Chemnitz: Burg Rabenstein

7. August 2012 Aus Von Sachsens Schlösser

Burg Rabenstein

Oberfrohnaer Straße 149
09117 Chemnitz

Historisches

Die Burg wurde um 1170 durch die Herren von Rabenstein er­baut und 1336 erst­mals ur­kund­lich er­wähnt, als sie dem Markgrafen Friedrich von Meißen als Lehen ver­spro­chen wurde. Zum da­ma­li­gen Zeitpunkt war die Burg deut­lich grö­ßer als heute, wurde von ei­ner Ringmauer mit an­gren­zen­den Gebäuden um­schlos­sen und ei­nem Wassergraben um­ge­ben. 1375 ver­kauf­ten die Herren von Waldenburg die Burg an das Benediktinerkloster Chemnitz. 1480 wur­den Teile der Burg, die ver­mut­lich be­reits ver­klei­nert wor­den war, durch ei­nen Brand zer­stört. Drei Jahre spä­ter er­folgte der Wiederaufbau.

Mit der Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert ge­langte die Burg Rabenstein an die Wettiner, die die Amtsgeschäfte von Chemnitz aus füh­ren lie­ßen, wo­durch die Burg un­ge­nutzt blieb. Ihr Verfall wurde erst 1619 ge­stoppt, als Hans Georg von Carlowitz die Burg er­warb und ab 1620 re­stau­rie­ren ließ. Die Familie Carlowitz musste die Burg 1774 auf­ge­ben und sie kam an Johann Georg Siegert. Dieser ließ zwei Jahre spä­ter das Herrenhaus, das heu­tige Schloss Rabenstein, für seine Tochter er­rich­ten. Deren Ehemann Karl Wolfgang Maximilian Freiherr von Welck er­warb nach 1785 die Burg, ließ die Unterburg ab­rei­ßen, das ver­blei­bende Burgareal im al­ten Ritterstil ge­stal­ten und die Parkanlage umgestalten.

William Eduard Kraft er­warb die Burg 1837 und be­hielt sie bis 1878 in sei­nem Besitz. Nach wei­te­ren Eigentümern ge­langte sie 1900 an den Kammerherrn von Ried und 1902 an Matthé Paul Herfurth. Dieser be­gann die ver­schüt­te­ten Gewölbe frei­zu­le­gen und die Burg ab 1927 für die Öffentlichkeit zu­gäng­lich zu ma­chen. Aufgrund des bau­li­chen Zustandes wurde der Besucherverkehr ab 1942 untersagt.

Nach 1945

Die Familie Herfurth wurde 1945 ent­eig­net. 1947 kam die Burg an das Land Sachsen, die sie 1949 spä­ter der Gemeinde Rabenstein über­trug. Mit der Eingemeindung nach Chemnitz ein Jahr spä­ter kam die Stadt in den Besitz der Burg, die 1959 die Burg als Museum wie­der der Öffentlichkeit zu­gäng­lich machte. Restaurierungen er­folg­ten in den 1980er und 1990er Jahren.

Heutige Nutzung

Burg Rabenstein ist die kleinste Burg in Sachsen. Sie dient als Museum.

Bodendenkmal

Die mit­tel­al­ter­li­che Ursprungsburg war eine Kombination aus Höhenburg und Niederungsburg. Sie wurde durch die heute vor­han­dene Burg über­baut und steht seit 1960 als Bodendenkmal un­ter Schutz.

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