Burg & Schloss Döben
Kirchberg
04668 Grimma OT Döben
Historisches
Die erste urkundliche Erwähnung des burchwardum Grobi datiert auf das Jahr 1046. 1181 wurde Conradus de Dewin erwähnt und 1185 allgemein ein Burggraf. Die nächste namentliche Nennung erfolgte 1330 unter Johannes dictus de Luppe, dominus in Dewyn.
Nach der damaligen Zerstörung wurde die Burg Döben spätestens im 14. Jahrhundert am jetzigen Standort neu errichtet. 1350 verfügte die Burg, urkundlich als castrum nachweisbar, über ein freies Eigengut. Um 1400 übernahmen die Herren von Luppa die Burggrafschaft als Lehen, die durch Heirat 1440 an die Familie von Maltitz überging. Unter dieser wurde um 1500 das Rittergut errichtet.
1556 übernahm die Familie von Hirschfeld Döben von Christoph von Maltitz und verkaufte die Anlage ihrerseits 1569 an Elias von Canitz, nachdem sie 1560 das zuvor abgebrannte Gut wieder aufbauen ließen. Ernst von Schönfeld erwarb Döben 1576, seine Nachfahren verkauften Schloss und Rittergut Döben aus finanzieller Not an Wolf Christoph von Arnim.
Im 16. Jahrhundert waren auch Umbauten der Burg zu einem Wohnschloss durchgeführt worden. Seit 1661 befand sich die nach und nach zu einem Schloss umgebaute Burg Döben im Besitz der Familie von Arnim und gelangte durch Verehelichung 1783 an die Familie von Below bzw. von Böhlau (identisch). Nach einem Brand im Jahr 1857 erfolgte ein Neuaufbau im Stil der Neorenaissance. Der letzte Besitzer von Schloss und Rittergut Döben war seit 1893 Carl von Böhlau, der 1945 starb.
Nach 1945
Sein Neffe Carl Otto von Hoenning O’Carroll erbte den Grundbesitz, wurde jedoch im Herbst 1945 enteignet. Die landwirtschaftlichen Flächen des Rittergutes wurden aufgeteilt, das durch die Kriegswirren teilweise beschädigte Schloss geplündert. Das Schloss diente zudem Flüchtlingen als Unterkunft und wurde zusehends zur Baumaterialgewinnung genutzt. Der Schlosskomplex verwahrloste immer mehr und wurde schließlich 1972 aus Sicherheitsgründen gesprengt.
Nachwendezeit
Seit 1992 befindet sich das Restgut in Privatbesitz eines entfernten Nachfahren des letzten Besitzers. 2004 führte Brandstiftung zur weiteren Zerstörung des eh schon baufälligen Brauereigebäudes. Die Brauerei wurde anschließend wieder aufgebaut. Die Grundmauern des ehemaligen Schlosses wurden freigelegt und der Pavillon und die Malztenne saniert.
Heutige Nutzung
Die sanierten Gebäude dienen Wohn- und Veranstaltungszwecken.
Bodendenkmalschutz
Die Burganlage wurde durch das spätere Schloss überbaut. Der Burggraben wurde mit den Trümmern des gesprengten Schlosses verfüllt. Die gesamte Anlage wurde 1974 als Bodendenkmal geschützt.
Last Updated on 22. Februar 2024 by Sachsens Schlösser