Königshain-​Wiederau: Vorwerk Wiederau

Vorwerk Wiederau

Gartenstraße 1
09306 Königshain-Wiederau

Historisches

Zunächst wurde Wiederau als Herrensitz um 1316 unter Theodericus de Widera erwähnt. Die erste urkund­li­che Nennung als Vorwerk erfolgte 1543, als das Kloster Zschillen das Vorwerk an Herzog Moritz von Sachsen abtrat. Das Vorwerk befand sich zeit­weise im Besitz der Familie von Schönburg und ist auch unter dem Namen Schönburgsches Vorwerk bekannt. Zwischen 1668 und 1704 gehörte es dem Kammerjunker Georg Heinrich von Leipziger, dem sein Sohn Heinrich Siegfried von Leipziger folgte. Zuletzt wurde das Vorwerk 1909 in einer Karte ver­zeich­net. Das heute denk­mal­ge­schützte Herrenhaus des Vorwerks wurde in jün­ge­rer Zeit als Försterei genutzt. Seine Bausubstanz stammt aus dem 16. oder 17. Jahrhundert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird zu Wohnzwecken genutzt.

 

Leipzig: Rittergut Barneck

Rittergut Barneck

Gutshofstraße 13
04178 Leipzig

Historisches

Barneck wurde 1285 erst­mals als Parnik erwähnt. 1485 bestand ein Vorwerk, wel­ches spä­ter offen­bar geteilt wurde, da im 18. Jahrhundert drei Vorwerke par­al­lel bestan­den haben sol­len. 1766 erwarb der Hofrat Johann Wilhelm Richter diese drei Vorwerke sowie ein wei­te­res Bauerngut, ver­ei­nigte diese zu einem gro­ßen Gut und ließ 1786 ein Herrenhaus errich­ten. Sein Schwiegersohn Kammerrat Heinrich Gottfried Honig über­nahm das Gut, geriet jedoch 1817 damit in Konkurs.

Das Vorwerk Barneck wurde 1875 als nicht näher bezeich­ne­tes Gut beschrie­ben, gilt jedoch als Rittergut in ein­schlä­gi­gen Quellen und gelangte nach wei­te­ren Besitzern um 1900 an eine Bank. Der Pächter des Guts, Emil Roesch, erwarb das Gut Barneck 1907 von der Bank und ließ das Herrenhaus in der heu­ti­gen Form umbauen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen. An ihrer Statt ent­stan­den Wohnhäuser.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 2008 auf­wen­dig saniert.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus wird als Wohnhaus genutzt.

Leipzig: Vorwerk Meusdorf

Vorwerk Meusdorf

Schwarzenbergweg 43
04289 Leipzig

Historisches

Auf dem Vorwerk Meusdorf errich­tete Georg Winckler 1636 eine Ziegelei. Der Beiname “Alte Schäferei” des Vorwerks geht haupt­säch­lich auf die frü­here Merinoschafhaltung zurück, wel­che 1791 ver­zeich­net wurde.

Nach 1945

Auch die Besitzer die­ses Vorwerks wur­den im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Bis zur Wendezeit wurde auf dem Vorwerksgelände Entenzucht und Schlachtviehmast betrieben.

Nachwendezeit

Ab 1990 wurde das Vorwerk durch meh­rere Betriebe genutzt und her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet. 2009 wur­den die ver­fal­le­nen Wirtschaftsgebäude abge­tra­gen und das Hauptgebäude saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks wird bewohnt.

Königswartha: Herrenhaus Oppitz

Herrenhaus Oppitz

Milkeler Straße 63a
02699 Königswartha OT Oppitz

Historisches

Das 1777 erwähnte Rittergut befand sich bis 1670 im Besitz der Familie von Ponickau und kam nach­fol­gend an die Familie von Götz. 1820 über­nahm die Familie Grohmann das Rittergut, das 1898 an die Familie Apel kam. Weitere Besitzerwechsel in loser Folge über die Zeit sind nicht näher verzeichnet.

Nach 1945

1945 folgte die Enteignung. Das Rittergut wurde in der Folge auf­ge­teilt. Das Herrenhaus diente seit­her als Mehrfamilienhaus.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude des ehe­ma­li­gen Rittergutes befin­den sich in rui­nö­sem Zustand.

