Kreischa: Wasserburg & Stiftsgut mit Schloss Lungkwitz

Wasserburg & Stiftsgut mit Schloss Lungkwitz

Stiftsgut 1
01731 Kreischa OT Lungkwitz

Historisches

Da unter dem Stiftsgut Reste einer früh­deut­schen Wasserburg gefun­den wur­den, muss das frü­here Rittergut älter als die erste urkund­li­che Erwähnung von 1445 sein. Von 1411 bis 1634 sind die Herren von Zschieren als Besitzer benannt. Das Turmgebäude trägt die Jahreszahl 1550. Es han­delt sich dabei um das frü­here Alte Herrenhaus, wel­ches das älteste Gebäude des Stiftsguts ist.

Das Schloss wurde zwi­schen 1619 und 1621 unter Peter von Zschieren errich­tet und 1690 umge­baut. Das Gut wurde 1724 an den Hof- und Justizrat Dr. Johann Christian Bennemann ver­kauft und 1760 von des­sen Witwe in die Bennemann-​Stiftung umge­wan­delt. Diese Stiftung beinhal­tete die Gründung eines Altenstiftes für ver­armte evan­ge­li­sche Witwen und Jungfrauen aus höhe­rem Stande, die im Schloss woh­nen durften.

Das Verwalterhaus wurde 1832 errich­tet. 1842 wurde das Gebäude des Witwenstifts erbaut, wel­ches Wohn- und Nutzräume beher­bergte. Das Stallgebäude folgte 1882. Ab 1831 wurde die Gartenanlage in einen eng­li­schen Landschaftspark umge­stal­tet. Hinter dem Stiftsgut fließt der Lungkwitzbach, an des­sen öst­li­chen Hochufer sich die Lungkwitzer Promenaden mit Sitzgelegenheiten und einer klei­nen Bühne befan­den. Der untere Weg war­tet im Hang mit den fünf Soldatenhöhlen auf, die als geologisch-​historische Besonderheit gelten.

Nach 1945

Nach 1945 ver­fie­len die einst gepfleg­ten Lungkwitzer Anlagen. Das Gut fiel unter die Bodenreform und wurde der Gemeinde Lungkwitz 1948 über­tra­gen. Das Schloss und Teile der Nebenanlagen wur­den seit­dem für Wohnungen genutzt.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Ab 1990 nahm der Leerstand in den Gebäuden zu und damit stieg auch die Gefahr des Verfalls. Ab 2011 erfolgte die abschnitts­weise Sanierung des Gebäudekomplexes für Wohnzwecke und die Umnutzung zu hoch­wer­ti­gen Eigentumswohnungen. Das Turmgebäude und das der Witwenstift waren die ers­ten Gebäude, die fer­tig saniert waren und Mieter emp­fan­gen konnte. Die Sanierung des Schlosses wurde bis 2014 abgeschlossen.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Schloss über­baut. Ein Graben ist teil­weise als Senke erhal­ten. Seit 1966 ist die Anlage unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Last Updated on 10. Februar 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.