Chemnitz: Freigut Glösa

Freigut Glösa

Chemnitztalstraße 186
(Zugang über Freigutweg)
09114 Chemnitz OT Glösa

Historisches

Die Informationslage über das Freigut Glösa ist nicht sehr ergie­big. Glösa selbst war offen­bar nie ein eigen­stän­di­ger Herrensitz, son­dern viel­mehr ein kirch­li­ches Gut, was durch die Anlage eines Pfarrguts gegen Mitte des 12. Jahrhunderts belegt ist. Das Pfarrhaus wurde ab 1522 von Heinrich von Schleinitz als Ruhesitz genutzt.

Erst 1919 wurde ein Freigut genannt, als die Gemeinde Freigutbesitz auf­kaufte und in die­sem Zuge das Gemeindeamt in das ehe­ma­lige Wohnstallhaus des Freiguts ver­legte. Die Bausubstanz des Wohnstallhauses datiert auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Heutige Nutzung

Das Wohnstallhaus ist heute das ein­zige noch erhal­tene Gebäude des Freiguts Glösa.

Chemnitz: Wasserburg Blankenburg

Wasserburg Blankenburg

09114 Chemnitz OT Blankenau

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Niederungsburg befand sich süd­lich vom Chemnitzer Ortsteil Borna zwi­schen dem Chemnitzfluss, der A 4 und der Heinersdorfer Straße. Es han­delte sich um eine vor­mals runde Anlage, die über einen umlau­fen­den Graben mit Außenwall verfügte.

Erbaut wurde die Wasserburg von den Herren von Blankenau und 1269 als Herrensitz des Albertus von Blankenowe nach­ge­wie­sen. Bereits 1307 wurde sie bei Kampfhandlungen in einem Krieg zer­stört. Otto und Johann von Blanckenau wur­den 1318 mit Blankenau und den Überresten der Wasserburg in Verbindung gebracht.

Um 1900 tauch­ten die Bezeichnungen Blankenburg, Alter Schloßwall sowie Schloßacker für die Wasserburg auf.

Bodendenkmal

1874 ließ der dama­lige Besitzer des Burggeländes die noch vor­han­de­nen Reste der Burganlage voll­stän­dig ein­eb­nen. Als Bodendenkmal steht das Areal seit 1960 unter Schutz.

Chemnitz: Herrensitz Siegmar

Herrensitz Siegmar

091xx Chemnitz

Historisches

Siegmar war bereits 1245 ein Herrensitz. Die urkund­lich nach­weis­li­che Ersterwähnung des Ortes erfolgte 1375 im Zusammenhang mit Henricus de Sygemar und dem Chemnitzer Benediktinerklosters. Offenbar bestand keine spe­zi­elle Gebäudesubstanz, die mit dem Herrensitz ver­bun­den war oder sich aus die­sem ent­wi­ckelt hatte.

Chemnitz: Rittergut Reichenbrand

Rittergut Reichenbrand

Rosenweg
09117 Chemnitz

Historisches

Bis 1796 war das Reichenbrander Rittergut ein Nebengut der Herren von Schönberg. Die Gebäude brann­ten 1873 nie­der und wur­den nicht wie­der auf­ge­baut. Das Rittergut befand sich am heu­ti­gen Rosenweg.

Chemnitz: Wasserschloss Klaffenbach

Wasserschloss Klaffenbach

Wasserschlossweg 6
09123 Chemnitz

Historisches

1543 kaufte Wolff von Hühnerkopf vom säch­si­schen Kurfürsten Johann Friedrich I. Klaffenbach und ließ 1555 bis 1560 das Schloss errich­ten. Schloss und Rittergut gin­gen 1615 in den Besitz der Freiherren, seit 1667 Grafen von Taube, über, die für ihr Schloss und Gut ver­geb­lich ver­such­ten das Stadtrecht zu erwer­ben. 1819 gelangte das Schloss an einen Schneeberger Kaufmann. Seit 1926 war die Gemeinde Klaffenbach Eigentümer des Rittergutes, ab 1934 auch des Schlosses. Die Gemeinde nutzte den Schlosskomplex ab 1935 für den Reichsarbeitsdienst.

Nach 1945

Das Wasserschloss ver­blieb in Gemeindeeigentum und wurde ab 1947 bis 1989 als Jugendwerkhof für Mädchen genutzt. Zu die­ser Zeit ver­fiel das Gelände, wor­auf­hin es in der

Nachwendezeit

von 1991 bis 1995 umfang­reich saniert wurde.

