Dresden: Vorwerk Übigau

Vorwerk Übigau

Rethelstraße 47 c/​d
01139 Dresden

Historisches

Das Vorwerk unter­stand dem Schloss Übrigau, wel­ches sich in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft befin­det. Das Wirtschaftsgebäude ent­stand um 1800 und wurde mehr­fach Umbauten unter­zo­gen. Das Gebäude zählt heute zu den weni­gen erhal­te­nen Nebengebäuden der baro­cken Schlossanlage Übigau.

Nach 1945

Die Leuchtwerbung am Giebel vom VEB Transformatoren- und Röntgenwerk Dresden (TuR) ent­stand um 1960, als das Wirtschaftsgebäude des Vorwerks bereits in das Betriebsgelände ein­be­zo­gen und ent­spre­chend genutzt wurde.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Vorwerksgebäude steht leer.

Dresden: Herrensitz Leuteritz

Herrensitz Leuteritz

01156 Dresden

Historisches

In Leuteritz soll um 1071 ein Herrensitz bestan­den haben. Ob dies den Tatsachen ent­spricht, ist nicht zwei­fels­frei nach­ge­wie­sen, da die Nennung als Luderuwiece im Jahr 1071 auf eine Urkunde aus der ers­ten Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück­geht, die sich als gefälscht her­aus­ge­stellt hat. Der Name Leuteritz hin­ge­gen lei­tet sich ver­mut­lich vom Vornamen eines Lokators ab, was wie­derum für das Bestehen eines Herrensitzes spre­chen könnte.

Dresden: Engelhardts Vorwerk

Enbgelhardts Vorwerk

01307 Dresden

Historisches

Das Grundstück war ursprüng­lich Teil des Vorwerkes Tatzberg. Teilflächen des Vorwerks wur­den nach 1742 spä­ter ver­kauft, aus ihnen ent­stan­den die Vorwerke Engelhardts, Hopfgartens und Stückgießers. Das Vorwerk ist heute nicht mehr vor­han­den. Im Zuge des Städtebaus wur­den die Flächen überbaut.

Dresden: Belvedere I, II, III und IV

Belvedere I, II, III und IV

Brühlsche Terrasse
01067 Dresden

Historisches

Zwischen 1590 und 1945 bestan­den nach­ein­an­der vier kleine Lustschlösser auf der Brühlschen Terrasse in Dresden.

Erstes Belvedere (1590–1747)

Das erste Belvedere wurde ab 1590 nach Plänen von Giovanni Maria Nosseni auf der Jungfernbastei im Renaissancestil errich­tet. Der Bau ori­en­tierte sich am Belvedere der Königin Anna auf der Prager Burg und wurde erst nach sech­zig Jahren voll­endet. Das Belvedere diente höfi­schen Vergnügungen. Im als “Vulkanshöhlen” bezeich­ne­ten Untergeschoss befand sich das Labor von Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, denen dort 1707 die Erfindung des euro­päi­schen Hartporzellans gelang. Ende Dezember 1747 kam es zu einem Blitzeinschlag. Das unter dem Belvedere befind­li­che Pulvermagazin geriet in Brand. Durch die Explosion wurde das Belvedere zerstört.

Zweites Belvedere (1749–1759)

Das zweite Belvedere wurde von 1749 bis 1753 im Auftrag von Heinrich Graf von Brühl an glei­cher Stelle durch Johann Christoph Knöffel im Rokokostil errich­tet und zählte zu den soge­nann­ten Brühlschen Herrlichkeiten. Heinrich Graf von Brühl hatte die­ses Grundstück im Jahr zuvor von August dem Starken über­eig­net bekom­men. Die Festungsanlage hatte zu die­ser Zeit bereits viel von ihrer mili­tä­ri­schen Bedeutung ver­lo­ren. Während des Siebenjährigen Krieges wurde das Belvedere 1759 auf Befehl des Preußenkönigs Friedrich II. zer­stört. Erhalten blie­ben zwei Steinsphinxe und der Delphinbrunnen.

