Torgau: Burgvorwerk Torgau

Burgvorwerk Torgau

Schlossstraße 28–29
04860 Torgau

Historisches

Der Gebäudekomplex des Burgvorwerks besteht aus dem Amtshaus, der Amtsfronveste, der Amtsverwaltung und dem Torhaus. Es wurde im 18. Jahrhundert errich­tet und erfuhr im zei­ti­gen 19. Jahrhundert Umbauten. Der ursprüng­li­che Grundriss des Gebäudeensembles kann dadurch und auf­grund von spä­te­rer Überbauung und Grundstücksteilung nicht mehr voll­stän­dig nach­voll­zo­gen werden.

Heutige Nutzung

Das sanierte Burgvorwerk wird als Jugendherberge genutzt.

Torgau: Stadtpalais Torgau

Stadtpalais | Palais Plötz

Ritterstraße 10
04860 Torgau

Historisches

Das Stadtpalais, auch Palais Plötz genannt, wurde auf zwei älte­ren Grundstücken erbaut, wobei es sich bei einem davon ver­mut­lich um einen Freien Hof han­delte. Das Hinterhaus wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts errich­tet. Erweiterungsbauten folg­ten um 1730. Es han­delt sich um den bedeu­tends­ten Barockbau von Torgau.

Heutige Nutzung

Das Palais ist saniert und wird als Bibliothek genutzt.

Torgau: Adelshof Wintergrüne

Adelshof Wintergrüne | Palais Gersdorff

Wintergrüne 4
04860 Torgau

Historisches

Das mar­kante Gebäude wurde ab 1532 unter Arnolt Eltfeldt von Freiberg erbaut und im aus­ge­hen­den 17. Jahrhundert erwei­tert. Als wei­tere Besitzer sind Frau von Gersdorff um 1701, Heinrich Schönfeld um 1818 sowie Albert Hermann um 1823 bekannt. Vor oder spä­tes­tens 1833 wurde der Status als Freier Hof auf­ge­ho­ben. Ende des 19. Jahrhunderts erfolg­ten wei­tere Ausbauten.Der Adelshof Wintergrüne wird auch als Palais Gersdorff bezeichnet.

Heutige Nutzung

Das Palais ist saniert.

Torgau: Altes & Neues Herrenhaus Mahla

Altes & Neues Herrenhaus Mahla

Mahla 14 (Altes Herrenhaus)
Döbernsche Straße 30 (Neues Herrenhaus)
04860 Torgau

Historisches

Das Freigut Mahla ent­stand aus einem Grundstück her­aus, wel­ches zunächst ein Acker vor den Toren Torgaus war. Spätestens 1702 bestand das Freigut Mahla, ver­mut­lich unter der Familie Hache. Danach wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Verzeichnet sind die Familie von Sedewitz bis 1716, die Familie Engelschall bis 1721, die Familie Jobin bis 1727, die Familie von Leipziger bis 1750, die Familie Engelschall bis 1766, die Familie von Schlegel bis 1772, die Familie von Dallwitz von 1774 bis 1790, die Familie Schneider bis 1795 und die Familie Berthold bis 1800. In jenem Jahr erwarb die Familie Wenzel das Freigut und ver­äu­ßerte es 1841 an die Familie Henrici. Spätestens 1913 befand sich das Freigut Mahla im Besitz von Otto Langoehr.

Das ehe­ma­lige Freigut Mahla ver­fügt über zwei Herrenhäuser und meh­rere Wirtschaftsgebäude. Das ältere Herrenhaus wurde um 1800 errich­tet und geht im Kern ver­mut­lich bereits auf das 18. Jahrhundert zurück. Auch das Wirtschaftsgebäude ent­stand um 1800. Das spä­tere Herrenhaus wurde um 1910 erbaut. Das zuge­hö­rige Stallgebäude ent­stand einige Jahre eher um 1900.

Nach 1945

Hedwig Langoehr wurde 1945 als letzte Besitzerin des Freiguts Mahla enteignet.

