Dresden: Vorwerk Auswik

Vorwerk Auswik

Bergstraße 56
01069 Dresden

Historisches

Auswik war eine Siedlung in der Nähe des Fritz-​Förster-​Platzes. Das Dorf wurde 1350 erst­mals urkund­lich erwähnt und als Erbgut ver­ge­ben. Das Vorwerk wurde 1408 sowie 1469 erwähnt. Unter ande­rem sind die Ratsherrengeschlechter Münzmeister, Buhlig und Bibrach in den Akten ver­zeich­net. Ein zum Gut gehö­ren­der stei­ner­ner Wachturm diente als Beobachtungsposten und war ein vor­ge­la­ger­ter Teil der Verteidigungsanlagen der Stadt.

1465 kam das Vorwerk Auswik in den Besitz des Dresdner Rates. Der Boden wurde wenig spä­ter an Bauern auf­ge­teilt. Die nicht mehr benö­tig­ten Gebäude fie­len bereits 1473 dem Abbruch zum Opfer.

An glei­cher Stelle wurde 1848 ein Gastlokal sowie nach­fol­gend 1915 das Postamt 32 erbaut.

Dresden: Schloss Übigau

Schloss Übigau

Rethelstraße 47
01139 Dresden

Historisches

Graf von Flemming ver­an­lasste 1724 den Bau des Barockschlosses, wozu im Vorfeld vier Weingärtner ent­eig­net und der vene­zia­ni­sche Stil zum Vorbild genom­men wor­den waren. Noch wäh­rend der Arbeiten am Schloss zeigte sich August der Starke der­art beein­druckt, dass er sei­nem Minister das Schloss 1726 abkaufte und sich beim Kaufpreis groß­zü­gig zeigte. Sein Sohn machte Schloss Übigau 1733 dem Minister Graf Sulkowski zum Geschenk, kaufte es nach des­sen Sturz 1738 aber wie­der zurück.

Während einer gro­ßen Truppenparade des säch­si­schen Heeres im Jahre 1753 diente das Schloss als Lustlager, außer­dem wurde es wäh­rend des Siebenjährigen Krieges durch die Preußen geplün­dert. Um 1770 wurde durch den Schlossgärtner eine Gaststätte ein­ge­rich­tet, die sich gro­ßer Beliebtheit erfreute. Nachdem Napoleons Truppen das Schloss 1813 geplün­dert hat­ten, ver­stei­gerte es der säch­si­sche Hof 1831 an Paul Siemen. Nach der Renovierung wurde es ab 1836 von der Maschinenbauanstalt genutzt. Zwischen 1854 und 1886 bewohnte zudem die Familie von Oppen Teile des Schlosses. Es wurde 1886 durch die Werft über­nom­men, die den gas­tro­no­mi­schen Betrieb ver­pach­tete. Die “Schlossschänke” wurde bis 1921 betrieben.

In den frü­hen 1920er Jahren begann lang­sam der Verfall von Schloss Übigau, obgleich es der Werft noch immer als Verwaltungssitz diente. Die Werft geriet in wirt­schaft­li­che Schwierigkeiten, und das Schloss, dass sich nun im Besitz eines Grundstücksspekulanten befand, sollte 1930 abge­ris­sen wer­den. Verhindert wer­den konnte der Abriss dadurch, dass der Zentralverein für Arbeitersport 1885 e. V. das Gebäude pach­tete und unter ande­rem der KPD zur Verfügung stellte, wes­halb Schloss Übigau den Beinamen “Rotes Schloss” erhielt. Die Nationalsozialisten schlos­sen es 1933 und nach eini­ger Zeit des Leerstandes bezog der Besitzers des seit 1935 neuen U‑Boot-​Rüstungsbetriebs das Schloss.

Nach 1945

1948 erfolgte die Enteignung und Schloss Übigau fun­gierte als Verwaltungssitz des VEB Dampfkesselbau bis 1991. Seither steht es leer.

Nachwendezeit

1993 ver­kaufte die Treuhand das Schloss an einen Investor, aber der Vertrag wurde wegen eines Formfehlers für ungül­tig erklärt. Zudem gab es einen Rechtsstreit mit dem Sohn des Alteigentümers, sodass der Investor nach erfolg­lo­sen Verhandlungen 1997 von Übigau abließ. Zu die­ser Zeit war das Schloss bereits mehr­fach Vandalismus aus­ge­setzt. Ende 1999 wurde das Schloss an einen Zigarettenfabrikanten ver­kauft, aller­dings gestal­tete sich die Zukunft von Schloss Übigau wei­ter­hin schwierig.

