jahren zogen die letz­ten Bewohner der ehe­ma­li­gen Försterei aus. Die Gebäude verfielen.

Nachwendezeit

Die Försterei wurde 1998 abge­ris­sen, ebenso das Torhaus des Normannischen Tores. Das Grundstück ging 1998 in den Besitz der Lausitzer Braunkohle AG über, 2002 an die Vattenfall Europe Mining AG und 2016 an die LEAG.

Heutige Nutzung

Lange erin­nerte ein Gedenkstein an das frü­here Jagdschloss. Das Jagdschlossgelände wurde bis Mitte der 2020er Jahre vom Tagebau Nochten überbaggert.

Last Updated on 12. Oktober 2024 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Görlitz.