Ostrau: Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Schlossstraße 8
04749 Ostrau OT Noschkowitz

Historisches

Vorgängerbau des Schlosses war eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Noschkowitz wurde 1239 erst­mals als Herrensitz erwähnt und 1551 als Rittergut genannt. Hans von Taubenheim war ver­wandt mit Katharina von Bora und erwarb das Rittergut 1568. Er fun­gierte als Bauherr des heute noch vor­han­de­nen Nordostflügels und ver­kaufte Noschkowitz 1587 an Johann Lauterbach. Dieser hatte 1572 die Bartholomäusnacht mit­er­lebt und floh in Folge die­ser nach Italien. Nach sei­ner Rückkehr lebte er bis zu sei­nem Tod ein­sam auf Schloss Noschkowitz und schrieb Gedichte.

Von 1604 bis 1667 folgte die alt­säch­si­sche Adelsfamilie von der Sahla als Besitzer von Noschkowitz, bis 1775 die Familie von Lüttichau, Stauchitzer Linie. Hans Heinrich von Lüttichau erschoss sich 1762 auf Noschkowitz. 1775 erwarb Wolf Abraham Leberecht von Weidenbach das Schloss. Er ver­machte es sei­nem Sohn Hans August Wilhelm, der den Grundbesitz jedoch durch Misswirtschaft ver­lor. 1805 erwarb Johann Christian Gottlob Kopp das Schloss und ver­kaufte es 1814 an Christian Gottlieb Krause, der es sei­nem Stiefsohn Carl Gustav Adolf Ruppoldt überließ.

Im Erbgang gelangte Schloss Noschkowitz an des­sen Schwägerin Amalie Augusta Schreiber, die 1844 Gustav Friedrich Theodor von König ehe­lichte und die­sem die Güter über­trug. Nach sei­nem Tod 1885 folgte als Besitzer sein Sohn Georg Wilhelm, der aber bereits sie­ben Jahre spä­ter selbst ver­starb. Schloss Noschkowitz ging nun an Albert von König aus der preu­ßi­schen Linie der Familie über. Unter ihm ent­stand die Kapelle im zuvor ange­leg­ten eng­li­schen Landschaftspark, in wel­cher er 1913 bestat­tet wurde. Sein Neffe Werner von Dittrich erbte den Grundbesitz, der sich damals in Verwaltung von Hans von Lüders befand und von die­sem her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet wurde.

Der letzte Rittergutsbesitzer war Walter Uhlemann, des­sen Vater Schloss Noschkowitz 1932 bei einer Versteigerung erwarb. Danach begann eine zwei­jäh­rige Sanierungsphase, bei wel­cher zunächst die land­wirt­schaft­li­chen Flächen nutz­bar gemacht wur­den. Es schloss sich die bis­lang letzte Sanierung der Gebäude an, die auch eine neue Dacheindeckung beinhal­tete. Als die Familie Uhlemann ein­zog, wurde auch die Kaltblut-​Pferdezucht auf dem Rittergut eingeführt.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 kehrte Walter Uhlemann aus ame­ri­ka­ni­scher Kriegsgefangenschaft zurück, wurde jedoch kurz dar­auf in rus­si­sche Gefangenschaft ver­schleppt. Die Bodenreform wurde auf dem Rittergut voll­zo­gen, wobei 116 ha an Neubauern ver­teilt wur­den, wäh­rend 140 ha beim neu­ge­grün­de­ten Volkseigenen Gut Noschkowitz verblieben.

Ende 1949 kehrte Herr Uhlemann aus der rus­si­schen Kriegsgefangenschaft zurück. Eine Rückkehr nach Schloss Noschkowitz war jedoch auf­grund eines Verweises aus­ge­schlos­sen. Er sie­delte zu sei­ner Familie über, die bereits seit Ende 1945 im Haus der Schwiegereltern in Mügeln Unterschlupf gefun­den hatte. Walter Uhlemann starb 95-​jährig. Er hatte Noschkowitz nie wie­der betreten.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde 1990 auf­ge­löst und von der Treuhand über­nom­men. Diese ver­pach­tete die Agrarflächen an Fremdunternehmen. Ein öster­rei­chi­sches Ehepaar erstei­gerte Schloss Noschkowitz 1999.

