Wülknitz: Wasserburg & Schloss Tiefenau

Wasserburg & Schloss Tiefenau

Hauptstraße (ggü. Nr. 1)
01609 Wülknitz OT Tiefenau

Historisches

Tiefenau wurde erst­mals 1013 urkund­lich erwähnt und besaß im Jahre 1259 eine nova aedi­fi­cia (Burg). 1284 erwarb Markgraf Heinrich der Erlauchte das zwei Jahre zuvor nach­weis­bare “castrum”, eine Wehranlage mit Wassergraben, von den Naumburger Bischöfen. Später kam die Anlage an die Niederlausitzer Landvogtei und ging von die­ser 1422, even­tu­ell aber auch schon frü­her, an die Familie von Köckeritz über. Noch im 15. Jahrhundert erwarb die Familie von Bünau den Gutsbesitz.

Das 1555 erwähnte Vorwerk bil­dete mit dem Schloss keine räum­li­che Einheit. 1642 wurde das Rittergut Tiefenau, wel­ches die Grundherrschaft über wei­tere Dörfer aus­übte, von den Schweden ver­wüs­tet und brannte ab. 1696 wurde offi­zi­ell ein alt­schrifts­äs­si­ges Rittergut erwähnt. Im 17. Jahrhundert gin­gen Rittergut und Dorf an die Familie von Pflugk über und wurde zum Majorat erho­ben. Unter Oberhofmarschall August Ferdinand Reichsgraf von Pflugk wurde der Bau des Rittergutes 1710 voll­endet, so unter ande­rem die 1705 begon­nene Anlage des Barockgartens. Bis auf kurze Ausnahmen ver­blieb Tiefenau bis 1945 im Besitz der Familie von Pflugk.

Nach 1945

Die Familie von Pflugk wurde im Zuge der Bodenreform ent­eig­net. Das Schloss befand sich in einem schlech­ten bau­li­chen Zustand und wurde 1948 gesprengt. Ab 1955 wurde der Barockgarten restau­riert. Dabei wur­den die ursprüng­li­chen Grundrisse wie­der her­ge­stellt und der Brunnen frei­ge­legt. Außerdem wur­den etwa 6.500 Rosen gepflanzt.

Heutige Nutzung

Erhalten sind der Barockgarten mit sei­ner ihn umge­ben­den Mauer sowie die Grabstätten der Familie von Pflugk und die 1716 erbaute Schlosskirche. Auch der ehe­ma­lige Gutshof exis­tiert noch, befin­det sich jedoch in einem stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gen bis rui­nö­sen Zustand. 2017 über­nahm ein nie­der­län­di­scher Investor das Rittergutsareal. Anfang 2018 waren erste Aufräumarbeiten am Grundstück erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde mit ihrem Turmhügel und dem tro­cken­ge­leg­ten Graben 1939 und erneut Ende 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Das Gelände ist heute aller­dings mit einem Wohnhaus (Hauptstraße 10) bebaut.

Last Updated on 3. Dezember 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Meißen.