Wasserburg & Schloss Wiederau
Am Schloss 6
04523 Pegau OT Wiederau
Historisches
In Wiederau wurde 1548 ein Rittergut urkundlich erwähnt, das sich seit 1485 im Besitz der Familie von Draschwitz befand. Zu diesem Zeitpunkt bestand bereits offenbar eine Wasserburg als Vorgängerbau des Schlosses.
Im Jahre 1600 verkaufte Georg von Draschwitz das Rittergut an Bernhard von Könneritz, der 1612 verstarb. Das Rittergut Wiederau ging nun an die Familie von Pflugk über. Es brannte 1614 ab und wurde zunächst nicht wieder aufgebaut. 1697 veräußerte Gebhard von Pflugk das Rittergut an David Fleischer. Dieser wurde 1703 in den Adelsstand erhoben und nannte sich fortan David von Fletcher. Er ließ 1705 den Schlossbau ausführen. Nach dem Tod seines Sohnes übernahm Otto Wilhelm Graf von Solms 1728 Schloss und Gut.
Bereits ein Jahr darauf kam der Grundbesitz an Christian Gotthelf von Mordeisen, welcher ihn 1737 an die Grafenfamilie von Hennicke verkaufte. Unter dieser entstand 1739 die Orangerie. 1753 übernahm die Tochter Christiane Sophie von Berlepsch Schloss Wiederau, 1798 erbte Christiane Elisabeth Kypke den Besitz.
Durch Heirat kam Schloss Wiederau mitsamt seinem Rittergut 1894 an die Familie von Radke-Kypke sowie 1907 (andere Quelle: 1910) an die Familie von Holleuffer-Kypke. Bei dieser verblieb es bis zur Enteignung.
Nach 1945
1945 wurde das Schloss zunächst von der Roten Armee besetzt und diente danach Umsiedlerfamilien als Unterkunft. Die Familie Holleuffer-Kypke wurde im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform enteignet. Mit der Übertragung des Schlosses an die Gemeinde 1951 erfolgte eine zusätzliche Nutzung als Kindertageseinrichtung. Nach dem Leerzug stand Schloss Wiederau 1976 leer, zwischen 1979 und 1986 wurden lediglich Notsicherungsarbeiten durchgeführt. 1983 wurde zudem die Orangerie abgerissen.
Nachwendezeit
Ein für die 1990er Jahre geplanter Abriss für den Kohleabbau konnte durch die politische Wende abgewendet werden. Zwischen 1994 und 1997 erfolgte eine Teilsanierung des Schlosses. 1998 gründete sich ein Förderverein, der sich für die Zukunft des Schlosses einsetzte und verschiedene Veranstaltungen organisierte.
Heutige Nutzung
Seit 2012 befindet sich Schloss Wiederau in Privatbesitz.
Bodendenkmalschutz
Die Wasserburg war der Ursprungsbau von Schloss Wiederau. Sie befand sich im Schlossbereich und wurde überbaut. Der ehemals wasserführende Graben wurde teilweise verfüllt und ist nur noch als Senken erhalten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1960.
Last Updated on 17. November 2025 by Sachsens Schlösser