Heutige Nutzung

Schloss Klaffenbach dient als Haus des Gastes und als Veranstaltungsort.

Bodendenkmal

Mit dem Wasserschloss Klaffenbach wurde die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg Schloss Neukirchen, auch Burg Warta oder Schlosswall genannt, über­baut. Erhalten ist ein was­ser­füh­ren­der Restgraben. Die Anlage steht seit 1969 als Bodendenkmal unter Schutz.

Chemnitz: Herrenhaus Wittgensdorf

Herrenhaus Wittgensdorf

Kirchweg 8
09228 Chemnitz OT Wittgensdorf

Historisches

Um 1150 ließ der Ritter von Waldenburg das Vorwerk errich­ten, wel­ches spä­tes­tens zu Ende des 17. Jahrhunderts als Rittergut bezeich­net wurde. Ulrich Schütz erwarb Wittgensdorf mit­samt Vorwerk 1493. Im 17. Jahrhundert gelangte die Familie von Schönberg an das Rittergut. 1828 ver­äu­ßerte Carl August von Schönberg das Rittergut Wittgensdorf an Carl Sigismund von Albanus, der das alte Herrenhaus errich­tete. Dieses brannte 1901 ab. Zu die­sem Zeitpunkt befand sich das Rittergut im Besitz von Max Martin Stahl, der noch im glei­chen Jahr den Wiederaufbau durch­füh­ren ließ. Weitere Besitzer waren ab 1917 Alfred Escher und ab 1936 Emil Fritz Raschke.

Nach 1945

Nach der Enteignung nach Ende des Zweiten Weltkrieges wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen. In den 1950er Jahren zog ein Kindergarten ins Herrenhaus ein. Dazu erfolg­ten Umbauten, wodurch das eins­tige Aussehen ver­lo­ren ging. Auch der Turm wurde abgetragen.

Heutige Nutzung

Das heute noch erhal­tene Herrenhaus ist noch immer als Kindergarten in Nutzung.

Chemnitz: Lehngut Euba

Lehngut Euba

Am Lehngut 1–2
09128 Chemnitz OT Euba

Historisches

1317 war der Herrensitz Euba schrift­lich erfasst wor­den. Das spä­tere Lehngut wurde durch Brände 1684 und 1856 zer­stört und beide Male wie­der auf­ge­baut. Im 18. Jahrhundert kam das Lehngut in den Besitz der säch­si­schen Landesherrn, die ver­schie­dene Staatsbeamte mit dem Gut belehn­ten. Spätestens im frü­hen 19. Jahrhundert wurde das Lehen auf­ge­ho­ben und das Gut kam in Privatbesitz. 1928 kaufte die Stadt Chemnitz das Lehngut und nutzte es als Stadtgut.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen und das Stadtgut in ein Volksgut umge­wan­delt.. 1988 /​ 1989 zer­störte ein erneu­ter Brand den Säulengang eines Stallgebäudes.

Nachwendezeit

Ein Teil der Wirtschaftsgebäude wurde abge­ris­sen. Die Stadt Chemnitz erhielt das Lehngut 1996 zurück.

Heutige Nutzung

Mit der Brauerei sowie dem Haus Am Lehngut 2 sind noch ehe­ma­lige Wirtschaftsgebäude exis­tent. Auch der ehe­ma­lige Gasthof Lehngericht Am Lehngut 1 gehörte zum Gut. Er schloss Anfang 2000, das alte Gebäude wurde abge­ris­sen und durch einen Neubau ersetzt. Das Herrenhaus steht leer, die land­wirt­schaft­li­chen Nutzflächen des Lehngutes wer­den bewirtschaftet.

Chemnitz: Herrensitz Einsiedel

Herrensitz Einsiedel

091xx Chemnitz OT Einsiedel

Historisches

1299 war der Herrensitz schrift­lich erfasst. Außer Einsiedel gehör­ten fünf wei­tere Dörfer zur Herrschaft. Die Ersterwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahre 1254. Mit dem Herrensitz war offen­bar keine beson­dere Gebäudesubstanz verbunden.

