Oybin: Burg- und Klosterruine Oybin

Burg- und Klosterruine Oybin

Hauptstraße 16
02797 Oybin

Historisches

Die Ruinenanlage von Burg und Kloster nimmt den gesam­ten Gipfelbereich des Berges Oybin ein. Ebenso befin­den sich der im Jahre 1515 von den Mönchen ange­legte Bergfriedhof der Gemeinde Oybin sowie die 1853 ein­ge­rich­tete Camera obscura auf dem Berg.

Über eine Besiedlung in der sla­wi­schen Zeit gehen die Quellen nicht einig. Einerseits konnte eine Besiedlung in die­ser Zeit nicht nach­ge­wie­sen wer­den, gelte aber als wahr­schein­lich, ande­rer­seits soll bereits um 700 eine sla­wi­sche Burganlage exis­tiert haben. Nachgewiesen wurde jedoch eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage, deren Überreste 1937 unter Bodendenkmalschutz gestellt wur­den. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Im 13. Jahrhundert befand sich auf dem Berg ein Raubrittersitz, der 1291 durch die Zittauer zer­stört und kurz dar­auf wie­der auf­ge­baut wurde. Von 1311 bis 1316 wurde die Anlage unter Heinrich von Leipa zu einer Wehranlage aus­ge­baut, um die nahen Handelswege bes­ser zu schüt­zen. 1346 fiel der Besitz an Karl IV., böh­mi­scher König und deut­scher Kaiser. 1361 ord­nete er den Bau des Kaiserhauses an, das ihm als Alterssitz dien­ten sollte. Unter Beteiligung der Prager Dombauhütte wurde 1366 mit dem Bau der goti­schen Kirche begon­nen und 1384 voll­endet. Bereits 1369 wurde auf dem Berg Oybin ein Cölestiner-​Kloster gestif­tet. Während der Hussitenkriege wurde der Oybin 1420 und erneut 1429 ange­grif­fen, konnte aber von den Hussiten nicht ein­ge­nom­men wer­den. Bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg wei­ter aus­ge­baut. Das Kloster wurde 1562 im Zuge der Reformation auf­ge­löst und 1577 durch Blitzschlag zerstört.

Im 18. Jahrhundert war die Burg- und Klosteranlage unbe­wohnt und diente als Steinbruch. Sie wurde zu die­ser Zeit durch einen Felssturz wei­ter beschä­digt. Im glei­chen Jahrhundert, dem Zeitalter der Romantik, wurde die Burg wie­der­ent­deckt und von Malern als Vorlage für ihre Werke genutzt. Ab 1829 setzte die tou­ris­ti­sche Erschließung ein. Die Ruine wurde von Schutt befreit, das Kaiserhaus 1877 saniert. 1879 (andere Quelle: 1883) folgte die Museumsgründung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fan­den Untersuchungen der Burg- und Klosteranlage unter Cornelius Gurlitt statt.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­den die Sanierungsarbeiten wie­der auf­ge­nom­men. Die Klosterruine dient seit 1972 als Konzertplatz.

Nachwendezeit

Die Burg wird seit 1991 wie­der umfas­send saniert und rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Freilichtmuseum

Last Updated on 11. März 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Görlitz.