Burg Mildenstein
Burglehn 6
04703 Leisnig
Historisches
Eine erste Burg wurde 931 bis 933 durch König Heinrich I. erbaut und 1046 urkundlich erwähnt. 1081 erfolgte der Bau der ersten Steinburg. Zwei Jahre später kam die Burg an den Grafen Wiprecht von Groitzsch. Er hatte sie als Hochzeitsgeschenk für seine Gemahlin Ludmilla von Böhmen erworben. Diese Anlage wurde 1104 durch Markgraf Heinrich von Meißen zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde im folgenden Jahr begonnen.
1147 übernahm Friedrich III. von Schwaben, welcher später als Friedrich Barbarossa berühmt wurde, den Leisniger Burgbezirk. Damit besaß er auch zeitweilig die Burg Mildenstein. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde 1158 in Leisnig ein castrum benannt. Die Burggrafschaft endete 1365, als die Markgrafen Friedrich III., Balthasar und Wilhelm I. die Burg Mildenstein einnahmen, woraufhin die damals ansässige Burggrafenfamilie die Burg verlassen musste. Leisnig verblieb im Besitz der Markgrafen von Meißen und der Kurfürsten von Sachsen.
Im 14. und 15. Jahrhundert diente die Burg Mildenstein als Aufenthaltsort und Witwensitz, verlor danach jedoch an Bedeutung. Die Burg wurde nun nur noch als Verwaltungssitz mit Gericht und Gefängnis genutzt.
Die Burg Mildenstein wurde zwischen 1550 und 1560 neu erbaut, wobei der Rundturm bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt und die Burgkapelle zwischen 1081 und 1084 erbaut wurde. Das Pagenhaus stammt aus der Zeit um 1390 und wurde auf den Überresten der vormaligen Hinterburg errichtet. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das sogenannte Herrenhaus erbaut. 1708 bis 1723 erfolgte der Umbau zum Kurfürstlichen Amtsgericht mit Gefängnis. 1875 wurde der im 17. und 18. Jahrhundert zurückgebaute Bergfried als Aussichtsturm eingeweiht. Bereits 1890 begann die museale Nutzung der Burg. Im Vorderschloss entstanden 1910 mehrere Ausstellungsräume.
Nach 1945
Mit Kriegsende übernahm die Stadt Leisnig die Burg und richtete darin 1952 ein Kreismuseum sowie Wohnungen ein, womit die Nutzung als Gericht endete. 1964 wurde auf dem Burggelände ein Heimattiergarten angelegt. Zwischen 1981 und 1984 fanden Restaurierungsarbeiten statt.
Nachwendezeit
1990 wurde der Heimattierpark geschlossen. Die Burg Mildenstein wurde ab 1991 aufwendig saniert. Anfang 2008 wurden Szenen des Hollywood-Films “The Countess” auf Burg Mildenstein gedreht.
Heutige Nutzung
Burg Mildenstein wird als Museum genutzt und ist für seine beiden Riesenstiefel bekannt. Der erste Riesenstiefel war mit einer Höhe von 3,70 m der bis 1996 größte Stulpenstiefel der Welt. 1996 wurde ein zweites Exemplar angefertigt, welches stattliche 4,90 m misst.
Bodendenkmalschutz
Die Ursprungsburg wurde 1936 und erneut 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
Last Updated on 5. März 2023 by Sachsens Schlösser