Hohnstein: Goßdorfer Raubschloss & Burg Schwarzberg

Burg Schwarzberg & Goßdorfer Raubschloss

Schwarzberg
01848 Hohnstein OT Goßdorf

Historisches

Die Burg Schwarzberg wurde erst­mals 1372 erwähnt. Der Zeitraum der Erbauung lässt sich wie bei fast allen Burgwarten nicht exakt rekon­stru­ie­ren, da auch bei der Burg Schwarzberg keine archäo­lo­gi­schen Grabungen vor­ge­nom­men wur­den und es keine frü­he­ren Dokumente gibt.

Möglicherweise ent­stan­den die Burg Schwarzberg sowie die umlie­gen­den Burgwarten bereits in der Zeit zwi­schen 1200 und 1275, als die Gegend nach und nach durch Bauern besie­delt wurde. Die erste schrift­lich über­lie­ferte Erwähnung im Jahre 1372 erfolgte im Rahmen einer Erbregelung zwi­schen dem böh­mi­schen Kaiser Karl IV. und sei­nem Sohn König Wenzel mit den Wettinern.

Später, wann genau ist unklar, kam der Schwarzberg an die Berken von Dubá. Zum Teil wird die Auffassung ver­tre­ten, dass die Burg Schwarzberg erst unter den Berken errich­tet wurde. Möglich ist aber auch, dass durch diese ein Vorgängerbau aus­ge­baut wurde. Vermutlich wurde die Burg einst errich­tet, um die durch das Tal ver­lau­fende wich­tige Handelsstraße zu sichern. Zudem dürfte die Burg Schwarzberg der Sicherung der Verbindung zwi­schen den bei­den Hauptburgen der Berken von Dubá, Burg Hohnstein und Burg Wildenstein, nütz­lich gewe­sen sein.
1410 erhielt Heinrich Berka von Dubá, der bis dahin sei­nen Sitz auf der Burg Schwarzberg genom­men hatte, infolge einer Familienerbregelung die Herrschaft Wildenstein zuge­spro­chen. Nach sei­ner Übersiedlung auf die Burg Wildenstein wurde die Burg Schwarzberg auf­ge­ge­ben und dem Verfall überlassen.

1443 gelangte die Burg Schwarzberg an Sachsen und wurde 1456 als wüst beschrie­ben. Noch in der zwei­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts, so im Jahre 1475, soll die Burgruine wie­der­holt böh­mi­schen Raubgesellen als Lager gedient haben, wor­aus spä­ter der Name Goßdorfer Raubschloss abge­lei­tet wurde.

1858, zur Zeit der Spätromantik, ließ Wolf Adolf August von Lüttichau, Besitzer des Ulberndorfer Rittergutes, auf den Fundamenten der ehe­ma­li­gen Burg Schwarzberg eine künst­li­che Ruine erbauen. In das Hauptgebäude wur­den Teile der bis zu zwei Meter dicken his­to­ri­schen Mauern inte­griert. Neu erbaut wurde ein nied­ri­ger Rundturm im Zentrum der ehe­ma­li­gen Burganlage.

Nachwendezeit

2003 erfolgte eine Sanierung der künst­li­chen Ruine, bei der ein Dach in das Hauptgebäude ein­ge­zo­gen und eine Sitzgruppe dar­un­ter auf­ge­stellt wurde. 2009 wurde die Zuwegung ver­än­dert, wodurch diese erheb­lich stei­ler als vor­her ist. Die Wegänderung soll dem Schutz der auf dem Schwarzberg vor­kom­men­den Vegetation dien­lich sein. Das Goßdorfer Raubschloss wird heute haupt­säch­lich als Wanderziel und Rastplatz genutzt.

Heutige Nutzung

Das Goßdorfer Raubschloss dient heute haupt­säch­lich als Rastplatz.

Bodendenkmalschutz

Zwischen den bei­den Gebäudeteilen der künst­li­chen Ruine des Goßdorfer Raubschlosses befin­den sich Reste der Umfassungsmauern der Burg Schwarzberg. Auf der Westseite des über­dach­ten Hauptbaus wur­den Mauerreste der ursprüng­li­chen Burg inte­griert. Der Wallgraben ist eben­falls noch erkenn­bar. Die Überreste der Burg Schwarzberg ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.

Last Updated on 10. Februar 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

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