Netzschkau: Burg & Schloss Netzschkau

Burg & Schloss Netzschkau

Schlossstraße
08419 Netzschkau

Historisches

Bereits 1462 war eine Burganlage in Netzschkau nach­weis­bar, wobei ein Herrensitz schon 1440 nach­ge­wie­sen wer­den konnte. Bis 1490 wurde anstelle des älte­ren Baus ein Wohnschloss, der heute noch vor­han­dene Schlossteil, unter Caspar von Metzsch errich­tet. 1578 ver­äu­ßerte die Familie von Metzsch Schloss Netzschkau an Christoph von Reibold.

Im Jahre 1616 erwarb die Familie von Bose das Schloss und ließ es umge­stal­ten sowie aus­bauen. Insbesondere wurde 1629 mit dem Bau der Schlosskirche begon­nen, im Jahr dar­auf folg­ten der Nordflügel sowie der Ostflügel. Die Schlosskirche wurde ent­we­der 1725 oder 1831 (unter­schied­li­che Quellenlage) wie­der abgerissen.

Nach der Familie von Bose erlebte Schloss Netzschkau meh­rere Besitzerwechsel, bis es von den Herren von Schönburg-​Glauchau erwor­ben wurde. Diese leg­ten in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Schlosspark im eng­li­schen Stil an. Allerdings wur­den am Schloss kaum noch Instandhaltungsmaßnahmen durch­ge­führt, was zu sei­nem begin­nen­den Verfall führte. Als die letzte Gräfin von Schönburg-​Glauchau 1944 ver­stor­ben war, erwarb die Stadt Netzschkau das Schloss.

Nach 1945

Nachdem es 1947 zu einem Deckeneinsturz kam, wur­den in der Endkonsequenz 1953 der Nordflügel sowie der Ostflügel wegen Baufälligkeit abge­ris­sen. Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten wur­den ab 1964 ehren­amt­lich durch­ge­führt. In den 1970er Jahren erfolgte der Abriss des Ritterguts, einige Jahre spä­ter wurde der Teich tro­cken­ge­legt und zu einem Spielplatz umgestaltet.

Nachwendezeit

Ab 1990 erfolg­ten Sanierungsarbeiten am und im Schloss, die teils durch Fördermittel, teils durch einen Förderverein bestrit­ten wur­den. Ein geplan­ter Schlossverkauf wurde nach Bürgerprotesten 2005 auf Eis gelegt.

Heutige Nutzung

Schloss Netzschkau wird heute vor allem für ver­schie­dene kul­tu­relle Veranstaltungen sowie als Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Burg wurde durch das Schloss über­baut. Ein Rundturm und die nord­west­li­che Ecke sind noch erhal­ten. Weitere Spuren der Ursprungsburg sind nicht mehr aus­zu­ma­chen. Die ursprüng­li­che Bausubstanz wurde 1970 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Last Updated on 26. Dezember 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Vogtlandkreis.