Heutige Nutzung

Das Alte Herrenhaus sowie sein Wirtschaftsgebäude sind saniert und die­nen Wohnzwecken. Das Neue Herrenhaus war­tet noch auf seine Sanierung. Auf des­sen Gelände befin­det sich ein Reiterhof.

Torgau: Herrenhaus Repitz

Herrenhaus Repitz

Repitz 16 (Herrenhaus)
Repitz 11–15, 17–20 (Wirtschaftshof)
04860 Torgau OT Repitz

Historisches

Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen erwarb Repitz 1685 und ließ bis 1689 das Gestüt Repitz errich­ten. Das Gestüt wurde 1747 als Stutereigehöft und nach 1834 durch­ge­führ­ten Umbauten ab 1839 als Königlich Preußischer Landesgestütsmarstall nach­ge­wie­sen. Nach einem Großbrand im Jahr 1892 erfolgte die Nutzung als Abfohlanstalt. Zwischen 1930 und 1945 wurde das Gestüt Repitz für die Eselzucht für das Militär genutzt.

Das Herrenhaus ver­fügte ehe­mals über eine Tordurchfahrt und trägt auf dem Schlussstein das Monogramm „IG3“ für Johann Georg III. von Sachsen.

Nach 1945

Zwischen 1945 und 1989 diente das Herrenhaus als Wohnhaus und Gaststätte.

Nachwendezeit

Zwischen 1999 und 2004 erfolgte die umfas­sende Sanierung des Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Repitz wird als Veranstaltungsort mit inte­grier­ten Gästezimmern genutzt.

Torgau: Festung Torgau

Festung Torgau

Die Festung Torgau ent­wi­ckelte sich erst rela­tiv spät im 17. und 18. Jahrhundert, als die mit­tel­al­ter­li­che ring­för­mige Stadtmauer erwei­tert wurde. Diese Stadtmauer war gegen Mitte des 17. Jahrhunderts von einem Wassergraben umge­ben und besaß zusätz­lich eine vor­ge­la­gerte Wallanlage mit meh­re­ren Bastionen. Deren Bau wurde als Vollbastion oder Halbbastion aus­ge­führt. Drei Festungstore ermög­lich­ten den Zugangs ins Innere der Festung. Im Außenwerk wurde die Festung durch die Elbe-​Lünetten Loßwig, Repitz, Werdau, Zwethau, drei wei­tere Schleusen-​Lünetten sowie Fort Zinna und Fort Mahla verstärkt.

Mit der Unterzeichnung des Posener Friedensvertrages zwi­schen Frankreich und Sachsen 1806 musste das von Napoleon besetzte Sachsen dem Rheinbund bei­tre­ten. In der Folge for­derte Napoleon Bonaparte von Sachsen den Bau einer Festung an der Elbe, wobei Dresden, Torgau und Wittenberg als mög­li­che Standorte gehan­delt wur­den. Letztlich fiel 1810 die Entscheidung für Torgau. Nach dem Ende der Befreiungskriege musste Torgau 1815 vom Königreich Sachsen an Preußen über­ge­ben wer­den. Daraufhin wurde die Festung als nun preu­ßi­sche Festung wei­ter aus­ge­baut, bis sie 1889 auf­ge­ge­ben und in den nächs­ten Jahrzehnten über­wie­gend abge­ris­sen wurde.

Ausbau der Festung

Der Bau der Festungsanlagen begann 1811. Um die Stadt wur­den ein Erdwall mit meh­re­ren Bastionen sowie ein was­ser­ge­füll­ter Wallgraben errich­tet. Im Nordwesten ent­stand das Fort Zinna und öst­lich davon das Fort Mahla. Das öst­li­che Ende der Elbbrücke wurde durch zwei seit­li­che Lünetten gesi­chert. Im Frühjahr 1813 wurde die Elb- und Landesfestung Torgau unter fran­zö­si­sches Kommando gestellt und bei der Belagerung durch preu­ßi­sche Truppen Ende 1813 zur Kapitulation gezwungen.