Heutige Nutzung

Schloss Noschkowitz befin­det sich in Privatbesitz und dient Wohnzwecken. Wenige Sanierungsarbeiten wur­den aus­ge­führt, es besteht wei­te­rer Sanierungsbedarf.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie wurde durch das Schloss über­baut, erhal­ten ist ledig­lich ein was­ser­füh­ren­der Graben mit Erweiterung zum Teich.

Ostrau: Rittergut Niedersteina

Rittergut Niedersteina

04749 Ostrau OT Wutzschwitz

Historisches

1350 war ein Allodium (Einzelgut) ver­zeich­net, wel­ches 1555 als Vorwerk genannt wurde. Seit 1578 wurde es als Rittergut bezeich­net. Es wurde noch 1764 als eigen­stän­di­ges Rittergut bezeich­net, spä­ter aber dem Rittergut Oberwutzschwitz zuge­schla­gen. Die Gebäude wur­den bereits 1856 abge­ris­sen. Als Besitzer waren unter ande­rem die Familien von Leipziger und von Hackeborn sowie Hugold Dietrich von Zehmen bekannt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist nicht mehr vorhanden.

Ostrau: Herrenhaus Goldhausen

Herrenhaus Goldhausen

Goldhausener Straße 5
04749 Ostrau OT Goldhausen

Historisches

Das Herrenhaus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Doch bereits im Mittelalter bestand ein Herrensitz. Hier wer­den der Ritter Heinrich von der Jahna um 1360 und Dietrich von Honsberg um 1460 genannt. Um 1600 ist die Familie von Seyfertitz als Besitzer bekannt. Ihr folgte Mitte des 18. Jahrhunderts die Familie von Hopfgarten. Seit 1808 bis min­des­tens 1855 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie Kretzschmar.

Nach 1945

Sowohl das Herrenhaus als auch einige Wirtschaftsgebäude wur­den nach 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind ledig­lich noch ein Wirtschaftsgebäude und die Reste der ehe­ma­li­gen Einfahrt. Die Nutzung des Areals ist land­wirt­schaft­lich geprägt.

Oederan: Rittergut Wingendorf

Rittergut Wingendorf

Zum Rittergut 24
09569 Oederan OT Wingendorf

Historisches

Das Gut befand sich über Jahrhunderte im Besitz der Familie von Schönberg. Es geht zurück auf ein bereits 1350 exis­tie­ren­des allo­dium, wel­ches ab 1445 als Rittersitz und seit 1551 als Rittergut bezeich­net wurde.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das rest­li­che Rittergut dient Wohnzwecken.

Ottendorf-​Okrilla: Rittergut Grünberg

Rittergut Grünberg

Lausaer Straße 6
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Grünberg

Historisches

Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Grunenberg bzw. Grunberk im Gebiet ansäs­sig, ohne dass ein Herrensitz benannt war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich Grünberg im Besitz von Johann von Schönberg. Das Rittergut als sol­ches ist seit 1696 nach­weis­bar. 1741 befand es sich im Besitz von Adam Friedrich Graf von Flemming, der im dama­li­gen Schloss eine Industrieschule ein­rich­ten ließ.

Im Jahr 1819 was das Rittergut im Besitz der Familie von Heinitz. Mehrere Großbrände ver­nich­te­ten die Gutsanlage 1846. Das Rittergut wurde um 1866 neu erbaut und gehörte als Inspektorhaus zum Schloss Hermsdorf. Es befand sich 1874 im Besitz von Georg Prinz von Schönburg-​Waldenburg, der jedoch auf Schloss Hermsdorf lebte und im Herrenhaus Grünberg sei­nen Gutsverwalter woh­nen ließ. Das Herrenhaus brannte 1884 erneut ab und wurde in sei­ner jet­zi­gen Form wie­der aufgebaut.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut auf­ge­teilt und im Herrenhaus Notwohnungen für Flüchtlinge ein­ge­rich­tet. Ab 1950 erfolgte der Umbau des Gesindehauses zu Wohnungen. Das Herrenhaus wurde durch die Gemeindeverwaltung genutzt und spä­ter zu Wohnraum umfunktioniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer, die Nebengebäude sind größ­ten­teils bewohnt.

