Rittergut Kleingera
Am Gut 1
07985 Elsterberg OT Kleingera
Historisches
In unmittelbarer Nähe des Rittergutes Kleingera befindet sich der Küchenteich mit einer kleinen Insel. Dieses Ensemble stellt die Überreste einer vormaligen Wallanlage der Slawen dar. Die Ersterwähnung des späteren Rittergutes Kleingera erfolgte 1448 als Vorwerk, das sich im Besitz des Kurfürsten Friedrich von Sachsen befand und an Heinz von Wolframsdorf verliehen wurde.
Die Nennung als Rittergut erfolgte 1577; zu jener Zeit befand sich Kleingera bereits seit fast einem Jahrhundert im Besitz der Herren von Bünau. Nach einem Brand des Herrenhauses 1632 erfolgte der Wiederaufbau recht zügig. Rudolf von Bünau veräußerte Kleingera 1759 an Heinrich Adolf von Beust, von dem es 1786 Johann Gottfried Döhler übernahm. Mit Viktor Löbering seit 1869 sowie der Familie Speck ab 1906 fand das Rittergut Kleingera seine letzten Besitzer. Unter der Familie Speck wurde ein Anbau am Herrenhaus ausgeführt.
Nach 1945
Viktor Speck wurde 1945 enteignet. Das Herrenhaus ging danach in Gemeindeeigentum über. Das Rittergut wurde im Zuge der Bodenreform aufgeteilt. Der 1948 beschlossene Abriss des Herrenhauses konnte vornehmlich durch den Bürgermeister und die Anwohner verhindert werden. Im Herrenhaus wurden Wohnungen sowie Kindergarten und Schulhort eingerichtet, später folgte das Gemeindeamt.
Nachwendezeit
1994 zog das Gemeindeamt aus dem Herrenhaus aus, vier Jahre später folgte der Kindergarten. Auch die Wohnungen wurden nach und nach leergezogen, was vor allem auf den baulichen Zustand und somit die Wohnqualität zurückzuführen war.
Heutige Nutzung
Ein 2010 gegründeter Förderverein engagiert sich für den Erhalt des Rittergutes und dessen sinnvolle Nutzung, die vor allem im kulturell-öffentlichenen Bereich angesiedelt ist. Während die Stadt den Anbau am Herrenhaus offenbar abreißen möchte, setzt sich der Verein für dessen unbedingten Erhalt ein.
(Stand: März 2013)
Last Updated on 2. April 2023 by Sachsens Schlösser