Preußische Festung

1815 erhielt Preußen Torgau zuge­teilt. Die Festung wurde unter dem Generalinspekteur der preu­ßi­schen Festungen und General der Infanterie Gustav von Rauch wei­ter aus­ge­baut. Es ent­stan­den unter ande­rem bom­ben­si­chere Kasematten und Verteidigungsbauten sowie Kasernen, Proviant- und Materiallager. Das Schloss Hartenfels wurde zu einer Defensivkaserne umge­baut. 1872 wurde die Eisenbahn-​Elbbrücke in Betrieb genom­men, die an bei­den Ufern eine Befestigungsanlage besaß und durch Gittertore ver­sperrt wer­den konnte.

Das Ende der Festung

Die Weiterentwicklung der Artillerie machte die Befestigungsanlagen von Torgau zuneh­mend mili­tä­risch nutz­los. 1878 wurde das Fort Mahla geschleift, 1889 wurde der Festungsstatus auf­ge­ge­ben. Die Festungsbauten wur­den umge­nutzt oder abge­ris­sen. Die Erdwälle wur­den abge­tra­gen, die Flankenkasematten von der Stadtverwaltung und Gewerbebetrieben als Lagerraum genutzt. Die Defensivkaserne des Brückenkopfes diente von 1939 bis 1945 als Wehrmachtgefängnis.

Auch Fort Zinna war fast durch­ge­hend ein Gefängnis, unter ande­rem Wehrmachtgefängnis, nach Ende des Zweiten Weltkrieges sowje­ti­sches Speziallager und nach 1950 zivi­les Gefängnis der Volkspolizei. Zwischen 1936 und 1939 war Fort Zinna zum größ­ten und moderns­ten Gefängnis der Wehrmacht aus­ge­baut wor­den. Heute wird es durch die Justizvollzugsanstalt Torgau genutzt.

Heute noch vorhandene Festungsanlagen

  • Mittelalterliche Stadtmauer (z. B. Gartenstraße)
  • Schloss Hartenfels (Elbstraße)
  • Brückenkopf mit west­li­cher Abschlussmauer (Elbseite, Anschrift: Brückenkopf)
  • Defensivkaserne im Brückenkopf (Elbseite, Anschrift: Brückenkopf)
  • Elblünette Werdau (Elbwiesen, Alte Werdauer Straße)
  • Elblünette Zwetau (Elbdeich /​ Eisenbahnbrücke)
  • Elbtor (gegen­über Schloss Hartenfels, Elbstraße)
  • Flankenkasematten der Bastion II (heute Kulturbastion; Straße der Jugend 14b)
  • Fort Zinna (heute JVA Torgau; Am Fort Zinna)
  • Glacis (Erdanschüttung zu Verteidigungszwecken; heute Park; Dr.-Külz-Ufer /​ Friedrich-​Naumann-​Straße)
  • Großer Teich mit Auslass (Ständer-​Wehr; Dahlener Straße)
  • Kurtine (Wall) zwi­schen den Bastionen II und III mit Poterne (Ausfalltor; west­lich der Kulturbastion)
  • Linke Flankenkasematten der Bastion III (Westlich der Kulturbastion)
  • Mühlenpforte (bei Elbstraße 22)
  • Nördlicher Batardeau (Pestalozziweg 14)
  • Oberhafentor an der Ufermauer
  • Rechte Flankenkasematten der Bastion VII (Kleine Feldstraße)
  • Schleusenlünette (Dahlener Straße 13)
  • Südlicher Batardeau (Dammbauwerk zur Regulierung des Wasserstandes im Graben; Loßwiger Weg)
  • Wassertor (Elbbrücke, süd­li­che Seite)
  • Zinnentürme der Eisenbahnbrücke

Nicht mehr vorhandene Festungsbauten

  • Bastionen I, IV, V, VI, VIII
  • Königstor
  • Leipziger Tor
  • Oberhafen-​Tor
  • Unterhafen-​Tor
  • Wittenberger Tor

Delitzsch: Wallburg Kleinwölkau

Wallburg  Kreuzberg

Kreuzberg
04509 Delitzsch OT Kleinwölkau

Historisches

Die sla­wi­sche Wehranlage befin­det sich nord­öst­lich vom Ort auf dem 106 m hohen Kreuzberg. Der ovale Turmhügel misst etwa 10 x 15 m und ist unge­fähr 8 m hoch. Außenherum ver­läuft ein bis zu 10 m brei­ter Graben.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht für die Slawenanlage seit 1957.

