Königsbrück: Burg & Schloss Königsbrück

Burg & Schloss Königsbrück

Schlossberg 8
01936 Königsbrück

Historisches

Eine Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1248 besagt, dass zu jener Zeit die Herren von Kamenz mit Königsbrück belehnt waren. Ein hal­bes Jahrhundert spä­ter war ein Herrensitz des Heinricus de Konigesbrike benannt, bei dem es sich um eine höl­zerne Befestigung han­delte. Hieraus ent­wi­ckelte sich eine Burg, die an der Grenze zwi­schen Sachsen und Böhmen eine Schutzfunktion aus­übte. Noch in der ers­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam Königbrück an die ein­fluss­rei­chen Herren von Dohna, die für lange Zeit Burg und Stadt besaßen.

Das heu­tige Schloss ent­stand um 1700 unter Maximilian Freiherr von Schellendorff, der auch den Wirtschaftshof anle­gen ließ. Seit 1708 waren die Bürger gegen eine jähr­li­che Zahlung von 10 Talern vom Wachdienst befreit und die Schlosswache bestand aus fest besol­de­ten Wächtern. 1726 über­nahm Heinrich Friedrich Reichsgraf von Friesen das Schloss. Unter ihm ent­stan­den eine offene Treppenanlage sowie Gewächshäuser; aller­dings ist heute davon nichts mehr erhal­ten. 1803 über­nahm Graf Peter Karl Wilhelm von Hohenthal das Schloss, 1852 ging es auf­grund von Konkurs an Graf von Wilding über. Zu jener Zeit war das Schloss aller­dings der­art her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet, dass es kaum noch Wohnzwecken die­nen konnte.

Bruno Naumann, Begründer von Seidel & Naumann in Dresden, Hersteller von Naumann-​Nähmaschinen und Erika-​Schreibmaschinen, erwarb das Königsbrücker Schloss 1893. Nach umfang­rei­chen Sanierungsarbeiten bezog er es mit sei­ner Familie 1917.

Nach 1945

1945 ent­ging auch er dem Schicksal der Enteignung nicht. Noch bis 1946 wurde das Schloss als Lazarett der rus­si­schen Besatzungsmacht genutzt, bis 1948 diente es als Notunterkunft für Ausgebombte. Der für jenes Jahr vor­ge­se­hene Abriss konnte ver­hin­dert wer­den. Nach umfang­rei­chen Umbauten wurde 1952 ein Erholungsheim für TBC-​Kranke im Schloss eröff­net, 1966 wurde es um ein psych­ia­tri­sches Pflegeheim erwei­tert. Die Renovierung der Außenfassade erfolgte 1985, aller­dings wurde die Gestaltung der Frontseite nicht auf das gesamte Gebäude angewendet.

Nachwendezeit

2001 zog das Heim aus dem Schloss aus. Seit eben jenem Jahr befand sich Schloss Königsbrück in Privatbesitz und stand leer. Das Schloss ver­fügt über einen gro­ßen Park und wird teil­weise von der Pulsnitz umflos­sen. Im Gelände befin­den sich Garagen, die ehe­ma­li­gen Wirtschaftsgebäude wer­den teil­weise als Lagerräume genutzt, ste­hen aber größ­ten­teils leer. Schloss Königsbrück wurde im Sommer 2016 auf einer Auktion versteigert.

Heutige Nutzung

Das Schloss steht noch immer leer. In einem Nebengebäude befin­det sich die Kamelienschau, die zwi­schen Januar und März geöff­net ist.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg steht seit 1936 unter Schutz als Bodendenkmal. Sie wurde durch das Schloss über­baut. Der Schutz wurde Ende 1956 erneuert.

Last Updated on 13. Mai 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Bautzen.