Crimmitschau: Wasserburg & Schloss Blankenhain

Wasserburg & Schloss Blankenhain

Am Schloss 7–9
08451 Crimmitschau OT Blankenhain

Historisches

Der erste Hinweis auf das Bestehen einer Wasserburg, die aller­dings bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll, im Zusammenhang mit den Rittern von Blancken stammt aus dem Jahre 1423. Zuvor wurde unter Ludewik von Blankenhain im Jahre 1316 ein Herrensitz nachgewiesen.

1480 kam die Wasserburg an die Familie von Ende. Auf den Grundmauern der zuvor abge­tra­ge­nen Burg ließ Balthasar von Ziegler, seit 1567 Besitzer, 1573 ein neues Schloss errich­ten. Zehn Jahre spä­ter wech­selte der Besitz an Heinrich von Winkler, 1597 an Friedrich von Schönberg und 1614 an die Familie von Bünau. Unter die­ser fiel das Schloss 1661 einem Brand zum Opfer.

Die letz­ten drei adli­gen Besitzer waren ab 1670 Hans Georg Haubold von Schleinitz, ab 1677 Karl Gottlob von Neitschütz, unter dem 1699  /​1700 der Brandschaden beho­ben und gleich­zei­tig ein Vorschloss errich­tet wor­den war, und ab 1703 die Herren von Rex. Ab 1774 folg­ten die Familien Scheuereck bzw. Jokisch-​Scheuereck. Unter die­sen erfolg­ten zwi­schen 1780 und 1784 baro­cke Umbauten sowie Sanierungsarbeiten, bei denen gleich­zei­tig einige Wirtschaftsgebäude neu errich­tet wur­den. 1861 über­nahm die Familie Münch-​Ferber den Besitz. 1924 erwarb Wilhelm Zacher Schloss Blankenhain.

Nach 1945

Die Erbengemeinschaft der Familie Zacher wurde 1945 ent­eig­net. Die Flächen wur­den auf­ge­teilt. Das Schloss und die Rittergutsgebäude wur­den bis zu Beginn der 1970er Jahre als Wohnraum für Vertriebene genutzt. Schon ein Jahr nach Kriegsende wurde ein Teil der Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen, ein Abriss des Schlosses konnte durch die Nutzung als Wohnraum ver­hin­dert wer­den. 1981 eröff­nete ein Freilicht- und Agrarmuseum im Schloss.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird durch das Deutsche Landwirtschaftsmuseum genutzt. Diese Gesamtanlage, zu der auch wei­tere Gebäude als die des Schlosses und Rittergutes zäh­len, umfasst ein Angebot von 100 Ausstellungen, die sich auf 80 Gebäude verteilen.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch den Bau des Schlosses über­baut und ver­än­dert. Erhalten ist ledig­lich ein kaum erkenn­ba­rer Grabenrest in der Wiese nörd­lich und west­lich des Schlosses. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1970.

Last Updated on 27. Dezember 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Zwickau.