Taschenbergpalais
Taschenberg 1
01067 Dresden
Historisches
August der Starke ließ für seine Mätresse Anna Constantia von Hoym ab 1705 ein Stadtpalais errichten. Dafür erwarb er das Einsiedelsche Haus und das Haugwitzsche Haus. Das Haugwitzsche Haus war erst zwischen 1693 und 1694 errichten worden, während das Einsiedelsche Haus ein alter adeliger Lehenshof war. Von diesem wurden die Kellerreste eines Turmhauses aus dem 13. Jahrhundert, welche heute noch vorhanden sind, in den Bau des Palais integriert. Anna Constantia, seit 1707 Gräfin Cosel, erwarb bis 1707 noch drei angrenzende Bürgerhäuser. Das Palais war ursprünglich als Vierflügelanlage geplant worden. Baulich umgesetzt wurde jedoch zunächst nur der Nordflügel. Die zugekauften Bürgerhäuser wurden später mit dem Nordflügel verbunden.
1713 fiel die Gräfin Cosel bei August dem Starken in Ungnade. Ihr wurde das Palais entzogen und diesem konnte eine neue Bestimmung zuteil werden. Es wurde 1715 und 1716 zum Teil orientalisch eingerichtet und erhielt den Namen Türkisches Palais. Zwischen 1718 und 1720 wurden Erweiterungsarbeiten für die Kronprinzenfamilien durchgeführt. Hierbei erhielt das noch vorhandene Einsiedelsche Haus ein drittes Obergeschoss. Das Palais wurde in der Folgezeit mehrmals erweitert. Zwischen 1747 und 1750 erfolgten Anbauten auf der Westseite des älteren Nordflügels, die das Einsiedelsche Haus ersetzten. Im Eingangsbereich wurden zwei Sandsteinbrunnen errichtet. Das Palais wurde von 1756 bis 1767 erneut erweitert, wobei der einst vorhandene Garten überbaut wurde. Weitere bauliche Veränderungen wurden zwischen 1843 und 1848 vorgenommen. Der Südosttrakt wurde von 1854 bis 1857 erbaut. Im Jahr 1934 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Taschenbergpalais.
Nach 1945
Das Taschenbergpalais wurde bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 komplett zerstört und blieb bis in die Nachwendezeit hinein als Ruine und Mahnmal stehen.
Nachwendezeit
Die beiden Sandsteinbrunnen im Eingangsbereich wurden 1990 restauriert. Aufgestellt wurden jedoch Kopien. Das Taschenbergpalais wurde zwischen 1992 und 1995 wieder aufgebaut, wobei auf die alte noch verwendbare Bausubstanz zurückgegriffen wurde. Die Baukosten beliefen sind umgerechnet auf rund 128 Millionen Euro. Die Eröffnung als Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden erfolgte im März 1995. Es war das erste Fünf-Sterne-Hotel in Sachsen und zählt zu den Leading Hotels of the World. 2014 und erneut 2016 wechselte der Eigentümer.
Heutige Nutzung
Das Taschenbergpalais wird als Grand Hotel mit mehreren Cafés und Restaurants genutzt. Der Name des Taschenbergpalais leitet sich vom Standort ab; einem heute nicht mehr erhaltenen Hügel namens Taschenberg.
Last Updated on 7. Februar 2023 by Sachsens Schlösser