Kreischa: Rittergut Kleincarsdorf

Rittergut Kleincarsdorf

Dorfstraße 6
01731 Kreischa OT Kleincarsdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1216 als Herrensitz erwähnt. 1456 wurde Mülich von Carlowitz mit dem dama­li­gen Gut Karsdorf belehnt. Seine Familie besaß das Rittergut, also sol­ches 1552 erwähnt, bis 1669. Danach ging es an Johann Lämmel über, der als Kriegszahlmeister zu Geld gekom­men war. Unter ihm ent­stand auch das um 1700 errich­tete Herrenhaus.

Als Besitzer im frü­hen 19. Jahrhundert sind die Herren Roßberg, Weller von Wolsdorf sowie Keller bekannt. Als wei­te­rer Besitzer des Ritterguts Kleincarsdorf im 19. Jahrhundert trat die Familie von Wulffen in Erscheinung. Anbauten am Herrenhaus wur­den 1896 getä­tigt, ein wei­te­rer Anbau erfolgte 1901 und einige Jahre spä­ter wurde ein klei­ner Pavillon im Jugendstil errich­tet. Das Rittergut Kleincarsdorf ver­blieb bis Kriegsende im Besitz der Familie von Wulffen.

Nach 1945

Mit der Bodenreform 1945 wurde Joachim von Wulffen ent­eig­net. Er selbst musste flie­hen, die Ländereien wur­den an Neubauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt.

Nachwendezeit

2003 wurde das Herrenhaus Kleincarsdorf von pri­vat erwo­ben. Eine drin­gend erfor­der­li­che Sanierung erfolgte bis­lang noch nicht.

Heutige Nutzung

Der 1933 neu auf­ge­baute Gutshof wird heute durch die eben­falls in den 1930er Jahren neu ange­legte Dorfstraße geteilt. Auf der einen Straßenseite befin­den sich das Herrenhaus bzw. Schloss sowie wenige Nebengebäude. Diese Bauten wer­den für Wohnungen sowie hand­werk­li­ches Gewerbe genutzt. Auf der ande­ren Straßenseite befin­det sich der Gutshof mit den Wirtschafts- und Stallgebäuden. Diese sind in unter­schied­li­chem Zustand und wer­den teils als Wohnraum, teils als Verwaltungsräume durch die Agrargenossenschaft sowie teil­weise land­wirt­schaft­lich genutzt. Das Rittergut befin­det sich in unsa­nier­tem Zustand.
(Stand: Oktober 2024)

Krostitz: Rittergut Zschölkau

Rittergut Zschölkau

Am Lober 7
04509 Krostitz OT Zschölkau

Historisches

Das 1608 urkund­lich erwähnte Mannlehngut bestand seit etwa 1580. Seit 1604 befand es sich im Besitz der Herren von Maschwitz und wurde 1618 in ein Allodialgut umge­wan­delt. Dr. Leopoldt Hackelmann erwarb das Gut 1630 und ver­kaufte es 1638 an Dr. Georg Ernst Moßbach. Im glei­chen Jahr wurde das Allodialgut zum Rittergut auf­ge­wer­tet. Es ver­blieb über meh­rere Generationen in Familienbesitz, bis 1800 Carl Wilhelm von Carlowitz das Rittergut Zschölkau erbte. Er ver­kaufte es bereits drei Jahre spä­ter an die Familie Leplay, die es 1873 an die Familie Baumgarten ver­erbte.  Diese war noch 1929 als Besitzer ver­merkt, ihr folgte bis zur Enteignung 1945 Karl Anders.

Nach 1945

Karl Anders wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus diente nach Kriegsende als Wohngebäude.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer. Das Wirtschaftsgebäude wird durch ein Bauunternehmen genutzt.

Kreischa: Altes & Neues Herrenhaus Bärenklause

Altes & Neues Herrenhaus Bärenklause

Am Teich 2 (Altes Herrenhaus)
Am Teich 4 (Neues Herrenhaus)
01731 Kreischa OT Bärenklause

Historisches

Im Jahre 1547 erfolgte ein schrift­li­cher Nachweis über ein Lehngut in Bärenklause, als des­sen Besitzer 1554 Hans Christoph von Bernstein genannt wurde. Im Jahr dar­auf erfolgte die Erwähnung als Vorwerk, 1606 die als Rittergut. Im 18. Jahrhundert erfolgte der Bau des alten Herrenhauses. 1825 erwarb Ferdinand Alexander von der Becke das Rittergut. Da ihm das alte Herrenhaus nicht genügte, ver­an­lasste er um 1840 den Bau eines wei­te­ren Herrenhauses. Das neue Herrenhaus wurde um 1880 noch ein­mal umge­baut. Der letzte Besitzer des Ritterguts war Karl Höhne, der in Dresden eine Gaststätte mit dem pas­sen­den Namen “Bärenschänke” betrieb.