Drittes Belvedere (1814–1842)

Die Ruine des zwei­ten Belvedere blieb bis 1814 als Erinnerung an den Siebenjährigen Krieg ste­hen. Danach wurde das dritte Belvedere im Auftrag des Fürsten Nikolai Grigorjewitsch Repnin-​Wolkonski unter dem Architekten Christian Friedrich Schuricht im klas­si­zis­ti­schen Stil errich­tet. Das Belvedere diente als Gaststätte und wurde bereits 1842 wie­der abge­ris­sen. Der Fürst selbst resi­dierte im Palais Brühl.

Viertes Belvedere (1842–1945)

Das vierte Belvedere wurde 1842 nach Plänen von Otto von Wolframsdorf errich­tet. Optisch griff es die ita­lie­ni­sche Renaissance auf und ähnelte im Grundriss dem ers­ten Opernhaus von Gottfried Semper. Das Belvedere besaß zwei Festsäle, meh­rere Gesellschaftszimmer und eine Aussichtsgalerie. Es wurde gas­tro­no­misch genutzt und 1945 bei den Bombardierungen zerstört.

Heutige Nutzung

Erhalten sind der Delphinbrunnen und zwei Sandsteinsphinxe, die vom zwei­ten Belvedere stam­men. Seit 2008 gibt es Bestrebungen ein neues, dann fünf­tes Belvedere zu errich­ten. Bis heute wurde der Bau nicht begonnen.

Dresden: Drachenburg

Drachenburg

Meixstraße 64 /​ Meixgrund
01328 Dresden

Historisches

Im Jahre 1903 ent­stand unter Arthur Horn die künst­li­che Ruine der Drachenburg. Ihre Erbauung erfolgte 500 Jahre nach der Ersterwähnung der gas­tro­no­misch genutz­ten Meixmühle, in deren direk­ter Nachbarschaft die Drachenburg steht. Erbaut wurde die künst­li­che Ruine zur Erinnerung an eine alte Sage, nach der im Meixgrund einst der Drache Meix hauste und jähr­lich eine Bauernmaid als Opfer for­derte. Der Drache wurde der Sage nach von einem Müllerburschen getötet.

Heutige Nutzung

Die Drachenburg steht schon viele Jahre leer und unge­nutzt. Sie ist stark ein­sturz­ge­fähr­det und kann nicht betre­ten wer­den. Das Grundstück ver­wil­dert zusehends.

Eine wei­tere foto­gra­fi­sche Ansicht fin­den Sie unter Ruinenbaukunst auf mei­nem Zweitprojekt Elbtal-​Scriptorium.

Dresden: Palais Lüttichau

Palais Lüttichau

ehe­mals Zinzendorfstraße 11
01069 Dresden

Historisches

Das Palais Lüttichau war ein für Wolf Adolf August von Lüttichau und seine Frau als Wohnsitz errich­te­ter klas­si­zis­ti­scher Bau, der 1830 entstand.

Nach 1945

Das Palais wurde 1945 zer­stört. Ein Wiederaufbau erfolgte nicht.

Dresden: Prinz-​Max-​Palais

Prinz-​Max-​Palais

Ostra Allee 22
01067 Dresden

Historisches

August III. erteilte Anfang 1742 den Auftrag, für den Erbauer der Katholischen Hofkirche Gaetano Chiaveri ein Wohnpalais errich­ten zu las­sen. Der Bau wurde ver­mut­lich bereits im Jahr dar­auf fer­tig­ge­stellt und von Chiaveri bis 1749 bewohnt. Bis 1783 befand sich das Palais dann in pri­va­tem Besitz und ging in jenem Jahr in den Besitz von Prinz Maximilian über, der das Palais im klas­si­zis­ti­schen Stil umbauen ließ. Der Garten des Palais wurde 1783 im eng­li­schen Stil ange­legt und in den Folgejahren ver­grö­ßert. Zusätzlich wurde eine zu jener Zeit beliebte künst­li­che Ruine in Form eines Rundturms errich­tet. Der soge­nannte Maximiliansgarten ver­fügte zudem über einen Teich mit Pavillon, ein Gewächshaus und ein Naturtheater.

