Freital: Burg Thorun

6. August 2012 Aus Von Schlossherrin

Burg Thorun

Burgwartsberg
01705 Freital

Historisches

Von der Burg Thorun gibt es nur ei­nen schrift­li­chen Nachweis, wel­cher auf das Jahr 1206 da­tiert. Anlass war eine Gerichtsverhandlung zwi­schen den Burggrafen von Dohna und dem Bischof von Meißen, wel­cher die Schleifung der Höhenburg ver­langte. Bei die­ser Urkunde han­delt es sich um je­nes Schriftstück, wel­ches Dresden erst­mals schrift­lich erwähnte.

Durch le­dig­lich die­sen ei­nen Beleg und auf­grund der Tatsache, dass es keine ar­chäo­lo­gi­schen Funde aus der Zeit des 10. bis frü­hen 12. Jahrhunderts gibt, ran­ken sich viele Theorien hin­sicht­lich der eins­ti­gen Lage der Burg Thorun und de­ren Erbauungszeit:

Die Burg Thorun wird auf dem Burgwartsberg in Freital-​Pesterwitz ver­mu­tet. Davon geht die Forschung seit dem 19. Jahrhundert aus. Demnach soll sich hier zu­nächst der 1068 erst­mals ur­kund­lich er­wähnte Burgward Bvistrici (Burg Pesterwitz) be­fun­den ha­ben, aus dem durch Aus- und Umbau die Wallburg Thorun ent­stan­den war.

Die Burg Thorun soll um 1190 er­baut wor­den sein und den ein­fluss­rei­chen Burggrafen von Dohna als Teil ih­res Wehranlagen-​Imperiums in der Region ge­dient ha­ben. Nach der Dohnaischen Fehde um 1400 und dem Verlust der Burggrafschaft an markgräflich-​meißnischen Besitz ver­lo­ren alle Wehranlagen ihre stra­te­gi­sche Bedeutung. Sie verfielen.

Eine an­dere Theorie geht da­von aus, dass die Burg erst um 1200 er­rich­tet und nach der wich­ti­gen Kreuzfahrerburg Toron be­nannt wurde. Weitere Theorien ver­mu­ten die Burg Thorun als Erstbau auf dem Burgwartsberg, als Erstbau auf dem Hohen Stein in Dresden-​Plauen so­wie die Lage der Befestigungsanlage “Bvistrici” (Burg Pesterwitz) an an­de­rer Stelle als dem Burgwartsberg.

Die spär­li­chen Überreste auf dem Burgwartsberg be­fin­den sich auf der Burgwartstraße in Höhe der Burgwartschänke. An der Südspitze ist ein dop­pel­ter Wall er­hal­ten. Dieser zieht sich als ein­fa­cher Wall am Nordhang ent­lang. Im nord­west­li­chen Bereich ist noch ein Halsgraben erkennbar.
(Foto: Dezember 2015)

Last Updated on 10. Februar 2023 by Schlossherrin