Großenhain: Wasserburg & Schloss Walda

Wasserburg & Schloss Walda

Baudaer Str. 9 (Schloss)
Mühlweg 6 (Schlossmühle)
01561 Großenhain OT Walda

Historisches

Die erste Erwähnung von Walda erfolgte 1220 unter Rupertus de Waldowe. Als Herrensitz, der als Wasserburg nach­weis­bar war, wurde Walda erst­mals 1254 unter Heinricus de Waldowe genannt. Seine Nachkommen behiel­ten den Herrensitz Walda bis 1366 in ihrem Besitz. In der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer mehrfach.

Aus dem Herrensitz ging 1459 ein Vorwerk unter Jan von Köckeritz her­vor. Die Familie von Köckritz über­nahm das Vorwerk 1462. Unter ihr wurde das Vorwerk je nach Quellenlage 1551 oder 1554 zum Rittergut auf­ge­wer­tet. Aufgrund finan­zi­el­ler Engpässe war das Rittergut Walda mehr­fach ver­pach­tet und ver­pfän­det wor­den. 1629 kaufte der Kurfürst von Sachsen das Rittergut Walda von Wilhelm von Köckeritz ab und wan­delte es in ein Kammergut um. Diesen Status behielt es bis 1689, als das Kammergut gegen das Amt Pretzsch an die Brüder von Arnim getauscht wurde. Um 1680 hatte Schloss Walda der säch­si­schen Kurfürstin Magdalena Sibylla als Witwensitz gedient.

Die Familie von Arnim blieb bis 1724 im Besitz von Schloss Walda, wobei 1721 drei Wassermühlen in Bauda, Walda und Wildenhain zum Schloss Walda gehör­ten. 1731 ist Dr. Paul Christian Schröter als Besitzer nach­weis­bar, 1754 die Familie von der Pforte. 1841 Moritz Knaut und um 1860 Familie von Uckermann. Zu die­ser Zeit war das Schloss noch von einem Wassergraben umge­ben und ver­fügte über ein renais­sance­ar­ti­ges Aussehen. Der Umbau nach heu­ti­gem Aussehen erfolgte in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1897 gelangte Schloss Bauda an E. Oskar Franz und nach 1900 an Walter Ihssen.

Nach 1945

Seit 1956 wurde das Schlossgebäude als Kinderheim genutzt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde der ehe­ma­lige Wassergraben ver­füllt und der Sportplatz angelegt.

Nachwendezeit

Die Sanierung des Schlosses wurde 1993 umge­setzt. Seit 1999 wird das Kinderheim vom Kinderheim Walda e.V. gelei­tet. Im Jahr 2010 wurde der 3,7 ha große Schlosspark zunächst von einem Tornado ver­wüs­tet und wenige Monate spä­ter von einem Hochwasser über­schwemmt. Die Wiederherstellung der Schlossparkanlage konnte Mitte 2012 abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Das sanierte Schloss beher­bergt heute nach wie vor ein Kinderheim. Der Schlosspark ist öffent­lich zugäng­lich. Von den Nebengebäuden ist die ehe­ma­lige Brennerei erhalten.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Herrenhaus kom­plett über­baut. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben ist an drei Seiten als leichte Senke erkenn­bar. Die frü­here Anlage wurde 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
(Fotos: Oktober 2022)

Last Updated on 23. November 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Meißen.