Glashütte: Wasserburg & Schloss Reinhardtsgrimma

25. September 2012 Aus Von Sachsens Schlösser

Wasserburg & Schloss Reinhardtsgrimma

Schlossgasse 2
01768 Glashütte OT Reinhardtsgrimma

Historisches

11. Jahrhundert. Der Sieg des Ritters Reinhardt von Bernstein (Bärenstein) über den auf der Burg Grimmstein an­säs­si­gen Raubritter von Grimme hatte zur Folge, dass Reinhardt von Bernstein die Besitzungen des Raubritters über­nahm. Im Tal ließ er, als Ursprung des heu­ti­gen Schlosses Reinhardtsgrimma, eine neue Wasserburg er­rich­ten. Urkundlich nach­weis­bar sind für das Jahr 1206 ein Herrensitz, 1438 ein Vorwerk, 1494 zwei Rittersitze so­wie 1548 ein Rittergut. Die Familien von Bernstein und von Karras be­sa­ßen Reinhardtsgrimma bis ins 16. Jahrhundert hin­ein. Erhebliche Zahlungsschwierigkeiten be­sie­gel­ten das Ende der Herren von Karras auf Reinholdtsgrimma 1582. Als fol­gende Besitzer seien im 16. Jahrhundert die Familie von Schönberg und zu Beginn des 17. Jahrhundert die Familie von Osterhausen be­nannt. 1628 war Nicolas Joachim von Loss Lehnherr auf Reinhardtsgrimma, je­doch ver­kaufte er schon bald an Rudolph von Bünau.

Weitere Besitzer wa­ren die Familien von Schrenkendorf und von Tettau. Letztere muss­ten das Rittergut aus fi­nan­zi­el­ler Not, die im Siebenjährigen Krieg ent­stan­den war, ver­kau­fen. Neuer Besitzer wurde Johann Christoph Lippold, der das de­so­late und von ei­nem Wassergraben um­ge­bene Rittergut er­warb, ab­bre­chen und 1767 das Schloss in un­mit­tel­ba­rer Nachbarschaft neu auf­bauen ließ.

Dem Herrn Lippold folgte Henning von Rumohr bis 1788. Weitere Besitzer wa­ren Viktor August von Broitzen, der dä­ni­sche Gesandte von Bülow so­wie Georg Konrad Ruschenbusch. 1866 er­warb Ludwig Emil Aster das Schloss, 1882 über­nahm es Johann Maximilian Nitzsche. 1908 er­stand Freiherr Friedrich Hugo Maximilian Senfft von Pilsach Schloss Reinhardtsgrimma und ließ als­gleich um­fang­rei­che Bau- und Renovierungsarbeiten durch­füh­ren, wo­bei auch ein Neubau des Turmes erfolgte.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gin­gen Schloss, Rittergut und der weit­läu­fige Park mit sei­nem Badehaus und Teich in Volkseigentum über, nach­dem das Schloss zeit­wei­lig als Notunterkunft ge­dient hatte. Im Herbst 1946 wurde eine Landwirtschaftsschule mit Internat im Schloss ein­ge­rich­tet. Ab Herbst 1950 fun­gierte sie als Fachschule für Landwirtschaft.

Nachwendezeit

Seit 1991 be­fin­det sich Schloss Reinhardtsgrimma im Besitz des Freistaates Sachsen und wurde bis 1995 mit­samt Parkanlage und Badehaus auf­wän­dig sa­niert. Nachfolgend wurde im Schloss eine Fortbildungsstätte ein­ge­rich­tet und so die Nachkriegsnutzung fortgeführt.

Heutige Nutzung

Das Schloss dient nach wie vor als Fortbildungsstätte für die Agrarverwaltung des Freistaates Sachsen. Außerdem wird es für Konzerte, Trauungen und Ausstellungen ge­nutzt. Im Herrenhaus be­fin­det sich eine Förderschule.

Die eins­tige Wasserburg wurde durch den Schlossbau völ­lig über­baut. Grabenreste sind le­dig­lich als Senke noch vorhanden.

Bodendenkmalschutz

Der Wasserburgbereich ist als Bodendenkmal seit 1968 geschützt.

Last Updated on 3. November 2023 by Sachsens Schlösser