Die Stadt Dresden war bemüht den Eigentümer zu Sanierungsarbeiten zu bewe­gen, doch erst 2007 fan­den erste die­ser drin­gend not­wen­di­gen Arbeiten statt, nach­dem ein Zwangsgeld ange­droht wor­den war. Ein Nutzungskonzept exis­tiert noch immer nicht, und das Schloss ist nur gele­gent­lich im Rahmen von beson­de­ren Veranstaltungen zugäng­lich. Ab 2005 bemühte sich eine Bürgerinitiative um das Schloss, die 2009 vom neu gegrün­de­ten Förderverein abge­löst wurde, der den Eigentümer immer­hin zu einer Kooperation bewe­gen konnte. Im glei­chen Jahr ver­starb der Eigentümer; seine Witwe über­nahm das Schloss-Erbe.

Heutige Nutzung

Schloss Übigau steht ins­ge­samt noch immer leer. Seit 2008 wurde jähr­lich im Park eine Sommer-​Schankwirtschaft betrie­ben und gele­gent­lich fan­den Veranstaltungen statt. Im Oktober 2016 lief jedoch die Genehmigung für den Betrieb ab. Der Betrieb der Sommerwirtschaft und die Durchführung von Veranstaltungen wur­den eingestellt.

Schätzungen zufolge sol­len sich die Sanierungskosten für Schloss Übigau auf mitt­ler­weile über 10 Millionen Euro belau­fen. Einige Bereiche wie etwa die Freitreppe vom Schlosspark zur Elbe sind stark sanie­rungs­be­dürf­tig, auch das Innere des Schlosses befin­det sich in einem bedau­erns­wer­ten Zustand.

Nachdem mehr­fach Versuche schei­ter­ten, die Witwe des letz­ten Eigentümers von einem Verkauf zu über­zeu­gen, erwarb schluss­end­lich eine Eigentümergemeinschaft 2017 Schloss Übigau. Mittlerweile fin­den Veranstaltungen im Außenbereich statt.

Interessantes

Der Schlosskomplex ver­fügte ehe­mals über wei­tere Bauten. Ein Torhaus ist noch vor­han­den, ein wei­te­res Torhaus sowie ein Wirtschaftsgebäude, vier Pavillons und eine Orangerie wur­den im Rahmen der indus­tri­el­len Umnutzung im 19. Jahrhundert abge­tra­gen. Ein Springbrunnen im Park ist noch vor­han­den, eine Vielzahl von Skulpturen gilt als ver­schol­len. Eine Freitreppe führte vom Park hinab zur Elbe, an der einst ein Gondelhafen ange­legt wor­den war.

An das Grundstück von Schloss Übigau schließt sich die ehe­ma­lige Maschinenbauanstalt Übigau an, die auf eine inter­es­sante Industriehistorie zurück­bli­cken kann. Hier wur­den 1839 die erste Dampflokomotive in Deutschland namens Saxonia und bereits zwei Jahre zuvor der erste säch­si­sche Personendampfer gebaut, von dem noch der 45-​Tonnen-​Schiffskran der Werft existiert.

2005 wurde das Elbtal zwi­schen Schloss Pillnitz und Schloss Übigau ins UNESCO-​Weltkulturerbe auf­ge­nom­men. Der Welterbe-​Titel wurde 2009 aller­dings wie­der aberkannt. Hintergrund ist der lang­wie­rige Streit um den Bau der Waldschlösschenbrücke.

Dresden: Schloss Lockwitz

Schloss Lockwitz

Altlockwitz 2
01257 Dresden

Historisches

Schloss Lockwitz geht auf ein 1349 erst­mals erwähn­tes Rittergut zurück, wel­ches ab 1402 der Familie Ziegler und spä­ter der Familie von Alnpeck gehörte. Letztere waren ab 1512 allei­nige Besitzer. Das Herrenhaus wurde 1621 von Johann Georg von Osterhausen zum Schloss um- und aus­ge­baut. Gleichzeitig ent­stand die Kirche, deren Turm aus einem Wohnturm des 15. Jahrhunderts her­vor­ging, wel­cher als ältes­ter Teil der heu­ti­gen Schlossanlage gilt.

