Mügeln: Burg Mügeln & Schloss Ruhethal

Burg Mügel & Schloss Ruhethal

Schlossstraße 27
04769 Mügeln

Historisches

Schloss Ruhethal ging aus der vor­ma­li­gen Burg Mügeln her­vor, die über meh­rere Jahrhunderte Sitz der Meißner Bischöfe war. Zunächst berich­ten die Quellen von einem erst­mals 954 erwähn­ten Gutsbesitz und einer 1150 durch die Herren von Mügeln errich­te­ten Burgkapelle auf dem Festenberg. Diese wurde dem Sornziger Kloster 1218 über­tra­gen und, hier unter­schei­den sich die Quellen, unter Siegfried von Mügeln vor des­sen Tod im Jahre 1259 bzw. im Jahre 1261 unter den Meißner Bischöfen mit der Burg bebaut. Umbauten erfolg­ten unter Bischof Witiko II. 1341, wäh­rend Bischof Nicolaus I. 1381 den Bau des Turmes ver­an­lasste. In den Hussittenkriegen in der ers­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Burg beschä­digt. Bischof Johann V. von Weißbach beauf­tragte 1480 die Erweiterung um das Kornhaus sowie Ställe.

1572 wurde die alte Burganlage unter Bischof Johann IX. von Haugwitz als Schlossbau neu aus­ge­führt und von ihm um 1590 als Ruhesitz genutzt. Damit ging auch die neue Bezeichnung Schloss Ruhethal ein­her. 1596 kam das Schloss schließ­lich in den Besitz der säch­si­schen Kurfürsten, von dem es 1667 an Hermann von Wolfframsdorff über­ging. Nach des­sen Sohnes Tod im Jahre 1712 über­nahm der Schwager Christoph Freiherr Wambold von Umbstad Schloss und Stadt Mügeln. Drei Jahre spä­ter wurde der Nordflügel kom­plett neu auf­ge­baut, 1727 folgte der Südflügel. 1734 gelangte Schloss Ruhethal erneut in kur­fürst­li­chen Besitz.

Mit Inkrafttreten der Sächsischen Verfassung von 1831 ging Schloss Ruhethal an den säch­si­schen Staat über und wurde in ein Kammergut umge­wan­delt. Im Schloss zogen das Justiz- und Rentamt ein, die Ländereien wur­den ver­pach­tet. 1843 /​ 1844 erfolg­ten der Neubau von Ställen, die Verfüllung des Wassergrabens sowie der Abbruch von Torhaus und Wasserhaus. Die bis dato erfolgte Bierbrauerei auf dem Schloss wurde 1898, die pri­vate Verpachtung 1946 eingestellt.

Nach 1945

1949 wurde das Kammergut in ein Volksgut umge­wan­delt. Zwei Jahre spä­ter fun­gierte Schloss Ruhethal als Lehrlingswohnheim. Schäden nach einem Brand im Jahr 1968 wur­den noch im sel­ben Jahr beho­ben. Der Schlossturm nahm 1975 einen Jugendclub, 1983 dann ein Turmrestaurant auf.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde 1991 auf­ge­löst. Danach diente Schloss Ruhethal als Lehrlingswohnheim. 2004 wurde das Schloss Ruhethal von einem Ehepaar erwor­ben. 2006 wurde zudem der Förderverein Schloss Ruhethal e. V. ins Leben geru­fen, der sich um Nutzung und Erhalt des Schlosses bemüht.

Heutige Nutzung

Schloss Ruhethal dient als Wohnsitz der Eigentümer und bie­tet dar­über hin­aus Ferienzimmer an. Die Wirtschaftsgebäude sind vermietet.

Bodendenkmalschutz

Die Burg Mügeln ist durch das Schloss über­baut. Der eins­tige Graben ist ver­füllt und nur noch als fla­che Senke erhal­ten. Bodendenkmalschutz besteht bereits seit 1937, er wurde 1959 erneuert.

Last Updated on 1. Mai 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Nordsachsen.