Bad Düben: Wasserburg & Schloss Schnaditz

Wasserburg & Schloss Schnaditz

Schloss 1
04849 Bad Düben OT Schnaditz

Historisches

Um  1237 erfolgte die erste urkund­li­che Nennung eines Herrensitzes unter Otto und Bodo de Sneudiz. Hierbei han­delte es sich offen­bar um eine frühe Wasserburg, die aus einem befes­tig­ten Hof mit umlau­fen­dem Graben bestand. Die Erwähnung als castrum datiert auf 1350. Den Rittern von Schneuditz folg­ten unter ande­rem Albrecht von Oechlitz, Heinrich von Bünau, Nickel von Rabil und Ludwig von Wuthenau.

Zwischen 1463 und 1655 befand sich Schnaditz im Besitz der Familie von Zaschnitz. Christoph Otto von Steuben erwarb das Rittergut 1678 von der Familie von Bülow. 1738 wurde das Schloss, 1757 nach­fol­gend auch das Rittergut, unter die Verwaltung des Amtes in Düben gestellt. 1764 erstei­gerte die Freifrau Dorothea Maria Justina von Görtz den Grundbesitz. Weitere Besitzer waren ab 1789 die Grafen von Einsiedel und ab 1792 Christoph Samuel Martini. Unter der Familie Martini wurde ein 10 Hektar gro­ßer Park nach dem Vorbild des Wörlitzer Parks ange­legt. Die Familie Martini ver­kaufte das Schloss 1940 an Dr. med. Erich Wendenburg.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 ent­eig­net. Nach Kriegsende diente das Renaissance-​Wasserschloss als Unterkunft für Flüchtlinge. Bis 1992 wurde es als Wohnraum und Kindergarten sowie durch die Gemeindeverwaltung genutzt. Durch aus­blei­bende Erhaltungsmaßnahmen ver­schlech­terte sich die Bausubstanz zusehends.

Nachwendezeit

Zwischen 2000 und 2007 fan­den Sicherungsarbeiten statt.

Heutige Nutzung

Das Schloss ist sanie­rungs­be­dürf­tig und ver­fügt über einen fast 30 m hohen Wehrturm. Im Sommer 2014 wurde es an eine ame­ri­ka­ni­sche Investorengruppe ver­kauft, deren Pläne ver­schie­dene gas­tro­no­mi­sche Einrichtungen, Privatwohnungen der Investoren, ein Hotel sowie ein Museum umfassen.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut, wobei der Wehrturm in den Schlossneubau ein­ge­zo­gen wurde. Für die ursprüng­li­che Anlage, die gele­gent­lich auch als Schloss Breitenbach bezeich­net wird, besteht seit Ende 1957 Bodendenkmalschutz.

Last Updated on 20. Februar 2024 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Nordsachsen.