1756 weilte der preu­ßi­sche König Friedrich II. wäh­rend des Siebenjährigen Krieges auf Schloss Lockwitz. Nach meh­re­ren Besitzerwechseln kam 1768 Friedrich Graf von Dallwitz an den Schlossbesitz, der zwei Jahre dar­auf baro­cke Umgestaltungsarbeiten in Auftrag gab. 1813 befand sich im Schloss ein Lazarett für preu­ßi­sche und rus­si­sche Soldaten. Im glei­chen Jahr erwarb Johann Gottlob Preußer das Grundstück. Das Gut wurde 1840 umge­baut und 1866 an Heinrich Christian Kap-​herr ver­kauft, der es sei­nem Sohn über­ließ. Kurz dar­auf fan­den Umbauarbeiten im Stil des Neoklassizismus statt. Die Familie Kap-​herr nutzte das Schloss bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges pri­vat. Im Speisesaal wurde 1929 ein klei­nes Heimatmuseum eingerichtet.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde Schloss Lockwitz 1946 ent­eig­net und die Kap-​herrs nach Rügen depor­tiert. Im Schloss wur­den eine Staatliche Feuerwehrschule und spä­ter eine Betriebsberufsschule für Geodäsie und Karthografie mit­samt Lehrlingswohnheim eingerichtet.

Nachwendezeit

Ab 1990 wurde die Schule als Vermessungsschule des Landesvermessungsamtes bis 2001 fort­ge­führt. 1994 wur­den erste Sanierungsarbeiten durch­ge­führt. Nach der Schließung der Schule stand das Schloss leer. 2007 wurde das Schloss an einen pri­va­ten Investor verkauft.

Heutige Nutzung

Bis 2010 ent­stan­den Eigentumswohnungen im Schloss sowie in den eben­falls sanier­ten Nebengebäuden. Der große Schlosspark ist dadurch inzwi­schen nicht mehr zugänglich.

Dresden: Schloss Altroßthal

Schloss Altroßthal

Altroßthal 1
01169 Dresden

Historisches

Das Rittergut Altroßthal wurde unter dem Kammerdiener Johann Ullmann gegrün­det, dem der Grundbesitz 1628 über­eig­net wor­den war. Das Schloss selbst ent­stand 1657 unter Alexander von Krahe. Die Freiherren von Nimptsch besa­ßen das Gut ab 1736 und ver­an­lass­ten noch im glei­chen Jahr die Aufstockung des Turmes, um eine bes­sere Aussicht zu erhal­ten. Carl Siegmund von Nimptsch war Direktor der Meißner Porzellanmanufaktur und ver­an­lasste die Anlage des Landschaftsparkes.

1858 wurde Schloss Altroßthal im Stil der Renaissance umge­baut und erhielt sein heu­ti­ges Aussehen. Auftraggeber war der Besitzer Carl Friedrich August Dathe Freiherr von Burgk, der Schloss Rossthal 1852 erwor­ben hatte. Ihm folgte Arthur von Burgk, unter dem erneute und noch umfang­rei­chere Umbauten aus­ge­führt wur­den. Ab 1931 befand sich im Schloss ein katho­li­sches Stift, im Zweiten Weltkrieg diente es als Unterkunft für Flüchtlinge und Ausgebombte.

Nach 1945

Mit der Enteignung 1945 wurde das Gut Roßthal in Volkseigentum über­führt und von der VEG Pesterwitz land­wirt­schaft­lich genutzt. Die noch im Schloss leben­den Schwestern des Stifts muss­ten 1949 aus­zie­hen. Zeitweise hatte im Schloss die zen­trale Verwaltung aller volks­ei­ge­nen Güter Sachsens ihren Sitz. Später ent­stand im Schloss eine Betriebsberufsschule mit Internat. Die Brandschäden von 1955 wur­den zügig behoben.

Nachwendezeit

1992 wurde die Schule in ein agrar­wis­sen­schaft­li­ches Gymnasium und land­wirt­schaft­li­ches Berufsschulzentrum umgewandelt.

Heutige Nutzung

Schloss Altroßthal dient nach wie vor als Berufsschulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung. Es besteht erheb­li­cher Sanierungsbedarf.

Dresden: Hofewiese

Hofewiese

Gänsefuß/​Dresdner Heide
01465 Dresden OT Langebrück

Historisches

Der ehe­ma­lige könig­li­che Jagdhof wurde 1547 erst­mals erwähnt. Zwischen 1739 und 1814 befand er sich im Besitz des Grafen Camillo Marcolini. Der Jagdhof kam 1828 an den säch­si­schen König Anton, der den Jagdhof zur Pferdezucht nut­zen und von einem Wiesenvogt ver­wal­ten ließ. Für die­sen wurde ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude errich­tet. 1877 wurde das Schankrecht erteilt und bis 1960 erfolgte die pri­vate Bewirtschaftung des Landgasthofes Hofewiese. Zwischenzeitlich erfolg­ten Erweiterungsarbeiten im Jahre 1935. Anschließend nutzte die HO die Hofewiese bis 1985. Danach wurde der Gaststättenbetrieb ein­ge­stellt und die Hofewiese nur noch als Kiosk betrieben.

