Wasserburg & Schloss Reinhardtsgrimma
Schlossgasse 2
01768 Glashütte OT Reinhardtsgrimma
Historisches
11. Jahrhundert. Der Sieg des Ritters Reinhardt von Bernstein (Bärenstein) über den auf der Burg Grimmstein ansässigen Raubritter von Grimme hatte zur Folge, dass Reinhardt von Bernstein die Besitzungen des Raubritters übernahm. Im Tal ließ er, als Ursprung des heutigen Schlosses Reinhardtsgrimma, eine neue Wasserburg errichten. Urkundlich nachweisbar sind für das Jahr 1206 ein Herrensitz, 1438 ein Vorwerk, 1494 zwei Rittersitze sowie 1548 ein Rittergut. Die Familien von Bernstein und von Karras besaßen Reinhardtsgrimma bis ins 16. Jahrhundert hinein. Erhebliche Zahlungsschwierigkeiten besiegelten das Ende der Herren von Karras auf Reinholdtsgrimma 1582. Als folgende Besitzer seien im 16. Jahrhundert die Familie von Schönberg und zu Beginn des 17. Jahrhundert die Familie von Osterhausen benannt. 1628 war Nicolas Joachim von Loss Lehnherr auf Reinhardtsgrimma, jedoch verkaufte er schon bald an Rudolph von Bünau.
Weitere Besitzer waren die Familien von Schrenkendorf und von Tettau. Letztere mussten das Rittergut aus finanzieller Not, die im Siebenjährigen Krieg entstanden war, verkaufen. Neuer Besitzer wurde Johann Christoph Lippold, der das desolate und von einem Wassergraben umgebene Rittergut erwarb, abbrechen und 1767 das Schloss in unmittelbarer Nachbarschaft neu aufbauen ließ.
Dem Herrn Lippold folgte Henning von Rumohr bis 1788. Weitere Besitzer waren Viktor August von Broitzen, der dänische Gesandte von Bülow sowie Georg Konrad Ruschenbusch. 1866 erwarb Ludwig Emil Aster das Schloss, 1882 übernahm es Johann Maximilian Nitzsche. 1908 erstand Freiherr Friedrich Hugo Maximilian Senfft von Pilsach Schloss Reinhardtsgrimma und ließ alsgleich umfangreiche Bau- und Renovierungsarbeiten durchführen, wobei auch ein Neubau des Turmes erfolgte.
Nach 1945
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gingen Schloss, Rittergut und der weitläufige Park mit seinem Badehaus und Teich in Volkseigentum über, nachdem das Schloss zeitweilig als Notunterkunft gedient hatte. Im Herbst 1946 wurde eine Landwirtschaftsschule mit Internat im Schloss eingerichtet. Ab Herbst 1950 fungierte sie als Fachschule für Landwirtschaft.
Nachwendezeit
Seit 1991 befindet sich Schloss Reinhardtsgrimma im Besitz des Freistaates Sachsen und wurde bis 1995 mitsamt Parkanlage und Badehaus aufwändig saniert. Nachfolgend wurde im Schloss eine Fortbildungsstätte eingerichtet und so die Nachkriegsnutzung fortgeführt.
Heutige Nutzung
Das Schloss dient nach wie vor als Fortbildungsstätte für die Agrarverwaltung des Freistaates Sachsen. Außerdem wird es für Konzerte, Trauungen und Ausstellungen genutzt. Im Herrenhaus befindet sich eine Förderschule.
Die einstige Wasserburg wurde durch den Schlossbau völlig überbaut. Grabenreste sind lediglich als Senke noch vorhanden.
Bodendenkmalschutz
Der Wasserburgbereich ist als Bodendenkmal seit 1968 geschützt.
Last Updated on 3. November 2023 by Sachsens Schlösser