Insel Rügen: Schlossruine Pansevitz

Schlossruine Pansevitz

Pansevitz 1a
18569 Kluis OT Pansevitz

1314 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung von „Pansevitze“, das sich im Besitz der Familie von Krassow befand. Der Bau des frü­he­ren Herrenhauses wurde um 1600 im Renaissancestil durch­ge­führt. Umfassende Umbauten am Schloss und an den Ställen folg­ten im 18. Jahrhundert. Der Bau des Kavalierhauses datiert auf das 18. Jahrhundert, die Anlage des Parks bereits auf den Beginn des 17. Jahrhunderts. Pansevitz kam im 19. Jahrhundert durch Heirat an die Familie der Fürsten Knyphausen. In der Zeit zwi­schen 1859 und 1870 wurde dem Schlossbau ein Flügel im Stil der Neorenaissance angefügt.

Die Grafenfamilie zu Knyphausen wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss diente fortan als Wohngebäude und wurde in den 1950er Jahren teil­weise instand gesetzt. Dennoch schritt der Verfall voran, so dass die Wohnnutzung schließ­lich auf­ge­ge­ben wer­den musste. In den frü­hen 1980er Jahren wurde die Ruine trotz bestehen­den Denkmalschutzes als Steinbruch genutzt.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam dem gro­ßen Gutspark fast ein hal­bes Jahrhundert lang keine Pflege zuteil. 2000 erwar­ben die Nachkommen der Grafen zu Knyphausen die Schloss- und Parkanlage zurück. Seit 2007 hält die Stiftung „Schloßpark Pansevitz“ den Park instand und schützt die Ruine vor wei­te­rem Verfall. Erhalten sind Fragmente des Treppenturms und des west­li­chen Giebels. Der Treppenturm dient seit 2010 als Aussichtsturm. Das Kavaliershaus wurde kom­plett saniert und kann äußer­lich besich­tigt wer­den. Ein Teil des Schlossparks wird als Friedwald genutzt.

Insel Rügen: Schlossruine Dwasieden

Schlossruine Dwasieden

Waldgebiet Dwasieden
18546 Sassnitz OT Dwasieden

Schloss Dwasieden zählte zu den wert­volls­ten Schlössern, da es das ein­zige Gebäude in Norddeutschland war, das aus Sandstein, Granit und ech­tem Marmor errich­tet wor­den war. Erbaut wurde das Schloss von 1873 bis 1877 im ita­lie­ni­schen Renaissancestil unter einem der reichs­ten Männer der Bismarckzeit, Großbankier Adolph von Hansemann, in einem rund 100 ha gro­ßen Park. Bauliche Besonderheiten waren die bei­den an den Eckseiten ange­ord­ne­ten Aussichtstürme sowie die tem­pel­ar­ti­gen Pavillons.

Adolph von Hansemann hatte das weit­läu­fige Anwesen als Sommersitz ein Jahr zuvor von Baron Eduard von Barnekow erwor­ben. Er war es auch, auf des­sen Betreiben zwi­schen 1887 und 1896 der Sassnitzer Hafen ange­legt wurde. Als er 1903 starb, fiel sein Besitz zunächst an seine Witwe und spä­ter an seine Enkelin von Oertzen. Sie ver­kaufte Schloss und Park 1935 an die Gemeinde, die es an die Reichsmarineverwaltung wei­ter­ver­äu­ßerte. Dadurch wurde das Schloss für mili­tä­ri­sche Zwecke zweckentfremdet.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs diente Schloss Dwasieden als Flüchtlings- und Quarantänelager. 1948 wurde es im Rahmen der Bodenreform zur Gewinnung von Baumaterial gesprengt, wobei nur wenige Gebäudeteile ste­hen blie­ben. Ab 1955 wurde das Gelände mili­tä­risch genutzt, wovon heute noch eine Vielzahl ent­spre­chen­der, gera­dezu gru­se­lig anmu­ten­der Ruinen zeugen.

Ursprünglich war in den frü­hen 1990er Jahren vor­ge­se­hen, das “Kurgebiet Dwasieden” zu ent­wi­ckeln. Dazu sollte das Schloss in einen moder­nen Kurbetrieb mit Hotel ein­ge­bun­den werden.

Diese Pläne zer­schlu­gen sich aller­dings ebenso wie wei­tere Wiederaufbauvorhaben. Der Marstall wurde 1997 durch einen Brand fast voll­stän­dig zer­stört. Seine Ruine, Säulenreste der Pavillons sowie Keller sind die letz­ten Überreste der einst so pracht­vol­len Schlossanlage Dwasieden.

Insel Rügen: Schloss Lichtenstein Lietzow

Schloss Lichtenstein

Waldstraße 52
18528 Lietzow

Auf einer Anhöhe zwi­schen Kleinem und Großem Jasmunder Bodden steht in Lietzow eine Villa im Stil des Historismus, die strah­lend weiß einem klei­nen Schlösschen ähnelt. Erbaut wurde die Miniatur-​Ausgabe von Schloss Lichtenstein bei Reutlingen (Schwäbische Alb) um 1893. Erst einige Jahre danach bür­gerte sich der Name „Schlösschen Lichtenstein“ ein. Die Eigentümer wech­sel­ten mehr­fach. Seit 1997 befin­det sich das Schlösschen in Privatbesitz und wurde umfang­reich saniert.