Nach 1945

1945 fiel das Rittergut unter die Bodenreform und Karl Höhne wurde ent­eig­net. Die Rittergutsflächen wur­den auf­ge­teilt. Die bei­den Herrenhäuser wur­den dar­auf­hin zu Wohnzwecken, durch die gemein­de­ver­wal­tung, eine Verkaufsstelle und einen Jugendclub genutzt.

Heutige Nutzung

Das Alte Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt. Das Neue Herrenhaus hat seit Mai 2011 einen neuen Besitzer. Die Hausnummern 3 und 5 gehö­ren zu ehe­ma­li­gen Wirtschaftsgebäuden.

Frohburg: Lindenvorwerk

Lindenvorwerk

Linda Nr. 33
04655 Frohburg OT Linda

Historisches

Das Lindenvorwerk wurde 1398 erst­mals erwähnt und befand sich ursprüng­lich auf dem heu­ti­gen Lenkersberg. Hildebrandt von Einsiedel erwarb das Vorwerk Lindischberg 1454 und schenkte es sei­ner Schwester als Witwensitz, nach­dem deren Gatte Kunz von Kaufungen hin­ge­rich­tet wor­den war. Im fol­gen­den Jahrhundert befand sich das Vorwerk im Besitz des Ritters Ludwig von Rüdigsdorf, der 1538 den Teich anle­gen ließ. 1778 erwarb Georg Leberrecht Crusius das Lindenvorwerk. Bei einem Brand im Jahre 1835 brannte das Vorwerk nie­der und wurde noch im glei­chen Jahr wie­der auf­ge­baut und erhielt seine heu­tige Gestalt. Ab 1895 ent­stand ein Anbau, in dem sich der Saal befin­det. Martin Zöllner war von 1920 bis 1956 der letzte Pächter des Lindenvorwerks.

Nach 1945

Seit 1945 befand sich das Vorwerk im Eigentum der Gemeinde Jahnshain. Ab 1960 bis 1990 war es im Besitz der Konsumgenossenschaft Geithain.

Nachwendezeit

Das Bundesvermögensamtes ver­kaufte das Lindenvorwerk 1997 an die Enkel des letz­ten Pächters. Diese unter­zo­gen es einer umfas­sen­den Sanierung und eröff­ne­ten darin ein Ausflugslokal.

Heutige Nutzung

Ausflugslokal

Leipzig: Vorwerk Lausen

Vorwerk Lausen

Lausener Dorfplatz 9 | Lausener Straße 4
04207 Leipzig

Historisches

Im Jahre 1513 wurde für Lausen ein Rittersitz mit Vorwerk benannt. Die Grundherrschaft über das Vorwerk Lausen übten 1551 das Rittergut Großzschocher und 1764 das Rittergut Knauthain aus. Die Gebäude des Vorwerks ent­stan­den im 19. Jahrhundert. Das Haupthaus besteht aus drei anein­an­der­ge­bau­ten Gebäudeteilen und datiert auf die Zeit um 1880, das Seitengebäude wurde in der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk dient Wohn- und Gewerbezwecken. Neben den bei­den Gebäuden sind noch die Toreinfahrt am Lausener Dorfplatz sowie die rück­wär­tige Toranlage an der Lausener Straße 4 erhalten.

Leipzig: Rittergut Sellerhausen

Rittergut Sellerhausen

04xxx Leipzig

Historisches

Sellerhausen kam 1482 als Lehen an den Ritter Pflugk. 1497 wurde ein Vorwerk genannt, wel­ches 1525 an den Rat der Stadt Leipzig ver­kauft wurde. 1606 erfolgte die Nennung als Rittergut. Dieses gelangte 1640 an den Kaufmann Georg Winckler und 1775 an den Buchhändler Philipp Erasmus Reich. Baron Schwenkendorf wurde 1824 als Besitzer genannt. Zu Beginn der 1900er Jahre besaß David Gottlob Edlich das Rittergut Sellerhausen.