 

Chemnitz: Wasserburg & Kanzleilehngut Höckericht

Wasserburg & Kanzleilehngut Höckericht

Zwickauer Straße 351
09112 Chemnitz

Historisches

Das Kanzleilehngut geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück, wel­che in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegrün­det wurde und erst­mals 1375 als Herrensitz des Henczelinuss de Huckericht Erwähnung fand. In jenem Jahr ging der Besitz an das Benediktinerkloster Chemnitz über.

1527 wurde ein Vorwerk erwähnt, gegen Ende des 16. Jahrhunderts ent­wi­ckelte sich der heu­tige Stadtteil Neustadt aus den Drescherhäusern des Vorwerks her­aus. Dietrich von Taube erwarb das Vorwerk 1617 und aus dem Vorwerk Höckericht wurde ein Rittergut. Die Familie von Taube behielt das Rittergut über meh­rere Generationen in Familienbesitz. Erst 1819 ist mit Carl Heinrich Hänel ein neuer Besitzer ver­zeich­net. Die Nennung als Kanzleilehngut stammt aus dem Jahr 1875. Unter einem wei­te­ren Besitzer wurde 1910 das Herrenhaus erbaut.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­den die land­wirt­schaft­li­chen Flächen zum Volksgut Höckericht umge­wan­delt, nach­dem die Enteignung voll­zo­gen wor­den war. 1975 wurde der Rittergutshof geräumt. Die benach­barte Werkzeugmaschinenfabrik benö­tigte Flächen, wor­auf­hin der Wirtschaftshof abge­bro­chen und mit einem Industriegebäude neu bebaut wurde.

Heutige Nutzung

Eine Rechtsanwaltskanzlei nutzt das Herrenhaus Höckericht.

Bodendenkmal

Von der Wasserburg sind keine erkenn­ba­ren Spuren mehr vor­han­den, sie wurde kom­plett ein­ge­eb­net. Die Anlage war einst rund und ver­fügte über einen umlau­fen­den Wall. Als Bodendenkmal ist der ehe­ma­lige Standort in der süd­öst­li­chen Ecke des Kanzleilehngutes seit 1971 unter Schutz gesetellt.

Chemnitz: Schloss Chemnitz

Schloss Chemnitz

Schlossberg 12
09113 Chemnitz

Historisches

Kaiser Lothar stif­tete im Jahre 1136 ein Stück Land und ver­an­lasste dadurch die Gründung eines Klosters durch den Benediktinerorden. Nach der Reformation wurde das Kloster 1540 auf­ge­löst. Herzog Moritz wählte das ehe­ma­lige Kloster 1546 zu sei­ner Sommerresidenz und ver­an­lasste  um 1548 /​ 1549 umfang­rei­che Aus- und Umbauten des Klosters zu einem Schloss. Nach 1553 wurde das Schloss über­wie­gend als Jagdschloss genutzt. Erst 1611 wurde es wie­der häu­fi­ger als bis­lang genutzt und unter Kurfürst Johann Georg I. ausgebessert.

Der Dreißigjährige Krieg machte auch vor Schloss Chemnitz nicht halt und vor allem zwi­schen 1632 und 1634 wech­sel­ten die Besitzer häu­fig. So waren es kai­ser­li­che, kur­fürst­li­che und schwe­di­sche Truppen, die sich um das Schloss ris­sen und es in einem kata­stro­pha­len Zustand hin­ter­lie­ßen. Wolf Günther von Carlowitz nahm 1668 Wohnsitz im Schloss und erhielt die Erlaubnis Gottesdienste abhal­ten zu dür­fen. Nach sei­nem Tod wurde es einer viel­fäl­ti­gen Nutzung unter­zo­gen. Neben Gastronomie, Veranstaltungen und Wohnraum wurde es auch zu Lagerzwecken genutzt. Das ehe­ma­lige Kloster und Schloss ver­fiel immer mehr und nach und nach wur­den Gebäude wegen aku­ter Baufälligkeit abgetragen.

In der Zeit der Napoleonischen Kriege diente das Schloss als Lazarett und Militärmagazin. 1884 ging das Schloss ohne die dazu gehö­rige Kirche an die Stadt Chemnitz über. 1931 eröff­nete das Schlossbergmuseum.

Nach 1945

Der Schlossturm wurde 1946 wie­der auf­ge­baut, nach­dem er im Jahr zuvor durch Kriegseinwirkungen zer­stört wor­den war. Ab 1979 erfolgte die Sanierung von Schloss Chemnitz.

Heutige Nutzung

Heute wird das Schloss nach wie vor als Museum genutzt.