Insel Rügen: Schloss & Burg Putbus

Schloss & Burg Putbus

Schlosspark
18581 Putbus

Das ehe­ma­lige Schloss Putbus geht auf eine Burganlage zurück, wel­che bereits vor vie­len Jahrhunderten zur Slawenzeit um 1100 errich­tet wor­den war und an einem klei­nen, heute noch vor­han­de­nen See lag. Um 1371 wurde die dama­lige Burg durch eine stei­nerne Burg als däni­scher Adelssitz ersetzt und im Laufe der Jahrhunderte zu einem Schloss um- und aus­ge­baut, so bei­spiels­weise 1584 unter Ludwig I. und 1637 im Renaissance-Stil.

1723 fiel das Schloss an Malte I., der es sei­nem Sohn Moritz Ulrich I. ver­machte. Unter die­sem wurde der Rittersitz end­gül­tig zum reprä­sen­ta­ti­ven Schloss aus­ge­baut und der Schlosspark nach fran­zö­si­schem Vorbild umge­stal­tet. All dies ver­schlang Unsummen und ließ den Eigentümer und nach­fol­gend sei­nen Sohn mit hohen Schulden zurück, die erst um 1800 getilgt wor­den waren.

Ab 1832 wurde in fünf­jäh­ri­ger Bauzeit der Umbau zu einem klas­si­zis­ti­schen Schloss aus­ge­führt. Ein Brand im Jahre 1865 ver­nich­tete große Teile des Schlosses, der Wiederaufbau erfolgte unter Fürstin Louise ab 1872.

Im Zweiten Weltkrieg befand sich ein Fliegergeneralstab im Gebäude. Die Nachfahren von Fürst Malte, die Familie Veltheim, wurde 1945 aus dem Schloss ver­trie­ben. Im fol­gen­den Jahr wur­den Schloss und Schlosspark an die Gemeinde Putbus übertragen.

Mehrere ange­dachte Nutzungskonzepte schei­ter­ten, dar­über hin­aus fehlt das Geld für die not­wen­dige Sanierung. Schlussendlich wurde Schloss Putbus 1964 abge­ris­sen. Heute erin­nern die Terrasse am See sowie meh­rere Info-​Tafeln im Schlosspark an das Schloss.

Insel Rügen: Landhaus Schloss Semper

Landhaus Schloss Semper

Semper 4
18528 Lietzow

Zu den Besitzern der Gutsanlage zähl­ten die Familie von Jasmund, im 18. Jahrhundert die Familie von der Osten, im 19. Jahrhundert die Familie von der Lancken sowie die Familie Lietz bis 1913. In jenem Jahr erwarb Dr. Walter von Brüning die Gutsanlage Semper und ließ das auch als Schloss bezeich­nete Gutshaus zwi­schen 1916 und 1922 als Neubau errichten.

Im Rahmen der Bodenreform erfolgte 1945 die Enteignung. Bis 1990 wurde das Gutshaus Semper als Kulturhaus und Ausbildungsstätte genutzt. Es ist heute nicht zugänglich.

Die umfang­rei­che Gutsanlage von Schloss Semper (Nr. 4) ist nur teil­weise zugäng­lich und umfasst den Gutspark mit Eiskellerruine, Feuersteinpavillon, Kaskadentreppe, Mauern, Tennisplatz, Badehaus, Teichen und Rhododenronallee. Dazu gehö­ren auch einige Süntelbuchen, die auch als Krüppelbuchen und Hexenwald bezeich­net wer­den. Außerdem gehö­ren zur Gutsanlage Semper die Wasserturmruine, die Orangerie (Nr. 6) sowie zwei Wohnhäuser (Nr. 1 & 5).

Insel Rügen: Jagdschloss Prora (Altes Forsthaus)

Jagdschloss Prora | Altes Forsthaus

Forsthaus Prora 1
18609 Binz OT Prora

Das im Stil des Historismus erbaute Jagdschloss Prora wurde bis 1867 als Sitz des Försters des Putbuser Fürsten genutzt, wor­aus sich der Beiname “Altes Forsthaus” ablei­tete. Heute dient das Schlösschen dem Naturerbe Zentrum Rügen unter ande­rem als Kasse für den Baumwipfelpfad.

Insel Rügen: Jagdschloss Karnitz

Jagdschloss Karnitz

Am Jagdschloss 2
18574 Garz

Die erste urkund­li­che Erwähnung von Carnitze erfolgte 1314. In den fol­gen­den Jahrhunderten kam es nicht nur zu meh­re­ren Besitzerwechseln, son­dern lag Karnitz teil­weise auch wüst. Letztlich war 1782 nur noch das eigent­li­che Gut vor­han­den, aller­dings ohne zuge­hö­rige Bauernhöfe.