Wiedemar: Vorwerk Kölsa

Vorwerk Kölsa

Landsberger Straße
04509 Wiedemar OT Kölsa

Historisches

1222 wurde ein Henricus de Coltsowe genannt, was auf die Existenz eines Herrensitzes schlie­ßen lässt, wel­cher in spä­te­rer Zeit in ein Vorwerk umge­wan­delt wurde. Besitzer des Herrensitzes und spä­te­ren Vorwerks waren Thimo von Zehmen 1446, Jakoff von Dieskau, wel­cher 1454 belehnt wurde, Thimo, Nickel und Hans von Zehmen 1463, Hans der Ältere von Zehmen 1487, Christoph und Thilo von Zehmen 1513 sowie Erdmann von Dieskau 1698. Danach wurde nur noch das Vorwerk erwähnt. Die heute noch erhal­tene Bausubstanz kann auf das 18. und 19. Jahrhundert datiert werden.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks soll sich in einem sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Zustand befin­den und teil­weise bewohnt sein. Der Hof war­tet mit teil­weise stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gen bis hin zu rui­nö­sen Wirtschaftsgebäuden auf.

Delitzsch: Vorwerk Forsthaus Spröde

Vorwerk “Forsthaus in der Spröde”

04509 Delitzsch OT Beerendorf

Historisches

Das Vorwerk wurde gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. 1915 erwarb Robert Messerschmidt das Vorwerk gemein­sam mit dem Rittergut Beerendorf.

Nachwendezeit

Auf dem ehe­ma­li­gen Hof des Vorwerks wur­den nach 1990 einige Gebäude erbaut.

Heutige Nutzung

Der über­wie­gende Teil der Vorwerksgebäude wurde abge­bro­chen. Die noch vor­han­de­nen Gebäude sind saniert und befin­den sich in einem ordent­li­chen Zustand. Sie wer­den bewohnt.

Delitzsch: Rittergut Neuhaus

Rittergut Neuhaus

04509 Delitzsch OT Paupitzsch

Historisches

Für Neuhaus ist erst­mals 1486 ein Rittersitz erwähnt, bei dem es sich aller­dings um den Rittersitz Paupitzsch han­delte. Dieser wurde erst­mals 1459 als “Neuhaus” bezeich­net. Das Rittergut Neuhaus ent­wi­ckelte sich dem­zu­folge aus dem vor­ma­li­gen Rittersitz Paupitzsch heraus.

Um 1442 befand sich das Gut im Besitz von Caspar von Spiegel. Dessen Nachkommen ver­kauf­ten das Rittergut 1610 an den Rat der Stadt Delitzsch, der es wie­derum 1626 an den bis­he­ri­gen Pächter Magister Gregorius Luppe ver­äu­ßerte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Rittergut ver­wüs­tet. 1652 erstei­gerte Christoph Vitzthum von Eckstedt das wüste Rittergut Neuhaus. Seine Familie behielt es bis 1787 in ihrem Besitz. In jenem Jahr ver­kaufte Erdmuthe Dorothea Magdalene Gräfin Vitzthum von Eckstedt das Rittergut an Günther von Bünau, der es bis 1812 besaß. Ab 1827 befand sich das Rittergut im Besitz von Friedrich Wilhelm Schirmer. Seine Familie besaß den Hof bis zur Enteignung.

Nach 1945

1945 wurde die Familie Schirmer ent­eig­net. In Vorbereitung des Kohletagbaus wurde das ehe­ma­lige Rittergut Neuhaus 1975 umge­sie­delt. Im fol­gen­den Jahr wurde der Ort zur Kohlegewinnung aufgelöst.