Oßling: Schloss Weißig

Schloss Weißig

Schlossstraße 3
01920 Oßling OT Weißig

Historisches

Eine erste Erwähnung als Rittersitz erfuhr Weißig 1466. 1907 /​ 1908 wurde der Bau des heu­ti­gen Schlosses für Oskar von Zehmen been­det. Zuvor stand an glei­cher Stelle ein Herrenhaus, wel­ches seit 1723 der Stammsitz der Familie von Zehmen war. Oskar von Zehmen starb 1912, sein Sohn Georg 1941. Im Dezember 1942 wurde das Schloss aus finan­zi­el­len Gründen von den Erben an den Reichsbund für Deutsche Jugendherbergen Berlin e. V. ver­kauft. Kurze Zeit spä­ter wurde das Schloss als Wehrertüchtigungslager genutzt.

Nach 1945

1945 quar­tier­ten sich Umsiedler im Schloss ein, zudem wurde es seit Herbst als Schule genutzt. Durch diese Nutzung konnte der ursprüng­lich geplante Abriss des Schlosses ver­hin­dert wer­den. Zwischen 1947 und 1949 war im Schloss ein Altenpflegeheim unter­ge­bracht. Schloss Weißig diente ab 1949 als Kinderheim. In den 1950er und 1970er Jahren wur­den Anbauten getätigt.

Nachwendezeit

Das Kinderheim wurde 1993 geschlos­sen und stand danach lange leer. 2000 trat ein ursprüng­li­cher Investor vom Kauf des Schlosses zurück, das dar­auf­hin wie­der zum Verkauf aus­ge­schrie­ben wurde. Im Jahr 2005 wurde Schloss Weißig an einen nie­der­län­di­schen Besitzer ver­äu­ßert. Sanierungsarbeiten wur­den umge­hend aufgenommen.

Heutige Nutzung

Schloss Weißig wird zum Teil von der Eigentümerfamilie bewohnt. Im Park befin­det sich die Familiengruft der Familie von Zehmen, wel­che 1844 erbaut und 1938 erneu­ert wurde.

Otterwisch: Wasserburg & Schloss Otterwisch

Wasserburg & Schloss Otterwisch

Rittergut 3
04668 Otterwisch

Historisches

Um 1500 befand sich das Gut im Besitz des Augustinerklosters in Grimma und gelangte nach­her in welt­li­chen Besitz in die Hände derer von Hirschfeld. Zu die­ser Zeit bestand offen­bar bereits seit gerau­mer Zeit eine Wasserburg. Diese ver­kauf­ten das 1551 erwähnte Rittergut 1581 an die Familie aus dem Winkel. Um 1660 ging es in den Besitz der Familie von Metzsch und 1721 an die Familie von Ponickau über. Die Gräfin Rahel Charlotte Vitzthum von Eckstädt kaufte es 1727 und ließ zwi­schen 1728 und 1730 das heu­tige Schloss erbauen. Weitere Besitzer waren ab 1779 die Familie von Schwarzburg-​Sondershausen, ab 1852 Johann Dietrich Ludwig Bohne, ab 1868 Frederic Shears, ab 1882 die Familie von Arnim sowie ab 1923 bis zur Enteignung 1945 Hanscarl von Arnim-Peres.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Schloss teil­weise Wohnzwecken.

Nachwendezeit

1999 kam Schloss Otterwisch in den Besitz der Gemeinde.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich Schloss Otterwisch in Privatbesitz und steht leer. 2008 wurde mit der Sanierung begonnen.

Bodendenkmalschutz

Das Schloss ist der Nachfolgebau einer vor­her bestehen­den Wasserburg aus der Zeit des Mittelalters. Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und dadurch erheb­lich ver­än­dert. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben ist zu gro­ßen Teile noch erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1937. Im Jahre 1956 wurde der Schutz erneu­ert und zwei Jahre spä­ter erweitert.

