Doberschau: Wallburg, Wasserburg & Schloss Doberschau

8. August 2012 Aus Von Sachsens Schlösser

Wallburg Doberschau
Wasserburg & Schloss Doberschau

ehe­mals Fabrikstraße 11 & 15
02692 Doberschau

Historisches

Die Wallburg, die auch als Alte Schanze be­kannt ist und einst den Einwohnern Schutz in Krisenzeiten bot, soll über ei­nen un­ter­ir­di­schen Tunnel zum Rittergut Doberschau ver­fü­gen. Vermutlich geht die Wallburg auf das 1007 er­wähnte cas­tel­lum Trebista zu­rück, das 1071 als Burgward er­wähnt wurde. Aus die­sem ent­wi­ckelte sich ein Vorwerk, als sol­ches 1409 er­wähnt und schließ­lich ein erst­mals 1559 ge­nann­tes Rittergut.

Das Rittergut mit sei­nem Schloss wie­derum geht auf eine Wasserburg als Vorgängerbau zu­rück und er­lebte viele Besitzerwechsel. Das im 18. Jahrhundert er­rich­tete Schloss wurde um 1900 un­ter sei­nem da­ma­li­gen Besitzer Ewald Hermann von Trosky um­ge­baut. Nach sei­nem Tod ge­langte das Rittergut als Erbe an die Stadt Bautzen, wel­che es an die Familie Seyffarth ver­kaufte. Der letzte Besitzer war die Familie Mühl.

Nach 1945

Obwohl der Grundbesitz un­ter 100 Hektar groß war, fiel das Rittergut un­ter die Bodenreform und die Familie Mühl wurde ent­eig­net. Im Schloss wur­den Flüchtlinge ein­quar­tiert. Diese nutz­ten das Herrenzimmer als Kuhstall um. Einige Räume wur­den von ei­ner Schule genutzt.

Nachwendezeit

2001 ging das Rittergut in Privatbesitz über. Das Schloss wurde in der Folgezeit leer­ge­zo­gen und Teile des Ritterguts ab­ge­ris­sen. Anfang 2002 kam es zu ei­nem Brand, der das Dach kom­plett zer­störte. Nachdem ein neuer Dachstuhl auf­ge­setzt wurde, war der Eigentümer nicht mehr auf­find­bar. Der Wiederaufbau un­ter­blieb, der Bauzustand ver­schlech­terte sich zu­se­hends. Der Besitzer be­an­tragte eine Genehmigung zum Abriss.

Heutige Nutzung

Heute ist vom Schloss Doberschau selbst nichts mehr er­hal­ten. Das Schloss und die Nebengebäude wur­den ab­ge­ris­sen und die Flächen mit Neubauten ver­se­hen. Erkennbar sind nur noch Fragmente der Einfriedungsmauer des frü­he­ren Gutsparkes so­wie Reste des Gutsparkes mit sei­nem Altbaumbestand.

Bodendenkmalschutz Wallburg

Die sla­wi­sche Wallburg zeigt sich noch in si­chel­för­mi­gen Wallresten süd­lich des Orts am öst­li­chen Spree-​Hochufer. Sie wurde Ende 1937 und er­neut Ende 1958 als Bodendenkmal un­ter Schutz gestellt.

Bodendenkmalschutz Wasserburg

Von der Wasserburg sind noch Reste des Grabens er­kenn­bar. Diese be­fin­den sich im Bereich des ehe­ma­li­gen Ritterguts. Sie wurde erst­mals 1935 und er­neut Ende 1958 als Bodendenkmal geschützt.

Last Updated on 28. Oktober 2023 by Sachsens Schlösser