Schloss Proschwitz
Heiliger Grund 2
01665 Meißen OT Proschwitz
Historisches
1102 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung eines Ritters Eckbert von Proschwitz. Bis zur Reformation war Proschwitz ein bischöfliches Tafelgut. Ab 1554 befand es sich im Besitz von Ernst von Miltitz. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das damalige Rittergut zerstört und anschließend 1657 von Peter Werdemann erworben. 1704 kaufte die Familie Schilling das Rittergut und veranlasste den Bau des Schlosses.
Unter Gräfin Magdalena von Beichlingen, seit 1732 im Besitz des Schlosses, wurden Umbauten vorgenommen. Nach ihrem Tod übernahm deren Tochter, die Gräfin von Gersdorff, das Schloss, von der es 1790 Freiherr Carl Friedrich von Berlepsch übernahm. Durch Erbschaft gelangte es an die Familie von Carlowitz. Zwischen 1882 und 1888 wurde Schloss Proschwitz um einen Anbau erweitert und erhielt seine heutige Form. Durch Eheschließlung gelangte es an den Reichsgrafen Clemens zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, der ab 1914 Restaurierungsarbeiten durchführen ließ. 1943 wurde das Schloss durch die NSDAP beschlagnahmt.
Nach 1945
Christian Prinz zur Lippe wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform enteignet, inhaftiert und aus der russischen Besatzungszone ausgewiesen. Das Schloss wurde nach der Plünderung als Lungenheilanstalt genutzt. Ab 1979 diente es als Reha-Zentrum für geistig Behinderte.
Nachwendezeit
Seit 1990 kaufte der Prinz die elterlichen Weinberge sowie 1996 Schloss Proschwitz zurück. Zunächst diente das Schloss weiterhin noch bis 2000 als Behindertenbetreuungsstätte und wurde bis 2008 umfangreich saniert und von Bauschäden befreit. Mittlerweile etablierte Georg Prinz zur Lippe mit rund 55 Hektar das größte private Weingut in Sachsen.
Heutige Nutzung
Neben der Nutzung als Weingut finden im Schloss sowie im Park Konzerte, Tagungen und Hochzeiten statt.
Last Updated on 24. März 2023 by Sachsens Schlösser