Schloss Lohmen
Schloss Lohmen 1–2
01847 Lohmen
Historisches
Als erster Herr über Lohmen ist ein Herr von Chlumen bekannt. 1292 wurde ein Rittersitz erwähnt, welcher 1365 als Lehnsitz der Herren von Köckeritz verzeichnet wurde. 1523 ging Lohmen von Friedrich von Salhausen an Ernst und Wolf von Schönburg über, unter denen ein rechtwinkeliges Wohn- und Herrenhaus errichtet wurde.
1543 gelangte das Rittergut Lohmen durch Grundstückstauschgeschäfte an Herzog Moritz von Sachsen und verblieb die nächste Zeit im Besitz der Wettiner. Kurfürst August schenkte das Rittergut Lohmen 1567 Hans Jenitz, unter dem das Schloss errichtet wurde. 1590 erwarb Kurfürst Christian I. Schloss und Rittergut zurück, behielt den Grundbesitz jedoch nur kurz. Erst 1619 gelangte Lohmen erneut in wettinischen Besitz und verblieb von nun an dort.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg diente Schloss Lohmen als Witwensitz und Herberge für Jagdgäste Augusts des Starken. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts waren Amtsräume und Wohnungen darin untergebracht. Das Schloss wurde 1768 ein kurfürstliches Kammergut und 1785 baulich umgestaltet. Weiterhin erfolgte um 1800 ein Neubau des Herrenhauses, welches durch den jeweiligen Kammergutspächter bewohnt wurde, sowie des westlichen Flügels des Ritterguts.
Nach 1945
Mit der Bodenreform erfolgte die Auslösung des Kammergutes. Im Schloss fanden zunächst Flüchtlinge eine Notunterkunft. Mehrere Gebäude, darunter auch das einstige Herrenhaus, wurden zur Baustoffgewinnung abgetragen, der Garten musste dem Bau eines Wohnblocks weichen. Unterlassene Sanierungsarbeiten richteten am Mauerwerk große Schäden an, so dass das Schloss zuletzt leer stand und der Abriss drohte.
Nachwendezeit
Erste Sicherungsarbeiten wurden 1991 und 1992 ausgeführt. 1995 kam das Schloss von der Gemeinde aufgrund eines Rückübertragungsanspruches an den Freistaat Sachsen und zwei Jahre später wieder zurück an die Gemeinde. Zwischen 1999 und 2001 erfolgte die dringend erforderliche Sanierung von Schloss Lohmen. Die Sanierung des Gutshofflügels folgte von 2004 bis 2005.
Heutige Nutzung
Die heutige Anlage zeigt den Schlossflügel und Gutshofflügel aus dem 18. Jahrhundert. Im Schloss hat die Gemeindeverwaltung mit Bibliothek und Touristinformation ihren Sitz, der Gutshofflügel wird für altersgerechtes Wohnen genutzt.
Bodendenkmalschutz
Von der Ursprungsanlage ist nur noch ein Grabenrest vorhanden. Er wurde unter Schutz als Bodendenkmal gestellt.
Last Updated on 8. Februar 2023 by Sachsens Schlösser