Burg Wildenstein
Sächsische Schweiz
Neuer Wildenstein
Bad Schandau OT Ostrau
Historisches
Die Entstehung der Burg Wildenstein auf dem Berg Neuer Wildenstein datiert auf das zeitige 15. Jahrhundert. Der böhmische Adlige Hinko Berka von Dubá der Ältere hatte seinen Besitz 1410 unter seinen fünf Söhnen aufgeteilt und seinem Sohn Heinrich die durch die Teilung neu entstandene Herrschaft Wildenstein zugesprochen. Heinrich Berka von Dubá machte sich alsbald daran auf dem Neuen Wildenstein seinen Stammsitz zu errichten und die Gegend mit Vorposten in Form von Burgwarten auf umliegenden Felsen abzusichern. Er nahm zunächst Quartier auf der kleinen Burg auf dem Alten Wildenstein und zog nach der Fertigstellung der Burganlage auf dem Neuen Wildenstein dahin um.
Die Berken von Dubá galten als äußerst fehdenfreudig und legten sich mit allen und jedem an. Durch Misswirtschaft, Fehden und den Niedergang des Rittertums allgemein sanken sie zu Raubrittern herab. Aufgrund ihrer Raubzüge wurden die Berken auch durch das sächsische Kurfürstentum bekämpft und die Burg Wildenstein 1425 belagert. Bei einer erneuten Belagerung zehn Jahre später wurde die Burg eingenommen.
Im darauffolgenden Jahr wurde ein Friedensabkommen geschlossen. Dieses wurde durch die Berken von Dubá jedoch gebrochen und die Burg 1439 / 1440 zum dritten Mal belagert. Das anschließende erneute Friedensversprechen wurde von den Berken, nunmehr nicht mehr Heinrich, sondern dessen Erben und Neffen Hinko, Benesch und Albrecht, wiederholt gebrochen. 1451 wurde all dem ein definites Ende gesetzt, als die Herrschaft Wildenstein an die Wettiner überging. In der Folgezeit wurde die Burg Wildenstein nicht mehr genutzt und verfiel.
Heutige Nutzung
Auf dem Plateau sind Reste von Balkenlagern und Balkenfalzen, Stufen, Ritzzeichnungen sowie eine Zisterne vorhanden. Die Burgreste befinden sich über der bekannten Kuhstallhöhle, die während des Dreißigjährigen Krieges zur sicheren Unterstellung des Viehs der Bauern aus den umliegenden Dörfern diente, und sind über die Himmelsleiter als Ausflugsziel erreichbar.
Vor allem nach schweren Stürmen sollen noch immer alte Scherben zu finden sein. Das erste Foto zeigt Balkenlager und Mauerreste, das zweite Foto eine von mehreren noch erhaltenen mittelalterlichen Stufenreihen. Der Kuhstall mit den auf ihm befindlichen Burgresten ist ein beliebtes Wanderziel.
Bodendenkmalschutz
Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.
Last Updated on 10. Februar 2023 by Sachsens Schlösser