Die Gartenbaugesellschaft Flora über­nahm das Areal 1874 und rich­tete in einem der Wirtschaftsgebäude eine Gartenbauschule ein. Im spä­ten 19. Jahrhundert ver­fiel das Palais. Es wurde ver­kauft und 1890 abgebrochen.

Nach 1945

Das Gelände des Prinz-​Max-​Palais wurde ab 1958 mit dem Haus der Presse überbaut.

Dresden: Sekundogenitur

Sekundogenitur

Brühlsche Terrasse
01067 Dresden

Historisches

An Stelle der Sekundogenitur befand sich vor­mals die Brühlsche Bibliothek, in wel­cher Heinrich von Brühl um die 62.000 Bände zusam­men­ge­tra­gen hatte. Das Gelände hatte Brühl 1740 geschenkt bekom­men und ab 1748 mit der Bibliothek bebauen las­sen. Von 1789 bis 1791 wurde das Gebäude zur Alten Kunstakademie umge­baut, die 1895 in ihr jet­zi­ges Domizil in direk­ter Nachbarschaft umzog. Daraufhin wurde die alte Brühlsche Bibliothek abgebrochen.

Von 1896 bis 1897 ent­stand das Gebäude der Sekundogenitur, das sti­lis­tisch Neobarock und Rokoko mit­ein­an­der ver­einte und an den Vorgängerbau erin­nert. In der Sekundogenitur brachte der zweit­ge­bo­rene Prinz Johann Georg seine eigene Bibliothek und Kupferstichsammlung unter. Die Kunstakademie mie­tete sich ab 1918 in die­sem Bauwerk ein und nutzte es für Sonderausstellungen. Nachdem die wet­ti­ni­schen Privatsammlungen 1931 aus­ge­la­gert wor­den waren, diente die Sekundogenitur der Kunstakademie als Galerie Neue Meister.

Nach 1945

Das im Zweiten Weltkrieg völ­lig zer­störte Gebäude wurde von 1963 bis 1964 wie­der auf­ge­baut. An seine Rückseite wurde ein altes Barockportal ange­fügt, wel­ches von der in den 1950er Jahren geschlos­se­nen Hellerschänke stammt.

Nachwendezeit

Noch 1989 wurde die Sekundogenitur mit­tels eines Brückenbaus in den benacht­bar­ten, neu ent­ste­hen­den Hotelkomplex ein­be­zo­gen. Die Nutzung war gas­tro­no­misch geprägt.

Heutige Nutzung

Die Sekundogenitur wird nach wie vor gas­tro­no­misch genutzt.

Dresden: Boxbergsches Palais

Boxbergsches Palais

Waisenhausstraße
01069 Dresden

Historisches

Das Boxbergsche Palais wurde 1752 erbaut und befand sich im Bereich der heu­ti­gen Waisenhausstraße zwi­schen Prager Straße und Trompeterstraße. Die enorme Höhe der Baukosten stürzte sei­nen Erbauer in große finan­zi­elle Schwierigkeiten. Als Erbauer wird der jüdi­sche Baron von Adlersthal, Wolf Eibeschütz, ange­ge­ben, wobei das Palais offen­bar von Fürst Beloselsky bewohnt wurde. 1780 erfolgte ein Umbau des Gartensaals im Stile des Frühklassizismus. Zu den nach­fol­gen­den Besitzern gehör­ten 1840 Ferdinand August Meißner sowie 1865 August Adolph von Berlepsch.

Das Palais wurde 1899 abgebrochen.