Um 1834/​1835 erfolgte der Bau des heu­ti­gen Jagdschlosses im Stil der Tudorgotik für den Grafen Guido von Usedom. Hermann Ruperti über­nahm das Rittergut Karnitz mit­samt Schloss 1868. 1930 befand sich der Grundbesitz im Eigentum von Dr. Freiherr von Vietinghoff. Diesen traf 1945 die Enteignung. Im Schloss wur­den Flüchtlingsfamilien unter­ge­bracht, der Park wurde teil­weise zu Gärten umge­stal­tet. Das Untergeschoss des Schlosses Karnitz diente um 1956 als Schule, 1962 als Kindergarten und wurde 1964 schließ­lich zur Gaststätte umgebaut.

Zwischen 1966 bis 1969: erfolg­ten umfang­rei­che wert­erhal­tende Maßnahmen am Schloss, wobei diese Arbeiten teil­weise als Eigenleistungen der Ortansässigen aus­ge­führt wur­den. 1971 wurde der Schlosspark unter Naturschutz gestellt. Sechs Jahre spä­ter wurde die Fassade des Schlosses saniert. Die Gaststätte wurde 1977 reno­viert und 1989 geschlossen.

1991 wurde in Anlehnung an die damals geplante Nutzung als Hotel eine kom­plette Fassadensanierung durch­ge­führt. 2006 erwarb Gerhard Strotkamp das Jagdschloss Karnitz. Unter ihm ent­stan­den ein Sommercafé im Schlosspark sowie selbst­ge­nutzte Gewerberäume im Schloss selbst.

Insel Rügen: Jagdschloss Juliusruh

Jagdschloss Juliusruh

Park Juliusruh
18556 Breege OT Juliusruh

Julius Christoph von der Lancken ließ das Jagdschloss um 1795/​1796 erbauen und geriet dadurch in finan­zi­elle Schwierigkeiten. Ein ers­ter Verkaufsversuch 1803 schei­terte. Danach konnte das Jagdschloss an Philipp Karl Rickmann von der Lancken ver­kauft wer­den. Dieser bewohnte das Schloss jedoch nicht selbst, son­dern ver­pach­tete es an Adolf Friedrich von Platen, einen Offizier aus Stockholm.

Bereits 1807 soll sich das Jagdschloss in einem unbe­wohn­ba­ren Zustand befun­den haben. Der Abriss erfolgte kurz nach 1820. Einer ande­ren Quelle zufolge erwarb die Stadt Stralsund das Jagdschloss Juliusruh 1835, wobei ihr Augenmerk mehr auf der Parkanlage lag, wel­che sie zum Kurpark umnutzte. Das Jagdschloss brannte 1945 aus und wurde in der Folge abge­tra­gen. 1935 spä­ter erfolgte die Aufstellung eines Gedenksteines zu Ehren Julius von der Lancken.

Insel Rügen: Jagdschloss Granitz

Jagdschloss Granitz
Jagdschloss Granitz 1
18609 Binz

1472 gelangte der Granitzer Besitz, 1318 erst­mals urkund­lich erwähnt, an die Familie zu Putbus. Über die fol­gen­den zwei­ein­halb Jahrhunderte schwei­gen sich die Quellen wei­test­ge­hend aus. Unter Moritz Ulrich I. von Putbus wurde 1726 auf dem nahen Tempelberg ein Jagdhaus errich­tet, des 1730 um einen Aussichtsturm ergänzt wurde. Dieser wurde 1810 wie­der abge­tra­gen, das Jagdhaus erlag die­sem Schicksal 1852. An Stelle des Jagdhauses ent­stand das spä­tere Gasthaus Granitz.

1836 ließ Wilhelm Malte I. von Putbus das Jagdschloss Granitz erbauen. In sei­nem Lichthof wurde 1844 ein Aussichtsturm nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel hin­zu­ge­fügt. Nach 1900 wurde das Jagdschloss Granitz als Museum der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht.

1945 erfolgte zunächst die Enteignung, danach wur­den Wohnräume im Schloss ein­ge­rich­tet. Später wich die Wohnnutzung einer erneu­ten Museumsnutzung. Ab 1983 erfolgte eine umfas­sende Sanierung des in die Jahre gekom­me­nen Schlosses. Heute zeigt sich das Jagdschloss Granitz saniert und beher­bergt nach wie vor ein Museum. Der Aussichtsturm ist eben­falls zugänglich.

Insel Rügen: Jagdschloss Bergen

Jagdschloss Bergen

Billrothstraße 20
18528 Bergen auf Rügen

Das Jagdschloss Bergen ging aus einem Kloster her­vor, wel­ches 1541 auf­ge­löst wor­den war. Unter Herzog Philipp Julius von Pommern-​Wolgast ent­stand zwi­schen 1605 und 1611 ein Jagdschloss, wel­chem kein lan­ges Bestehen beschie­den war. Bereits 1675 wurde es als bau­fäl­lig beschrie­ben. An sei­ner Statt wurde 1703 das Königliche Amtshaus als Ersatzbau errichtet.