Burg Thorun
Burgwartsberg
01705 Freital
Historisches
Von der Burg Thorun gibt es nur einen schriftlichen Nachweis, welcher auf das Jahr 1206 datiert. Anlass war eine Gerichtsverhandlung zwischen den Burggrafen von Dohna und dem Bischof von Meißen, welcher die Schleifung der Höhenburg verlangte, da die Burg wohl widerrechtlich errichtet worden war. Bei dieser Urkunde handelt es sich um jenes Schriftstück, welches Dresden erstmals schriftlich erwähnte.
Durch lediglich diesen einen Beleg und aufgrund der Tatsache, dass es keine archäologischen Funde aus der Zeit des 10. bis frühen 12. Jahrhunderts gibt, ranken sich viele Theorien hinsichtlich der einstigen Lage der Burg Thorun und deren Erbauungszeit:
Die Burg Thorun wird auf dem Burgwartsberg in Freital-Pesterwitz vermutet. Davon geht die Forschung seit dem 19. Jahrhundert aus. Demnach soll sich hier zunächst der 1068 erstmals urkundlich erwähnte Burgward Bvistrici (Burg Pesterwitz) befunden haben, aus dem durch Aus- und Umbau die Wallburg Thorun entstanden war.
Die Burg Thorun soll um 1190 erbaut worden sein und den einflussreichen Burggrafen von Dohna als Teil ihres Wehranlagen-Imperiums in der Region gedient haben. Nach der Dohnaischen Fehde um 1400 und dem Verlust der Burggrafschaft an markgräflich-meißnischen Besitz verloren alle Wehranlagen ihre strategische Bedeutung. Sie verfielen.
Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Burg erst um 1200 errichtet und nach der wichtigen Kreuzfahrerburg Toron benannt wurde. Weitere Theorien vermuten die Burg Thorun als Erstbau auf dem Burgwartsberg, als Erstbau auf dem Hohen Stein in Dresden-Plauen sowie die Lage der Befestigungsanlage “Bvistrici” (Burg Pesterwitz) an anderer Stelle als dem Burgwartsberg.
Die Überreste auf dem Burgwartsberg sind am besten über die Straße Am Burgwartsberg erreichbar. Das “Castell Thorun” ist ausgeschildert und mit einer Stelle versehen. An der Südspitze ist ein doppelter Wall erhalten. Dieser zieht sich als einfacher Wall am Nordhang entlang. Im nordwestlichen Bereich ist noch ein Halsgraben erkennbar. Das Burgplateau ist ebenfalls noch gut erkennbar.
Last Updated on 17. Februar 2024 by Sachsens Schlösser