Ottendorf-​Okrilla: Schloss Hermsdorf

Schloss Hermsdorf

Schlossstraße 1
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Hermsdorf

Historisches

Bereits 1357 befand sich Hermsdorf im Besitz der Burggrafen von Dohna. Die Familie von Carlowitz wird 1461 mit dem Grundstück belehnt und unter Otto von Carlowitz erfolgte die Gründung eines Rittergutes. Das Schloss wurde von 1553 bis 1579 errich­tet, wobei bereits damals ein ummau­er­ter Schlosshof mit Rundtürmen bestand. 1603 erwarb Kurfürst Christian II. Schloss Hermsdorf und unter Kurfürst Johann Georg II. fan­den 1630 Umbauten statt. Acht Jahre spä­ter fiel Schloss Hermsdorf einem Brand zum Opfer, die Wiederaufbauarbeiten erfolg­ten 1654. 1656 erwarb Georg Freiherr von Rechenberg Schloss Hermsdorf, unter dem die Schlosskapelle und die Eingangshalle auf­wen­dig aus­ge­stal­tet wurden.

1699 gelangte Schloss Hermsdorf an Adam Heinrich von Flemming. Nach einem erneu­ten Brand 1729 erfolg­ten unter Beteiligung von George Bähr wie­der­holt Wiederaufbauarbeiten, die bis 1732 abge­schlos­sen wur­den. Darüber hin­aus wurde 1730 der Garten im fran­zö­si­schen Stil unter dem Grafen von Flemming ange­legt. Für 64.300 Taler kaufte Gräfin Charlotte Sophie von Hoym 1756 das Schloss, wel­ches nach ihrem Tod 1808 an den Burggrafen Heinrich Ludwig von Dohna durch Erbgang über­ging. Das Kavaliershaus wurde 1850 abge­ris­sen. 1865 gelangte das Schloss an die Familie von Schönburg-​Waldenburg, unter der 1890 der Festsaal im Rokokostil umge­stal­tet wurde. Nachdem der letzte Besitzer des Schlosses, Hermann von Schönburg-​Waldburg, 1943 kin­der­los starb, gin­gen die Eigentumsverhältnisse auf die Gemeinde über.

Nach 1945

Im Jahr 1946 wurde im Schloss ein Altersheim ein­ge­rich­tet. 1988 wur­den Empfangshalle, Festsaal und Schlosskapelle restauriert.

Nachwendezeit

Ab 1991 folgte die stu­fen­weise Sanierung von Schloss und Park. 1999 wurde das Altersheim nach Ottendorf-​Okrilla ver­legt und das Schloss leergezogen.

Heutige Nutzung

Das Schloss steht heute über­wie­gend leer und wird seit 2002 zum Teil für Veranstaltungen genutzt.

Ostrau: Herrenhaus Beutig

Herrenhaus Beutig

Nr. 1
04749 Ostrau OT Beutig

Historisches

Das Freigut Beutig ent­stand im 17. Jahrhundert, als Familie Gasch zwei Höfe zusam­men­le­gen ließ. Familie Gasch wurde mit beson­de­ren Rechten aus­ge­stat­tet, so dass ihr neu gegrün­de­ter Hof, den sie bis 1875 in Familienbesitz behiel­ten, zum Freigut avan­cierte. 1877 erwarb Julius Müler das Freigut Beutig und ließ das Herrenhaus errich­ten. Gerhard Müller war ab 1925 Besitzer des Freiguts.

Nach 1945

Das Freigut Beutig fiel nicht unter die Bodenreform, den­noch flüch­tete die Familie Müller und das Freigut wurde von der LPG vereinnahmt.

Nachwendezeit

Eine Erbin der Familie Müller erhielt das Freigut Beutig 1990 zurück und ver­kaufte den Hof. Die neuen Eigentümer grün­de­ten einen Landwirtschaftsbetrieb und sanier­ten das her­un­ter­ge­kom­mene Herrenhaus. Die maro­den Wirtschaftsgebäude wur­den teils saniert, teils abgerissen.

Heutige Nutzung

Die Eigentümer woh­nen im Herrenhaus und bie­ten Ferienwohnungen an, zudem betrei­ben sie auf dem Hofgut Landwirtschaft.

Ostrau: Rittergut Oberlützschera

Rittergut Oberlützschera

04749 Ostrau OT Oberlützschera

Historisches

Das ehe­ma­lige Rittergut gehörte Balthasar von Kobershain. Wilhelm von Meißen ver­wan­delte es in drei Bauerngüter. 1530 hat das Rittergut schon nicht mehr bestanden.