Wallburg Doberschau
Wasserburg & Schloss Doberschau
ehemals Fabrikstraße 11 & 15
02692 Doberschau
Historisches
Die Wallburg, die auch als Alte Schanze bekannt ist und einst den Einwohnern Schutz in Krisenzeiten bot, soll über einen unterirdischen Tunnel zum Rittergut Doberschau verfügen. Vermutlich geht die Wallburg auf das 1007 erwähnte castellum Trebista zurück, das 1071 als Burgward erwähnt wurde. Aus diesem entwickelte sich ein Vorwerk, als solches 1409 erwähnt und schließlich ein erstmals 1559 genanntes Rittergut.
Das Rittergut mit seinem Schloss wiederum geht auf eine Wasserburg als Vorgängerbau zurück und erlebte viele Besitzerwechsel. Das im 18. Jahrhundert errichtete Schloss wurde um 1900 unter seinem damaligen Besitzer Ewald Hermann von Trosky umgebaut. Nach seinem Tod gelangte das Rittergut als Erbe an die Stadt Bautzen, welche es an die Familie Seyffarth verkaufte. Der letzte Besitzer war die Familie Mühl.
Nach 1945
Obwohl der Grundbesitz unter 100 Hektar groß war, fiel das Rittergut unter die Bodenreform und die Familie Mühl wurde enteignet. Im Schloss wurden Flüchtlinge einquartiert. Diese nutzten das Herrenzimmer als Kuhstall um. Einige Räume wurden von einer Schule genutzt.
Nachwendezeit
2001 ging das Rittergut in Privatbesitz über. Das Schloss wurde in der Folgezeit leergezogen und Teile des Ritterguts abgerissen. Anfang 2002 kam es zu einem Brand, der das Dach komplett zerstörte. Nachdem ein neuer Dachstuhl aufgesetzt wurde, war der Eigentümer nicht mehr auffindbar. Der Wiederaufbau unterblieb, der Bauzustand verschlechterte sich zusehends. Der Besitzer beantragte eine Genehmigung zum Abriss.
Heutige Nutzung
Heute ist vom Schloss Doberschau selbst nichts mehr erhalten. Das Schloss und die Nebengebäude wurden abgerissen und die Flächen mit Neubauten versehen. Erkennbar sind nur noch Fragmente der Einfriedungsmauer des früheren Gutsparkes sowie Reste des Gutsparkes mit seinem Altbaumbestand.
Bodendenkmalschutz Wallburg
Die slawische Wallburg zeigt sich noch in sichelförmigen Wallresten südlich des Orts am östlichen Spree-Hochufer. Sie wurde Ende 1937 und erneut Ende 1958 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.
Bodendenkmalschutz Wasserburg
Von der Wasserburg sind noch Reste des Grabens erkennbar. Diese befinden sich im Bereich des ehemaligen Ritterguts. Sie wurde erstmals 1935 und erneut Ende 1958 als Bodendenkmal geschützt.
Last Updated on 28. Oktober 2023 by Sachsens Schlösser