Dresden: Wallburg Heidenschanze

4. August 2012 Aus Von Schlossherrin

Wallburg Heidenschanze

Heidenschanze
01187 Dresden

Historisches

Das Gelände in Coschütz war be­reits um 1400 v. Chr. be­sie­delt und ge­hört zu den äl­tes­ten nach­ge­wie­se­nen Siedlungsplätzen im Dresdner Raum. Hier stand eine früh­ge­schicht­li­che Befestigungsanlage, die zu je­ner Zeit noch un­be­fes­tigt war. Später wurde ein Burgwall aus Holz, Steinen und Erde an­ge­legt, der etwa 5 m hoch war und ei­nen Durchmesser von etwa 200 m hatte. Dieser Wall wurde noch vor 1000 v. Chr. durch ei­nen Brand zerstört.

Später wurde etwa 20 m da­vor eine neue Mauer von etwa 4 m Höhe und 8 m Breite er­baut. Die im 6./7. Jahrhundert von sla­wi­schen Siedlern in Besitz ge­nom­mene Anlage wurde von Soldaten Heinrichs I. er­obert, die die Slawen ver­trie­ben. Vermutlich wurde die Heidenschanze noch bis Ende des 11. Jahrhunderts als Verteidigungswarte ge­nutzt und erst dann bei Kämpfen zer­stört und auf­ge­ge­ben. Im 19. Jahrhundert fie­len Teile des Burggeländes dem Steinbruchbetrieb zum Opfer. Archäologische Ausgrabungen er­folg­ten in den 1930er und 1950er Jahren.

Die Wallburg heute

Die Überreste der Heidenschanze ste­hen als früh­ge­schicht­li­ches Bodendenkmal un­ter Schutz und kön­nen nord­west­lich von Coschütz auf ei­nem Bergsporn über der Weißeritz ge­fun­den wer­den. Erhalten sind ne­ben zwei stark ver­flach­ten Vorwällen Reste des Hauptwalls, Pfostenlöcher, Lehmfußböden und Abdrücke ver­kohl­ter Balken aus den da­ma­li­gen Hütten. Unterhalb der Anlage ver­läuft der Autobahntunnel der A17.

Bodendenkmalschutz

Der Schutz als Bodendenkmal wurde erst­mals 1936 ver­lie­hen und 1960 er­neu­ert. Die Heidenschanze gilt als das be­deu­tendste vor­ge­schicht­li­che Bodendenkmal in Dresden.

Last Updated on 6. Februar 2023 by Schlossherrin