Palais im Großen Garten
Hauptallee/Palaisteich
01219 Dresden
Historisches
1676 begann der Ankauf von Feldern, um 1678 im Auftrag des Kurprinzen Johann Georg III. mit dem Palaisbau beginnen zu können. Allein die Rohbauarbeiten nach französischem Vorbild mit italienischen Einflüssen dauerten fünf Jahre an. 1690 konnte der Innenausbau vollendet werden. Schon ab 1683, mit der Vollendung des Rohbaus, erfolgten erste Umgestaltungsarbeiten des Großen Gartens, wobei zwischen 1684 und 1694 acht Kavalierhäuschen um das Palais herum gebaut wurden und ab 1699 der große Zierteich und ein Fasanengehege entstanden. Fünf der Kavalierhäuschen sind bis heute erhalten.
Seit 1694 befand sich das Palais im Besitz von August dem Starken. Unter ihm wurden pompöse Hoffeste im Palais im Großen Garten gefeiert, darunter auch die Hochzeit seines Sohnes, Kurprinz Friedrich August, mit der österreichischen Erzherzogin Maria Josepha im Jahre 1719. Im Laufe der 1720er Jahre ging das Interesse für Hoffeste im Palais stetig zurück. Zunächst geplante Umbauten am Palais wurden nicht mehr ausgeführt, stattdessen kam es zu einer Umnutzung der Räumlichkeiten. Ende 1729 ließ August der Starke seine umfangreiche Antikensammlung mit 194 Statuen aufstellen. Diese gilt als die erste große Antikensammlung in Deutschland. Diese Sammlung verblieb bis 1747 im Palais. 1764 wurden Teilbereiche des Großen Gartens im englischen Stil umgestaltet.
Im Siebenjährigen Krieg kam es zu schweren Zerstörungen am Palais. Die Schlacht bei Dresden 1813 hatte erneute Kriegsschäden zur Folge. Kurz darauf wurde der Große Garten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ab 1828 nutzte eine Gartenbaugesellschaft das Palais als Depot und für gartenbauliche Ausstellungen. 1841 bezog der Königlich Sächsische Altertumsverein das Erdgeschoss und stellte darin sakrale Bildwerke aus. Von 1861 bis 1889 wurde der Nachlass von Hofbildhauer Ernst Rietschel im Festsaal des Palais gezeigt. Danach nutzte der Königlich Sächsische Altertumsverein das gesamte Gebäude.
Nach 1945
1945 wurde das Palais durch Bombenangriffe schwer zerstört. Die Sicherungs- und Aufbauarbeiten begannen schrittweise im Jahr 1954 und dauern an. Zwischen 1978 und 1984 wurde das Palais im Großen Garten als Atelier für den Wiederaufbau der Semperoper genutzt.
Heutige Nutzung
Im Palais finden heute Ausstellungen, Vorträge, Führungen und Veranstaltungen statt.
Last Updated on 7. Februar 2023 by Sachsens Schlösser