Altes & Neues Schloss Bad Muskau
Schlossstraße 4
02953 Bad Muskau
Historisches
Die Herrschaft Muskau entstand im 15. Jahrhundert, als 1447 Wenzel von Bieberstein Besitzer derselben wurde. 1597 befand sich das Areal im Besitz der Burggrafen von Dohna, 1644 gehörte es Curt Reinicke I. von Callenberg. Muskau verblieb über mehrere Generationen im Besitz der Familie von Callenberg, die zwischenzeitlich den Grafentitel erworben hatte.
1784 heiratete die Tochter, welche Muskau einmal erben würde, Ludwig Graf von Pückler. Dadurch gelangte Muskau 1811 an ihren Sohn Hermann Graf von Pückler, welcher 1822 in den Fürstenstand erhoben worden war. Hermann Fürst von Pückler-Muskau ließ den weitläufigen Landschaftspark zwischen 1815 und 1825 anlegen. Finanzielle Engpässe zwangen ihn 1845 seinen Grundbesitz zu verkaufen.
Ein Jahr später gelangten die Schlösser und der Park Muskau an Friedrich von Oranien-Nassau, Sohn des niederländischen Königs Wilhelm I. Dessen Tochter Marie Fürstin zu Wied verkaufte Muskau 1881 an Traugott Hermann Graf von Arnim. 1919 erbte dessen Stiefsohn Adolf Graf von Arnim-Muskau den Besitz. Unter ihm erfolgten 1925 letzte nennenswerte Umbauten.
Nach 1945
Herrmann Graf von Arnim-Muskau behielt Muskau bis zur Enteignung 1945 in seinem Besitz. Nach 1945 wurde die auf polnischer Seite liegende Gruftkapelle der Grafen von Arnim-Muskau gesprengt. Darüber hinaus verwilderte der Parkbereich auf polnischer Seite zunehmend.
Nachwendezeit
Die Aufarbeitung des polnischen Parkbereichs erfolgte in den 1990er Jahren. Im Jahre 2003 wurde die Doppelbrücke über die Neiße wiederhergestellt, so dass wieder ein Grenzübergang innerhalb des Bad Muskauer Parks ermöglicht wurde.
Heutige Nutzung
Rund ein Drittel der Anlage gehört zu Sachsen, während sich der Großteil auf heute polnischem Territorium befindet. Die Neiße agiert dabei als Grenzfluss, die Parkanlage gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Neben den beiden Schlössern existieren weitere Bauten, so das schlossähnliche Kavalierhaus, das Schlossvorwerk, welches kleine Läden beherbergt, und die 1844 erbaute Orangerie.
Das Neue Schloss geht auf eine bereits im 13. Jahrhundert vorhandene Wasserburg zurück, die um 1520 zum Schloss umgebaut wurde. Zweimal wurde die Schlossanlage durch Brand zerstört, zum ersten Mal 1587, zum zweiten Mal 1643. Beide Male erfolgte der Wiederaufbau, verbunden mit Um- bzw. Ausbauten. Zudem wurde schon 1570 die Fassade in Sgraffitotechnik umgestaltet und zwischen 1863 und 1866 unter dem niederländischen Prinzen in heutiger Form erschaffen. Unter den Grafen von Arnim wurden 1900 Umgestaltungen der Innenräume vorgenommen sowie 1925 ein Saal angefügt. 1945 wurde das Neue Schloss durch Kriegseinwirkungen zerstört. Seine Ruine blieb lange Zeit erhalten, bis 1992 mit dem Wiederaufbau begonnen wurde. Während der äußere Wiederaufbau weitestgehend abgeschlossen ist, wird der innere Ausbau noch einige Jahre fortdauern. Das Schloss wird heute als Museum und Bibliothek genutzt.
Das Alte Schloss wurde entgegen seinem Namen erst im 17. Jahrhundert unter der Familie von Callenberg erbaut. Es diente als Sitz der Amtsverwaltung. Im Alten Schloss ist heute die Touristeninformation eingerichtet.
Last Updated on 12. März 2023 by Sachsens Schlösser