Nachwendezeit

Ab 1993 wurde die Gaststätte, die wegen Baumängel 2000 schlie­ßen musste, gepach­tet. Danach stand die Hofewiese leer. 2005/​2006 wurde sie für 22.600 EUR an einen Unternehmer aus Bayern ver­kauft. Da die Investitionsklausel nicht erfüllt wurde, wur­den die Rückabwicklung des Verkaufs sowie eine Neuausschreibung vor­an­ge­trie­ben. Eine Problematik stell­ten begon­nene Sanierungsarbeiten dar, für die keine Genehmigung ein­ge­holt wor­den war.

Heutige Nutzung

Das Gelände wurde 2015 erneut ver­kauft und ist mitt­ler­weile wie­der zu einem belieb­ten Ausflugsziel avan­ciert. Die Sanierung soll nach und nach vor­ge­nom­men werden.

Dresden: Vorwerk Leuben

Vorwerk Leuben

Standort: der­zeit unbekannt
01257 Leuben

Historisches

Das Vorwerk wurde 1349 erst­mals urkund­lich erwähnt. Noch bis ins 15. Jahrhundert hin­ein wur­den mehr­fa­che adlige und bür­ger­li­che Besitzer ver­zeich­net. 1408 wur­den die vier Söhne des Dresdner Bürgermeisters Lorenz Busmann von den Markgrafen Wilhelm II., Friedrich I. und Friedrich dem Friedfertigen it Leuben belehnt. Die Grundherrschaft teil­ten sich die Rittergüter Lockwitz, Gauernitz und Weesenstein sowie das Amt Dresden. 1764 war Leuben zwi­schen den Rittergütern Lockwitz und Weesenstein grund­herr­schaft­lich auf­ge­teilt. Das Vorwerk Leuben wurde wahr­schein­lich schon vor meh­re­ren Jahrhunderten wie­der aufgelöst.

Dresden: Vorwerk Rähnitz

Vorwerk Rähnitz

Standort: der­zeit unbekannt
01109 Dresden

Historisches

In Rähnitz bestan­den 1441 zwei Vorwerke. Beim Niederen Vorwerk han­delte es sich um das Vorwerk Knapsdorf. Das Obere Vorwerk befand sich direkt in Rähnitz, es unter­stand bis 1840 dem Rittergut Döhlen. Danach wurde das Vorwerk ver­mut­lich aufgelöst.

Dresden: Basteischlösschen

Basteischlösschen

Theaterplatz 3 /​ Terrassenufer
01067 Dresden

Historisches

Das Basteischlösschen steht an der ehe­ma­li­gen Stelle der Bastion Sol der Befestigungsanlagen an der Elbe. Von die­sen Bastionen gab es einst sie­ben in Dresden. Das ursprüng­li­che Basteischlösschen wurde 1860 erbaut und 1910 für den Bau der Uferstraße abge­ris­sen. 1912 erfolgte ein Wideraufbau in ver­än­der­ter Form.

Nach 1945

Bei der Bombardierung von Dresden im Februar 1945 wurde das Basteischlösschen zer­stört. Nach dem teil­wei­sen Wiederaufbau wurde es als Büro durch den Deutschen Motorsport Verband bis 1980 genutzt. Anschließend erfolg­ten Sanierungsarbeiten und die Nutzung als Restaurant.

Heutige Nutzung

Das Basteischlösschen wird heute durch einen Club und für klei­nere Events genutzt.

Dresden: Vorwerk Knappsdorf

Vorwerk Knappsdorf

Standort: im alten Dorfkern
01109 Dresden

Historisches

1441 befan­den sich auf Rähnitzer Flur zwei Vorwerke. Das nie­dere wurde als Vorwerk Knappsdorf bezeich­net und gehörte bis 1310 dem Dresdner Hospital sowie nach­her zum Amt Moritzburg. 1547 wurde es unter Bauern auf­ge­teilt und auf­ge­löst. Die nach 1990 ange­legte Knappsdorfer Straße erin­nert an das Vorwerk.

Dresden: Herrensitz Pieschen

Herrensitz Pieschen

Altpieschen 5–15
01127 Dresden

Historisches

Das Bischofsgut geht auf einen bereits 1292 bestehen­den Herrensitz zurück. Es befand sich an der Ecke Mohnstraße/​Altpieschen und war sei­ner­zeit der größte Hof im Ort. Das Gut wurde 1899 abgerissen.

Im heu­ti­gen Areal Altpieschen 5–15, wel­ches frü­her zum Bischofsgut gehörte, rich­tete die Stadt 1912 ein Asyl für Obdachlose ein. Die Wohnanlage wurde durch den Stadtbaurat Hans Erlwein geplant. Das Verwaltungsgebäude ist heute eine kleine Herberge.

Weder vom Herrensitz noch vom Bischofsgut ist heute noch etwas erhalten.