Lehngut Conradsdorf
Alte Dresdner Straße 12
09633 Halsbrücke OT Conradsdorf
Historisches
Das 1548 erwähnte Vorwerk befand sich seit dem 15. Jahrhundert in überwiegend bürgerlicher Hand. Die Familie Rölling besaß es über drei Generationen. 1641 fiel das Vorwerk Conradsdorf an den Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen, der es gegen ein anderes Grundstück mit Abraham Martini tauschte. Friedrich von Colbe besaß das Vorwerk seit 1672, unter ihm erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut.
1686 verkaufte seine Witwe das Rittergut Conradsdorf an den Rat zu Freiberg, wodurch das Rittergut als solches aufgelöst und in ein Erblehngut umgewandelt wurde. Nur ein Jahr später erwarb der Freiberger Bürgermeister Martin Albert das Lehngut. Bis 1757 befand sich das Lehngut Conradsdorf im Besitz von Heinrich Erdmann von Wolfersdorff und kam danach an bürgerliche Besitzer. Das Herrenhaus wurde im 18. oder 19. Jahrhundert errichtet. Arthur Hugo Augerle erwarb das Gut 1935.
Nach 1945
Das Lehngut Conradsdorf war zu klein, als dass es unter die ab 1945 durchgeführte Bodenreform fiel. Arthur Hugo Augerle galt dennoch als ein Großbauer, der der DDR ein Dorn im Auge war. Ausgelöst durch Repressalien floh Augerle 1951 nach Westdeutschland. Daraufhin wurde die Enteignung vollzogen und das Lehngut in ein Volksgut umgewandelt. Anschließend erfolgte die Eingliederung in die örtliche LPG.
Nachwendezeit
1996 erhielt die Familie Augerle den früheren Besitz zurück. Das Herrenhaus wurde saniert.
Heutige Nutzung
Im Herrenhaus befinden sich Wohnungen.
Last Updated on 14. April 2024 by Sachsens Schlösser