Rittergut Wurgwitz
Am Weinberg 6 (Herrenhaus)
Zöllmener Straße 40 (Rittergut)
01705 Freital
Historisches
1206 erfolgte die erste Erwähnung von Wurgwitz als Herrensitz. Der Ritter Hermannus de Worganewiz hatte sich hier niedergelassen. Das Vorwerk wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts nachgewiesen und unterstand im Laufe der Jahre und Jahrhunderte verschiedenen Rittergütern, so zuerst dem Rittergut Niederjahna, dann dem Rittergut Schieritz und noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Rittergut Klingenberg. Unter diesem erfolgte der Neuaufbau der Rittergutsgebäude, auch das Herrenaus im Stil der Neorenaissance entstand.
1801 erwarb der Kohlegrubenbesitzer Christian Gottlieb Brendel das Rittergut Wurgwitz. Das Herrenhaus wurde auch als Villa bzw. Brendel-Villa bezeichnet. Die Scheune wurde um 1840 erbaut. Da die Landwirtschaft nicht wie erhofft florierte, verschuldete sich die Familie Brendel zunehmend und musste schließlich das Rittergut 1880 verkaufen. Das Herrenhaus verblieb weiterhin in ihrem Besitz und wurde 1884 umgebaut. Neben einem zweiten Obergeschoss erhielt es den hofseitigen Treppenturm.
Nach 1945
Das Rittergut umfasste weniger als 100 Hektar Fläche und fiel damit nicht unter die Bodenreform. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden dennoch der später gegründeten LPG zur Nutzung übergeben.
Nachwendezeit
Der frühere Besitzer Winkler erhielt das Rittergut 1990 zurück. Er gründete das Betonsteinwerk Wurgwitz, ging aber insolvent.
Heutige Nutzung
Das desolate Herrenhaus wurde zwischen 2012 und 2016 umfangreich und hochwertig saniert. Es wird bewohnt und verfügt über eine Ferienwohnung. Der große Vorgarten wurde neu angelegt. Die ehemalige Scheune wird als Kulturscheune genutzt. Das Rittergut, teilweise aus sanierten Fachwerkbauten bestehend, wird bewohnt.
Last Updated on 17. Februar 2024 by Sachsens Schlösser