Bösenbrunn: Rittergut Ottengrün

Rittergut Ottengrün

Hauptstraße 25
08606 Bösenbrunn OT Ottengrün

Historisches

In Ottengrün wurde 1606 ein Vorwerk erwähnt. Bereits zu die­ser Zeit soll ein Schloss bestan­den haben, wel­ches im Dreißigjährigen Krieg zer­stört wurde. 1683 wurde der Pfarrer Andreas Merz Lehn- und Gerichtsherr von Ottengrün. Sechs Jahre spä­ter fand das Vorwerk als Rittergut urkund­li­che Erwähnung. 1712 war Hans Adam Dittrich Pächter, ihm folgte 1745 Jonas Heinrich von Pöllnitz. Nach des­sen Tod kam das Rittergut mit sei­nem Schloss an Otto Gotthelf von Tettau.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Familie Wunderlich neuer Besitzer des Rittergutes Ottengrün. Ihr folgte ab 1833 Johann Adam Rodel, von 1863 bis 1875 besaß die Familie Günther das Rittergut. Diese ließ gleich im Jahr des Erwerbs im zum Rittergut gehö­ren­den Wald eine Imprägnieranstalt errich­ten, um den Eisenbahnbau zu unter­stüt­zen. 1875 erfolgte der Verkauf an Karl Wilhelm Raab, der das Rittergut stück­chen­weise wei­ter­ver­kaufte. Drei Jahre spä­ter erwarb Christian Friedrich Kuhn das Rittergut Ottengrün. 1918 kam es durch Heirat an Karl Willy Decker.

Nach 1945

Herr Decker wurde trotz zu gerin­ger Größe des Gutsbesitzes 1945 ent­eig­net. Obwohl die Familie Decker das Rittergut den­noch zunächst wei­ter­hin bewirt­schaf­ten sollte, wurde sie ins Lager Coswig depor­tiert. Im Rittergut wur­den 1946 drei Umsiedlerfamilien unter­ge­bracht. Drei Jahre spä­ter wurde das Herrenhaus abgerissen.

Heutige Nutzung

Heute ist nur noch der Rest eines Stalls vor­han­den, der von Vereinen genutzt wird.

Last Updated on 2. April 2023 by Sachsens Schlösser

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